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Sie nickte heftig. - She nodded violently.

Eigentlich schaue ich den go4peace-Impuls morgens immer allein an. Heute allerdings saß ich mit meiner 12-jährigen Tochter am Tisch. Es ging in den Gedanken um den 12-jährigen Jesus im Tempel, den seine Eltern tagelang gesucht hatten. Als meine Tochter vom ebenfalls 12-jährigen Jesus hörte, merkte sie das erste Mal auf. Und als sie im Impuls hörte, was Pubertät bedeute und dass diese Zeit nicht ohne Konflikte und viel Unverständnis auf beiden Seiten abgehen könne, damit jeder und jede seinen und ihren persönlichen Weg finden könne, nickte sie heftig und sagte immer wieder: „Siehst Du, Mama!“ Und dann nahm ich den Impuls für den Tag „Bleib auf der Suche!“ auf und sagte ihr: „Aber weißt Du, ich werde immer auf der Suche nach Dir bleiben!“

Actually I always watch the go4peace impulse in the morning alone. But today I was sitting at the table with my 12-year-old daughter. The impulse was about the 12-year-old Jesus in the temple, whom his parents had been looking for four days. When my daughter heard about Jesus, also 12 years old, she noticed for the first time. And when she heard in the impulse what puberty means and that this time could not go by without conflicts and much incomprehension on both sides, so that each one could find his and her personal way, she nodded violently and said again and again: "You see, Mama!” Then I took up the impulse for the day "Keep searching!" and told her: "But you know, I will always keep searching for you!

Vertrauen bewegt! - Trust moves!

Das Leben hatte sie nach Deutschland gespült. Sie war in einem Land aufgewachsen, in dem sie als Frau sehr unterdrückt worden war. Ihren Hunger nach Leben hatte sie nur im Geheimen stillen können. Als Flüchtling hatte sie in einer christlichen Gemeinschaft herzliche Aufnahme gefunden. Schnell fühlte sie sich zu Hause. Mehr und mehr hatte sie von Jesus erfahren. Sein Leben faszinierte sie so sehr, dass sie um die Taufe bat. Tag für Tag war sie in der Kapelle des Hauses ins Gebet versunken zu finden. Sie freute sich über alle Maßen auf die Taufe. Und dennoch – irgendetwas schien noch zu bremsen. Ein Gespräch ergab sich. Sie begann zu erzählen von all dem, was sie hatte erleiden müssen. Sie sprach viel über andere. Mehr und mehr gelang es, sie auf die Bühne ihres eigenen Lebens zu locken. Es fiel ihr schwer, über sich zu sprechen. Doch im Klima tiefen Vertrauens kam der Zeitpunkt, wo ihr Herz unter Tränen loszulassen begann. Schluchzend sprach sie über tiefe Verirrungen ihres Lebens. Sie hatte im Verborgenen auf andere Götzen gesetzt, um ein wenig Zuwendung zu erfahren. Jetzt konnte sie alles lassen. In und mit der Wahrheit ihres Lebens war sie Jesus – dem Heiland – begegnet.

Life had washed her away to Germany. She had grown up in a country where, as a woman, she had been oppressed. She had only been able to satisfy her hunger for life in secret. As a refugee, she had found a warm welcome in a Christian community. She soon felt at home. She had learned more and more about Jesus. His life fascinated her so much that she asked for baptism. Day after day, she was in prayer in the chapel of the house. She rejoiced over all her baptism. And yet - something still seemed to slow her down. A conversation arose. She began to speak of all that she had suffered. She spoke a lot about others. More and more she managed to lure her onto the stage of her own life. It was  difficult for her to talk about herself. But in a climate of deep trust came the time when her heart began to let go with tears. Sobbing, she spoke about the deep aberrations of her life. She had secretly relied on other idols to get a little bit of attention. Now she could leave everything. In and with the truth of her life she had met Jesus - the Savior.

