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Du bist getragen!

Erzähl anderen von der Hoffnung, die dich erfüllt!
(vgl. 1 Petr 3,15)

Monatsimpuls - 06/2025

Liebe Freunde von go4peace,

in diesem heiligen Jahr, in dem uns Papst Franziskus einlädt, als Pilger der Hoffnung unterwegs zu sein, teilt Jana im Juni einen „starken Moment der Hoffnung“ aus ihrem Leben mit euch:

„Mir ist es wichtig, meinen Alltag mit Gott zu leben. So nehme ich mir immer wieder Zeiträume, in denen ich mein Leben Gott hinhalte, um neu zu verstehen, wie’s für mich auf meinem Weg weitergehen soll.

Vor einiger Zeit fühlte ich mich irgendwie leer und hatte den Eindruck, ein wenig ziellos zu leben – obwohl nach außen hin alles gut lief, hatte ich doch eine neue Arbeit gefunden, in der ich mich wohl und gut gefordert fühlte. Mit diesem diffusen Gefühl ging ich eines sonntags zur Messe. Nach dem Gottesdienst zog es mich nicht sofort nach Hause. Ich blieb noch ein wenig in der Kirche. Der Priester, der dem Gottesdienst vorgestanden hatte, kam auf mich zu und fragte mich, ob ich mir vorstellen könne, bei der Firmvorbereitung mitzumachen. Dieses Angebot machte mich so glücklich, gab es mir doch die Chance, erneut einen Kontakt zu Menschen zu finden, die auch glaubend unterwegs sind.

Ich hatte den Eindruck: In dieser Frage hat sich Gott bei mir gemeldet und mir ein neues Angebot zum Leben geschenkt. Seither bin ich bei vielen Aktivitäten mit dabei gewesen, die mich immer wieder erfüllen und glücklich machen.“

Verbünden wir uns in diesem Monat Juni mit Jana im Motto: Du bist getragen!

für das go4peace-Team                     Meinolf Wacker

______________ 

P.S.: Teilt gern eure Erfahrungen in der App go4peace im Bereich „Entdecken & Schreiben“.

Erfahrungen des Monats

Schon früh war ich zu einem Pfingsttreffen aufgebrochen. Ich war eingeladen, bunte Erfahrungen zum Thema „Nähe“ zu teilen. Dazu hatte ich eine PowerPoint Präsentation vorbereitet. Die geteilten 90 Minuten gelangen sehr gut und wir kamen in einen sehr lebendigen Austausch. Auch in der nachmittäglichen Begegnung mit einer größeren Gruppe Jugendlicher war viel Esprit zu spüren. Echtes Leben wurde geteilt und das Thema „Heiliger Geist“ war auf einmal weniger Thema als viel mehr Realität. Zwei Tage später durfte ich in der Botschaft einer Jugendlichen lesen. „Vielen Dank für deine Beiträge am Samstag. Ich finde es wirklich toll, dir zuzuhören. Du bist so begeistert bei der Sache, dass ich gar nicht wollte, dass du aufhörst. Du inspirierst mich total und dafür noch einmal danke!“ Gerührt und voller Dankbarkeit gab ich diesen Dank an Gott zurück.

Am Vorabend von Pfingsten durfte ich mit 40 jungen Leuten zusammen sein. Thema war die Erfahrbarkeit des Heiligen Geistes. Wir schauten auf einen Baum, der sich im Wind bewegte.  Sofort war allen klar: So wie wir die sich vom Wind bewegenden Blätter sehen, ohne den Wind – als Beweger – zu sehen, ist es auch mit dem Heiligen Geist. Die Wirkungen können wir wahr nehmen, aber den „Auslöser der Wirkungen“, den Heiligen Geist, nicht. Dann zeigte ich den Jugendlichen zwei YouTube-Shorts in denen Jugendliche eine Erfahrung erzählen, die jeweils eine Gabe des Geistes deutlich werden lässt. Gebannt hörten alle zu. Am Ende unseres Zusammenseins bat ich die Jugendlichen: „Wer von euch den Eindruck hat, dass Gott – in der Kraft seines Geistes – in seinem Leben am Werk ist, soll einfach die Hand erheben. Wer ganz davon überzeugt ist, kann sie ganz hoch heben, wer ein wenig  daran glaubt, kann die Hand in der Mitte halten und wer nicht glaubt, kann sie einfach unten lassen.“ Ein Mädchen zögerte ein wenig und hielt die Hand dann ein wenig erhoben. Später hörte ich von ihrer Mutter: „Eben ist meine Tochter zu mir gekommen und hat mir ganz begeistert erzählt: Mama, bisher hatte ich immer den Eindruck, nicht zu glauben. Aber heute habe ich etwas Tolles gehört und dabei verstanden, dass der Heilig Geist auch in meinem Leben wirkt. Da habe ich meine Hand nicht mehr unten lassen können, sondern sie ein wenig erhoben.“

Gott verbirgt sich im Brot, damit wir unser Herz davon anrühren lassen und füreinander zum Brot werden. - Ich hatte mich entschieden, den Tag mit meiner über 90jährigen Mutter zu verbringen. Bei ihr angekommen, kam mir die Idee, zu recherchieren, ob die Fronleichnamsprozession ihrer Pfarrei, an der sie schon lange nicht mehr teilnehmen konnte, live gestreamt wurde. Ich fand den Stream. Mit Begeisterung und innerer Beteiligung folgte sie dem inneren und äußeren Weg der Prozession und war ganz glücklich. Ich hörte dem Stream ebenfalls zu, verrichtete dabei ein paar Haushaltsaufgaben, die zu tun waren. Als sich Mutter nach dem Mittagessen ausruhte, nutzte ich die Zeit auf ihrer Terrasse einige Dinge herzurichten und zu reinigen. Nach einer gemeinsamen Tasse Tee und einem Stück Kuchen, das ich mitgebracht hatte, unternahmen wir noch eine kleine Ausfahrt zu ihren Lieblingsorten. Als ich mich am Spätnachmittag verabschiedete, spürte ich eine große Freude im Herzen. Wir hatten miteinander und füreinander das Geheimnis des Festtages gelebt, Brot zu empfangen und füreinander zu sein.

