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Monatsimpuls - 04/2022

Liebt einander!

Liebe Freunde von go4peace,

immer wieder hatte Jesus erleben müssen, wie schwer es seinen engsten Freunden fiel, miteinander und füreinander zu leben. Ihr eigenes Wohl lag ihnen oft mehr am Herzen. Zwei der Apostel hatten den tiefen Wunsch, im Himmelreich links und rechts neben Jesus zu sitzen. Sie wollten die ersten sein. Unter allen war die Frage aufgekommen, wer wohl der Größte unter ihnen sei. Sie waren ganz im Denken dieser Welt verhaftet nach dem Motto: „Die Menschen sind schlecht, sie denken an sich, nur ich denk an mich!“ Oder anders formuliert: „Wenn jeder für sich selbst sorgt, ist für alle gesorgt.“

Das Leben des Himmels, das Jesus auf die Erde bringen wollte, lebt aus einer anderen Quelle. Bei der Taufe Jesu im Jordan war das deutlich geworden. Der Himmel hatte sich geöffnet. Der Heilige Geist war in Gestalt einer Taube erschienen. Eine Stimme hatte gesagt: „Das ist mein geliebter Sohn!“ Jesus kam folglich aus der tiefen Liebe des Vaters. Durch die Dynamik der Liebe, den Heiligen Geist, waren Vater und Sohn immer verbunden. Dieses gemeinsame Leben in ehrlicher Liebe, wollte Jesus auf die Erde bringen. Er wollte seine Freunde entdecken lassen, dass die Liebe eines Menschen zu seinem Nächsten ein erster Schritt ist. Wird diese Liebe dann gegenseitig, gewinnt das Leben eine neue Qualität. Es schenkt sich dann eine tiefe Freude. So gab Jesus seinen Freund*innen sein neues Gebot, das der gegenseitigen Liebe. Er sagte ihnen: „Liebt einander, wie ich Euch geliebt habe!“

Vielleicht hast Du diese Erfahrung gegenseitiger Liebe schon einmal gemacht. Sie lässt den Himmel schon auf der Erde zwischen uns Menschen aufleuchten. Tomáš erzählt von einer solchen Erfahrung: „Ich war in eine neue Pfarrei gekommen und kannte niemanden. Das Pfarrhaus war in einem sehr schlechten Zustand und ich spürte, wie es mir von Tag zu Tag schlechter ging. Ich wusste nicht, wie und wo ich anfangen sollte. Meine Seele war echt im Dunkel. Ein guter Freund spürte das, als wir am Telefon sprachen. Er kam von weither. Zwei Tage lang durfte ich erleben, wie konkret seine Liebe war. Wir haben Pläne für die Wohnung gemacht, aufgeräumt und Möbel gekauft. Ich fühlte mich sehr geliebt. In diesen beiden Tagen wuchsen in mir neue Kräfte. Die Liebe unter uns wurde gegenseitig. Er hatte seine Zeit und Liebe für mich gegeben. Ich fand die Kraft, sie zurückzugeben. Als wir uns verabschiedeten, war eine Freude unter uns, die ich lange nicht mehr erlebt hatte. Ich verstand, was Jesus in seinem neuen Gebot gemeint hat: „Liebt einander!“ – „Love one another!“

für das go4peaceTeam
Meinolf Wacker

Liebt einander!

Video des Monats

Youtube Vorschau - Video ID CuKqvVIho3k

Erfahrungen des Monats

Hat der Osterhase Sie vergessen?

Eine Woche nach dem Osterfest in unseren westlichen Kirchen feiert die orthodoxe Kirche Ostern. Da in unserer Stadt viele Flüchtlinge – vor allem Mütter mit kleinen Kindern – aus der Ukraine angekommen sind, hatten wir uns entschieden, ihnen an ihrem Osterfest eine kleine Freude zu bereiten. So war ich in vier Supermärkten unterwegs, um die noch verfügbaren Schokoladen-Eier und bunte Hühnereier zu ergattern. Als ich jeweils die vielen bunten Eier auf das Fließband an der Kasse legte, schmunzelte mich jedes Mal die Kassiererin an und fragte – in leichten Abwandlungen – jedes Mal: „Hat Sie denn der Osterhase vergessen!“ Auf meine Antwort hin: „Ja, der ist jetzt auch schon älter geworden und schafft nicht mehr alle Nester zu füllen.“ Nach einem kleinen Schmunzeln fügte ich jeweils hinzu: „Wissen Sie, die sind für die ukrainischen Kinder, die als orthodoxe Christen eine Woche später Ostern feiern als wir!“ Ich schaute in erstaunte Gesichter und hörte vier Mal: „Toll, dass Ihr Euch für diese Kinder und Mütter stark macht!“

Ich überwand meine Scheu!