Vertrauen bewegt! - Trust moves!

In meiner Schule kann eine Klassenlehrerin eines zweiten Schuljahres für eine lange Zeit nicht mehr arbeiten. Die Schüler waren deswegen geschockt, da sie diese Lehrerin sehr mögen und sich gerade in diesen Zeiten allein fühlten. Ich konnte in dieser Klasse leider nur wenige Stunden unterrichten, aber es fehlten noch viele Stunden um den Stundenplan komplett zu machen. Nur ein sehr junger Mann, der uns während seiner Berufsausbildung zurzeit hilft, konnte diese Aufgabe übernehmen. Voller Vertrauen, dass er es schaffen kann, arbeiteten wir zusammen, so dass er all die unterschiedlichen Fächer unterrichten konnte. Er erfüllte die Aufgabe mit viel Energie und großem Engagement. Aber es war noch wichtiger, dass er jedem einzelnen Kind in dieser Klasse Geduld, Freundlichkeit und Einfühlungsvermögen schenkte. Heute Morgen mussten wir uns von ihm verabschieden, weil es sein letzter Tag war und er seine Berufsausbildung fortsetzen muss. Die Kinder sagten viele berührende Worte zu ihm, voller Liebe und Vertrauen. Schließlich erlebten wir magische Momente und unsere Tränen flossen. Ich fühlte die Anwesenheit von Gottes Geist und bin dankbar für diese tiefe Verbundenheit, die auf Vertrauen gründet.

In my school a class teacher of a second school year wasn‘t able to work for a long time. The pupils were shocked, because they like this teacher very much and felt alone, especially in these difficult times. I unfortunately could teach this class only a few hours, but many hours were missing to complete the timetable. Only a very    young man, who helped us during his vocational training, could do this job. Full of trust that he could manage it, we worked together, so that he was able to teach all the different subjects. He did it with much energy and great dedication. But it was more important, that he gave every child in this class patience, friendliness and empathy. This morning we had to say „good bye“ to him, because it was his last day in our school, as he must continue his vocational training. The children said many very touching words to him full of love and trust. In the end we experienced magical moments and our tears flowed. I felt the Spirit of God and I am thankful for this strong emotional attachment based on trust.

Ihre Treue rührte mich! – I was moved by her loyalty.

Ich hatte einer älteren Ordensschwester von der Taufe einer jungen Frau aus einem orientalischen Land erzählt und sie um ihr Gebet gebeten. Sie rief zurück und ließ mich wissen, dass sie die Gebets-Bitte sofort an all ihre Mitschwestern weiteregegeben hatte. Zwei Tage später war eine 93-jährige Schwester gekommen und hatte ihr anvertraut, dass sie nun jeden Abend für die neugetaufte junge Frau beten würde, damit sie in unserem Land ihren Weg aus dem Geist Jesu gehen könne. Und ein wöchentliches Rosenkranzgebet, für das die alte Schwester in einer kleinen Gruppe Verantwortung trug, wollte sie auch in diesem Anliegen beten.

I had told an elderly nun about the baptism of a young woman from an oriental country and asked her for her prayer. She called back and let me know that she had immediately passed on the prayer request to all her fellow sisters. Two days later, a 93-year-old sister had come and confided to her that she would now pray for the newly baptized young woman every evening so that she could go her way in our country from the Spirit of Jesus. And a weekly rosary prayer, for which the old sister was responsible in a small group, she wanted to pray for this request as well.

Betet um Frieden! - Pray for peace!

Ein Elternpaar hatte uns in unserem Kindergarten wissen lassen, dass ihre Familie eine Erzieherin hassen würde. Ich spürte, dieses Vorurteil schnellstens aus der Welt schaffen zu wollen und lud deshalb die Eltern und die Kollegin sofort zu einem Gespräch ein. Was sagen? Ich wusste es nicht! Ich wusste nur, dass ich Gott um seinen Beistand bitten wollte und so tat ich es auch. Fassungslos hörten wir uns die Vorurteile an. Ich blieb ruhig und sachlich und plötzlich kam mir eine zielführende Idee, die ich allen vorstellen konnte. Das Gespräch nahm eine positive Wende. Als die Mutter das Gespräch beendete, sagte sie, nun keinen Hass mehr gegen die Kollegin zu verspüren.