Bei einem Messdienertag hatten wir uns mit einer lebendigen go4peace-Gruppe mit einem Friedensworkshop beteiligt. Wir boten den Kids, Teenies und Jugendlichen an, über Frieden ins Gespräch zu kommen und kleine Friedensmahner mit der Aufschrift „Frieden auf Erden!“ in jeweils vier Sprachen zu gestalten. Ein kleiner Junge kam, setzte sich an unseren Tisch und begann, seine Friedensstehle zu fertigen. Nachdem er „Frieden auf Erden!“ in deutscher und englischer Sprache aufgeklebt hatte, überlegte er, welche weiteren der angebotenen Sprachen er noch wählen wollte. Er fragte mich nach den verschiedenen Sprachen. Als wir über „Albanisch“ ins Gespräch kamen sagte er: „Das Land kenne ich gar nicht, wo ist das denn?“ Ich erzählte ihm von Albanien, von der Schönheit des Landes und der großen Armut und Chancenlosigkeit, die viele Albaner bewegt hatte, ihr Land zu verlassen. Aufmerksam hörte er zu. „Toll, dass du mir all das erzählt hast. Die Sprache nehme ich auf jeden Fall!“

Während der Coronazeit hatte ich täglich kleine Videoimpulse zum Tagesevangelium ins Netz gestellt. Darüber hatte ich eine ältere Frau kennen gelernt, die mir immer wieder Briefgrüße voller Lebenserfahrungen schickte. Ein echtes Geschenk! Nun war sie 90 Jahre alt geworden. Zwei Freundinnen hatten ihr eine Live-Begegnung geschenkt. Ich hatte eine Kaffeetafel hergerichtet und eine PowerPoint Präsentation über das Projekt navi4life vorbereiten. Nach einer Stunde Austausch bei Kaffee und Kuchen, setzten wir uns vor das Tiny House und schauten dort auf einem großen integrierten Fernsehbildschirm die Präsentation an. Wir fanden in einen sehr lebendigen anregenden Austausch. Als wir uns nach zweieinhalb Stunden verabschiedeten, schaute mich die ältere Dame mit leuchtenden Augen an und sagte: „Nun lässt du, Herr, deinen Knecht in Frieden scheiden, denn meine Augen haben das Heil gesehen!“ Tief bewegt gingen wir auseinander.

Ich war auf Besuch an einer Schule, um unser Projekt navi4life vorzustellen. Vor 25 Jahren war ich im Heiligen Jahr 2000 mit der Religionslehrerin beim Weltjugendtag in Rom gemeinsam durch die Heilige Pforte gelaufen. Das verband uns seither. Kurz bevor wir wieder auseinandergingen, strahlte sie mich an: „Ich muss dringend noch was mit dir teilen!“ Leider hab ich an eurer Aktion ‚24 Stunden verbunden‘ am Palmsonntag dieses Jahres, als ihr Brückenschläge in die Ukraine möglich gemacht habt, nicht teilnehmen können. Aber ich hab eine junge Kollegin dafür begeistern können. Als ich sie nach Ostern wieder traf, erzählte sie, dass sie nicht nur 30 Minuten Zeit mit jemandem aus der Ukraine geteilt habe, sondern drei Stunden mit einer großen Familie. Alle hatten sich vorgestellt und waren tief beglückt über diesen Brückenschlag. Da die junge Lehrerin aus Kasachstan stammte, war sie auch der russischen Sprache mächtig. So konnte sie all das Leid der ukrainischen Familie verstehen und tief an ihr Herz lassen.“

 Beim Besuch meiner Mutter hatte sich am Ende eines Tages eine Gardinen-Schiene von der Decke gelöst. Ich kam gerade aus dem Keller. Sie stand verzweifelt - mit der von der Decke hängenden Gardine in der Hand - im Zimmer. Der Gardinenstore war schon seit längerer Zeit zerrissen. Ich schraubte die über 50 Jahre alte Schiene von der Decke und versuchte sie notdürftig zu reparieren. Es blieb ein Provisorium. Zwei Tage später kaufte ich in einem Baumarkt eine neue Gardinenschiene und es gelang, sie unter der alten Decke anzudübeln. Meine Schwester rief an und wir kauften in einem Baumarkt fertige Store-Stücke. Abends war alles zur Freude unserer Mutter repariert. Die Gardine lief problemlos in der Schiene. Fünf Tage später durfte ich am Telefon hören: „Jeden Abend ziehe ich die Gardine voller Freude zu. Sie läuft so gut. Und morgens ist es eine Freude, wenn ich sie wieder öffnen kann. Danke von Herzen. Ihr habt mich richtig froh gemacht!“

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