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Du bist nie allein!

Erzähl anderen von der Hoffnung, die dich erfüllt!
(vgl. 1 Petr 3,15)

Monatsimpuls - 10/2025

Liebe Freunde von go4peace,

in diesem heiligen Jahr, in dem uns Papst Franziskus einlädt, als Pilger der Hoffnung unterwegs zu sein, teilt Rieke im Oktober einen „starken Moment der Hoffnung“ aus ihrem Leben mit euch:

„Schon von Kindesbeinen an hatte ich Fernweh. Mein Herz schlug schon immer für die weite Welt. Viel früher als andere hatte ich den drängenden Wunsch, ein Jahr als Schülerin in Amerika zu verbringen. Ich war erst 15 Jahre alt und bekam ein Stipendium.

Als der Abflugtag näher rückte, kamen Zweifel in mein Herz. Würde ich es schaffen, ein ganzes Jahr allein von zu Hause weg zu sein? Würde ich mich in diesem völlig fremden Land und System zurecht finden? Trotz dieser Zweifel und Fragen blieb ich mir treu und brach auf.

Mittlerweile bin ich zurück. Ich bin stolz, es geschafft zu haben. Ich habe viel über mich und mein Leben gelernt. Ich bin mutig geworden. Mittlerweile weiß ich, was ich brauche und was nicht. Und ich habe gespürt: Ich bin nie allein!“

Verbünden wir uns in diesem Monat Oktober mit Rieke im Motto: Du bist nie allein!

für das go4peace-Team                     Meinolf Wacker

______________ 

P.S.: Teilt gern eure Erfahrungen in der App go4peace im Bereich „Entdecken & Schreiben“.

Erfahrungen des Monats

Zu einer Hochzeit hatte sich auch der Vater der Braut aus Argentinien angemeldet. Ich wusste, dass er der deutschen Sprache nicht mächtig war. Viel würde er während der liturgischen Feier nicht verstehen. So war es mir ein Anliegen, ihm einen ganz persönlichen Augenblick zu widmen. Mithilfe eines Übersetzerprogrammes bereitete ich eine kurze Ansprache in spanischer Sprache vor. Direkt am Ende der Predigt für die Brautleute, richtete ich mich an den Vater und las die Worte vor. Tief bewegt kam er nach der Trauung zu mir und ließ mich verstehen, dass er sich zutiefst geliebt aufgenommen gefühlt habe. „Estoy muy emocionado. – Ich bin sehr bewegt!“ wiederholte er mehrmals. Mit einer herzlichen Umarmung verabschiedeten wir uns.

Ihr Schicksal hatte mich sehr angerührt. Erst hatte sie mit ihren Geschwistern auf einem langen Leidensweg ihren Vater begleitet und verabschiedet. Ihr Mann hatte sie dabei tatkräftig unterstützt. Nach der Beerdigung hatte er sich  mit dem Motorrad auf den Weg gemacht, um ein paar Tage rauszukommen. Er kehrte nicht mehr heim. Auf einer Fahrt hatte ihn ein plötzlicher Herzstillstand ereilt. Es waren äußerst schwere Tage. Immer wieder hatte ich kleine Botschaften der Hoffnung geschickt und für sie gebetet. Ich entschied mich, sie zu besuchen. Es war ein weiter Weg. Ich blieb vier Stunden, hörte intensiv zu, fragte behutsam nach, teile eigene Erfahrungen. Als ich wieder fuhr, sagte sie: „Es tat so gut. Danke, dass du gekommen bist. Irgendwie spüre ich jetzt einen echten Frieden!“

„Nur noch schnell ein paar Dinge einkaufen,“ kam mir in den Sinn und so war ich in den Aldi gefahren. Beim Hinausgehen traf ich eine Frau in mittleren Jahren, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Ich stellte meine Einkaufstasche ab, um sie kurz zu grüßen. Schnell waren wir in einem ehrlichen Austausch. Sie hatte ihre Schwiegermutter über Jahre gepflegt und vor wenigen Tagen war sie gestorben. Das ging ihr richtig nah. So standen wir über eine halbe Stunde und sprachen miteinander. „Oh, weißt du, ich kam gerade von den Absprachen mit dem Beerdigungs-Unternehmer und ich habe so wenig Leute, mit denen ich wirklich sprechen kann. Wie gut, dass du gerade jetzt im Aldi warst und mir so viel Zeit geschenkt hast. In meinem Erzählen konnte ich meinen ganzen Schmerz teilen und irgendwie auch schon ein wenig verarbeiten. DANKE!“

 

Vor mehreren Monaten hatte ich eine ältere Frau beerdigt, die ich viele Jahre gekannt und für ihr vielfältiges soziales Engagement bewundert hatte. Beim Kondolenzgespräch über zoom waren Angehörige der Verstorbenen mit ihren vielfältigen bunten Erfahrungen und Orientierungen zu Wort gekommen. Ich hatte versucht, jedem einzelnen mit seinen Gedanken und Gefühlen Raum zu geben. Im Requiem und der anschließenden Beerdigung gelang ein lebendiges Miteinander, so dass alle Anwesenden Raum für sich und ihre Empfindungen fanden. Nun erreichte mich ein Päckchen mit selbstgestrickten Socken aus dieser Familie und einer liebevoll geschriebenen Karte, auf der ich lesen durfte: „Danke für die außergewöhnliche Trauerfeier. Die Liebe bleibt!“ Beigefügt waren die Wandersocken mit den Worten: „Ich habe viel guten Gedanken mit hinein gestrickt!“

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