A couple of parents had let us know in our kindergarten that they would hate a teacher. I felt that I wanted to get rid of this prejudice as quickly as possible and therefore I immediately invited the parents and the colleague to a conversation. What to say? I did not know! I only knew that I wanted to ask God for His help and so I did. Stunned we listened to the prejudices. I remained calm and matter-of-fact and suddenly a purposeful idea came to me which I could present to everyone. The conversation took a positive turn. When the mother ended the conversation, she said that now she no longer felt any hatred for the colleague.

Wag Begegnung! - Dare to meet people!

“Kauf noch für Deine Mutter ein Stück Kuchen!“ kam mir in den Sinn. So stoppte ich an einer Bäckerei und wollte gerade eintreten – natürlich mit Mundschutz in Korona-Zeiten - als ein älterer Mann sich noch an mir vorbei drängte. Ich ließ es geschehen. Er kaufte 10 Brötchen. Diese waren im Verlauf des letzten Monats 10 Cent teurer geworden. Wegen dieser 10 Cent beschimpfte er die junge Verkäuferin. Sie hatte die Preise nicht gemacht und konnte sich kaum wehren. Als der Mann den Laden verlassen hatte und ich an der Reihe war, sagte ich zu ihr: „Oh, jetzt erstmal tief Luft holen! Ist ja gar nicht so leicht, was Sie sich da anhören müssen.“ Sie schaute mich an und sagte: „Wegen dieser 10 Cent hab ich heut Morgen schon 20 solcher Reaktionen bekommen. Ich versteh die Leute einfach nicht!“ Dann erzählte sie noch ein wenig. Mein Kuchen kostete 4,80 €. Ich gab ihr einen 5-€-Schein und sagte: „Stimmt so!“ Sie schaute auf und strahlte mich an und sagte dann schmunzelnd: „Das sind ja zwei mal 10 Cent!“ Lächelnd erwiderte ich: „Na klar, so geht Leben!“

"Buy a piece of cake for your mother!" came to my mind. So I stopped at a bakery and was about to enter - with a mouth mask in corona times, of course - when an older man pushed his way past me. I let it happen. He bought 10 buns (bread rolls). These had become 10 cents more expensive over the last month. He called the young sales assistant names for those 10 cents. She hadn't made the prices and could hardly defend herself. When the man had left the shop and it was my turn, I said to her: "Oh, now take a deep breath! It's not so easy, what you're listening to." She looked at me and said: "Because of those 10 cents I already got 20 such reactions this morning. I just don't understand people!" Then she talked a little bit more. My cake cost 4.80 €. I gave her a five-€ bill and said, "Keep the change!" She looked up and smiled at me and said, "That's two times 10 cents!" I smiled and said: "Sure, that's life!"

"Mit den Augen der Liebe sehen" - "Look through the eyes of love"

Ich habe heute auf den Bus gewartet und war auch ein bisschen verzweifelt, weil mir für einen Workshop, den wir im Rahmen unseres Camps go4peace geplant haben, zwei Leute abgesagt haben und ich nicht mehr wusste, wen ich noch fragen sollte. Während ich wartete kam ein junger Mann (aus Tschechien) auf mich zu. Er brauchte Hilfe bei der online Reservierung eines Flixbus-Tickets. Er hatte keine Euro und war mit der Online-Bezahlung total überfordert.