In meiner Nachbarschaft wohnt eine Frau, die ursprünglich aus der Ukraine stammt und schon länger hier wohnt. Sie hat zwei erwachsene Söhne, die wegen des Krieges noch in der Ukraine leben und das Land nicht verlassen können. Seit einigen Tagen spürte ich den Impuls, zu ihr zu gehen und ihr ein Zeichen der Verbundenheit zu schenken. Aus verschiedenen Gründen war ich aber unsicher, da ich die Sorge hatte, dass ich ihr vielleicht damit zu nahe treten könnte. Bisher gab es auch keine Gelegenheit, ein paar Worte miteinander zu wechseln. Ich konnte die Situation schwer einschätzen.
Ein kurzes Gespräch mit einem anderen Bekannten machte mir Mut, diese Unsicherheit zu überwinden Ich nahm Blumen und eine kleine Osterkerze und schellte bei ihr. Als sie öffnete, sagte ich ihr, dass ich viel an sie und ihre Söhne denke. Sie freute sich sehr über dieses kleine Zeichen der Verbundenheit. Mit Tränen in den Augen bedankte sie sich und erzählte, dass einer ihrer Söhne in einer Stadt ist, die gestern angegriffen wurde. Als ich wieder Zuhause war, musste ich auch weinen. Soviel Leid überall. Ich bin dankbar , dass ich meine Unsicherheit überwinden konnte und dadurch ein klein wenig Freude schenken und mittragen durfte.

Unerwartet!

Abends fuhr ich noch in meine Stadt, um mir einen Vortrag anzuhören. Ich fuhr auf den Parkplatz. Es war eiskalt und dunkel. Zudem regnete es stark und kaum jemand war noch unterwegs. Ich wollte schnell in den Vortragssaal, da sah ich einen Mann mitten auf dem Parkplatz stehen, um ihn herum seine Habseligkeiten. Es gab keinerlei Schutz, nicht einmal eine kleine Überdachung. All seine Sachen waren völlig durchnässt, er stand wie erstarrt schutzlos auf dem nackten Asphalt. Es war, als hätte ihn unsere Gesellschaft ausgespuckt und auf diesem einsamen Parkplatz ausgesetzt: Dieses Bild war so unendlich grausam für mich: Ein einsamer ausgestoßener Mensch, seiner Würde beraubt.
Ich ging zu ihm. Er war größer als ich. Als er mich kommen sah, stand in seinen Augen die nackte Angst vor Verachtung. Ich gab ihm etwas und war freundlich zu ihm. Er war maßlos erstaunt. Wie oft musste er sich wie Abfall behandelt gefühlt haben! Als wir einander anschauten, schien die Zeit still zu stehen. Sein Blick war so intensiv, tief und wach. In diesem Augenblick habe ich ihn wirklich geliebt, war ganz für ihn da. Ich spürte eine tiefe Verbundenheit, als würden wir uns schon immer kennen. Wir haben in Frieden miteinander geredet. Als ich gehen musste, rief er mir ein „Danke“ hinterher. Ich wünschte ihm Glück. Er war wirklich mein Bruder. Er hatte mich beschenkt, nicht umgekehrt.
Als ich zwei Stunden später zum Auto zurückkehrte, hatte der Mann sich einen Schutz gebaut. Sein Gesicht trage ich seither in mir. Ich bete für ihn. Ich bin sicher, dass Gott ihn unendlich liebt und er in seinem Reich später einmal einen ganz besonderen Platz einnehmen wird, dann, wenn die Machtverhältnisse, wie wir sie kennen, von IHM komplett auf den Kopf gestellt werden.

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