Er sagte mir, er wolle heute nur reservieren und am nächsten Tag bezahlen. Da dieses Vorgehen nicht möglich ist und nur noch ein Ticket für diesen Bus verfügbar war, hab ich mich entschlossen, das Ticket für ihn zu kaufen und zu bezahlen. Er war schon vorher positiv überrascht, dass ich ihm überhaupt helfen wollte. Während ich bei der Online-Nummer anrief, stand er auf, um mir ein Getränk zu kaufen. Er vertraute mir so sehr, dass er seine wenigen Sachen bei mir ließ, nur um sich bei mir zu bedanken.

Als ich mich von ihm verabschiedete, spürte ich eine so tiefe Verbundenheit unter uns, wie mir das vorher noch nie begegnet war. Das war wirklich erstaunlich... Und dann ergab sich noch ein wunderschönes Gespräch mit meiner Oma, die mich spontan zum Mittagessen einlud… Wer mit den Augen der Liebe schaut, dem eröffnen sich ganz neue Blickwinkel!

I was waiting for the bus today and I was also a bit desperate because two people cancelled me for a workshop we were planning as part of our camp go4peace and I didn't know whom else to ask. While I was waiting a young man (from Czech Republic) came up to me. He needed help with the online reservation of a Flixbus ticket. He had no Euros and was totally overstrained with the online payment.

He told me that he just wanted to reserve today and pay the next day. Since this is not possible and only one ticket was available for this bus, I decided to buy and pay the ticket for him. He was already positively surprised that I wanted to help him at all. While I called the online number, he got up to buy me a drink. He trusted me so much that he left his few things with me just to thank me.

When I said goodbye to him, I felt such a deep connection between us as I had never felt before. It was truly amazing... Then there was a wonderful conversation with my grandmother, who spontaneously invited me to lunch... - If you look with the eyes of love, you will see things from a whole new perspective!

Mein Herz war blockiert! – My heart was blocked!

In den Sommerferien hatten wir ein Enkelkind zu Gast. In einer lustigen Unterhaltung warf mir das 11-jährige Kind auf einmal den Satz: „Du bist doch dumm!“ an den Kopf. Verletzt zog ich mich aus dem Spiel zurück. Die Enkeltochter ging in ihr Zimmer. Für mich war ein Spaziergang dran, um erstmal wieder durchzuatmen. Wie sollte ich reagieren? Plötzlich wurde mir klar, dass ich dem Kind sagen wollte, wie gern ich es hatte, dass ich zugleich aber traurig war über ihre Aussage: Du bist dumm! Dieser Schritt gelang und dennoch blieb die Zeit mit dem Kind herausfordernd.

Als sie wieder nach Hause fuhr, blieb mir so manches negative Gefühl im Herzen. Eines Morgens lag ich schon um 4 Uhr wach im Bett und grübelte. Irgendwie war ich blockiert. Später dann hörte ich den go4peace Tagesimpuls, der sich in dem Motto „loslassen und Jesus folgen“ verdichtete. Das war genau der Anstoß, den ich brauche. Es gelang mir, meine Enttäuschung, meine menschliche Begrenztheit und meine Traurigkeit Jesus zu geben. Auf einmal war ich frei für den neuen Tag.

During the summer holidays we had a grandchild as a guest. In a funny conversation, the 11-year-old child suddenly threw the sentence: "You're stupid!" at my head. Injured, I withdrew from the game. The granddaughter went into her room. It was time for me to take a walk, to take a deep breath. How should I react? Suddenly I realized that I wanted to tell the child how much I liked her, but at the same time I was sad about her statement: "You are stupid! This step was successful and yet the time with the child remained challenging.

When she went home again, many a negative feeling remained in my heart. One morning I was already lying awake at 4 o'clock in bed. I was brooding. Somehow, I was blocked. Later on I heard the go4peace daily impulse that condensed into the motto "let go and follow Jesus". That was exactly the push I needed. I managed to give my disappointment, my human limitations and my sadness to Jesus. Suddenly I was free for the new day.

Begegnung wagen! – Dare to meet!

Auf meinem Handi leuchtet der Namen einer Frau auf, deren Mutter und Schwester vor 6 Jahren beim Kentern eines Flüchtlingsbootes im Mittelmeer umgekommen waren. Der Jahrestag dieses Unglücks nahte. Ich wusste um ihre Not und hatte einen kleinen Kartengruß geschickt. Nun rief sie an. Ich verließ eine Konferenz, um den Anruf anzunehmen. Es wurde ein langes Gespräch. Viele Brüche und Verletzungen, die sie in ihrer Familie hatte erleben müssen, kamen ins Wort. „Was für ein Geschenk, dass Du Dir Zeit genommen und mir zugehört hast!“ hörte ich am Ende des Gespräches. „Jetzt kann ich in diesen Tag hinein gehen und er wird bestimmt gut!“

I saw the name of a woman on my mobile whose mother and sister died 6 years ago when a refugee boat capsized in the Mediterranean. The anniversary of that accident was approaching. I knew about her plight and had sent a little postcard to her. Now she called. I left a conference to take the call. It turned into a long conversation. Many of the fractures and injuries she had experienced in her family came out. "What a gift that you took the time to listen to me" I heard at the end of the conversation. "Now I can go into this day and it will be good!"

Teil Deine Erfahrung

Es ergab sich die Gelegenheit bei meiner Arbeit im Pflegeheim über meinen Glauben zu sprechen. Eine Mitarbeiterin fragte, wie ich es schaffe, immer wieder so geduldig zu sein mit den Menschen die an Demenz leiden? Oft erscheinen sie nur noch wie eine Hülle und werden zum Teil  sehr unruhig und aggressiv. Mir kam das Motto „Zeugnis geben“ in den Sinn .und so begann ich von der Liebe Gottes zu erzählen. Alle Zuhörenden waren der Kirche fern, hörten aber aufmerksam zu. Ich spürte, wie unser ehrliches Miteinander zum „Ort Gottes“ wurde.

Als an dem Tag eine Bewohnerin unerwartet starb, konnte ich mit allen noch einen Abschieds-gottesdienst spontan im Zimmer feiern, mit der Verstorbenen, ihren Töchtern und allen, die Dienst hatten. Obwohl ich nicht vorbereitet war, hatte ich den Mut hatte spontan zu beten… Es wurde ein kostbarer und tiefer Augenblick. Danach sagte eine Kollegin, vielleicht sollte ich auch mal wieder eine Kirche besuchen und beten.

go4peace - online

„Am Anfang war ich ein wenig besorgt darüber, wie das diesjährige Camp funktionieren würde. Es war ein neues Modell – eben "online". Kurz vor dem Start erhielten wir die kleinen Booklets. Sie sind wunderschön. Ich war überrascht, wie schön und ansprechend der "go4peace"-Lebensstil darin dargestellt ist. Er ist eine große Hilfe. Das Büchlein hilft uns besser zu verstehen, was es wirklich bedeutet "go4peace" zu leben. Grundlage sind das gelebte Evangelium und der Erfahrungsaustausch.

Das diesjährige "online"-Camp überraschte mich mit der sorgfältigen Vorbereitung, die die Organisatoren für uns geleistet hatten. Das Studio war wunderschön. Das angebotene Programm war genau richtig. Es war eine echte Unterstützung am Anfang und am Ende eines jeden Tages. So konnten wir alle jeden Tag neu mit der gleichen Botschaft, der gleichen Idee beginnen. Im Verlauf des Tages erlebte dann jeder von uns etwas anderes. Und abends konnten wir diesen Reichtum miteinander teilen.

Es tat mir ein wenig leid, dass es uns in diesem Jahr nicht gelungen ist, bei uns in Tschechien eine Gruppe junger Menschen für die go4peace-Aktivitäten zu finden. So haben mehrere von uns an den täglichen Zoom-Meetings als Einzelpersonen mitgemacht. Bei jedem Meeting neu war ich begeistert von all den vielen Gesichtern und Gruppen aus vielen Ländern, die auf der großen Leinwand auftauchten. Einige kannte ich, und einige waren neu. Es war mitreißend, die Freude vieler Teilnehmer zu erleben. Auch wenn jeder von uns an einem anderen Ort und unter anderen Bedingungen war, spürte ich dennoch eine starke Verbundenheit, etwas, das schwer zu sagen aber eben erlebt werden kann. Ich spürte, dass Jesus unter uns war. Wir waren in der gegenseitige Liebe verbunden. Ich erlebte wieder neu eine Gemeinschaft, in der jeder und jede ohne Unterschied akzeptiert wird. Jeder kann dazugehören. Jesus ist derjenige, der unsere Herzen auf diese Weise verbindet und uns zu wunderbaren Erfahrungen in unserem Leben führt. Als ob sich während des Lagers das Leben eines jeden von uns vertieft und mehr erfüllt hätte. Wir hatten den Mut dazu. Wir haben uns gegenseitig motiviert.

Diese Gemeinschaft basiert nicht auf einigen wenigen Einzelpersonen oder einem bestimmten Land, sondern auf einem wirklichen Leben mit Jesus. Und jeder kann diesen Lebensstil in seinem Herzen und dort, wo er ist, leben. Auch wenn ich nicht die ganze Zeit beim Camp online dabei sein konnte, so bin ich doch froh, dass wir gemeinsam etwas geschafft haben, das seinesgleichen sucht. Wo Barrieren brechen und Brücken gebaut werden. Das gibt mir die feste Überzeugung, dass alle Menschen einen Weg zueinander finden können. Und eine Familie zu werden, in der Brüder und Schwestern zusammen sind. Ich möchte allen Organisatoren und allen Beteiligten danken. Ganz besonders Meinolf, Bernhard und Heinrich, die bei der größten Arbeit unauffällig im Hintergrund geblieben sind. Ich freue mich darauf, mit mehr Freude zu lernen, mit dem Wort des Evangeliums jeden Tag im gegenwärtigen Augenblick zu leben und Gemeinschaft mit anderen zu bilden, um Erfahrungen auszutauschen und uns gegenseitig zu stärken.

Und mindestens eine persönliche Erfahrung während des Lagers möchte ich noch hinzufügen. Ein Tag stand unter dem Motto: „Halt fest an Jesu Wort!“ Dieses Motto begleitete mich während des Tages. Ich dachte über verschiedene Worte Jesu nach, die mir in den Sinn kamen. Ich spürte, dass Jesus mich mehr zu sich rief. Ich musste mein Herz reinigen, damit sein Wort in gutem Boden wirken konnte. Ich ging zur Beichte. Ich war allein in einer stillen Kirche, um zu beichten. Nach einer Weile kam eine ältere Dame zur Beichte. Sie bemerkte mich, sagte aber nichts. Eine Zeitlang beteten wir leise und warteten auf den Beichtvater. Aber er kam nicht. Irgendwann stand die ältere Dame auf und verließ die Kirche. Einen Augenblick später kehrte sie zurück, kam zu mir und sagte: "Heute ist Beichte in einer Kapelle nicht weit von hier – diese Information habe ich gerade am Schwarzen Brett gelesen. "Ich weiß aber nicht, wo diese Kapelle ist." erwiderte ich.  "Kommen Sie mit mir, ich bringe Sie hin." Wir verließen die Kirche. Ich ging mit der älteren Dame und ließ mich führen. In diesem Moment dachte ich: "Sie ist heute mein Engel." Sie kam zu mir zurück, ohne zu wissen, dass ich auch zur Beichte gehen wollte. Sie bemerkte mich und dachte nicht nur an sich selbst. Sie wollte einem anderen helfen. Wir kamen zu der kleinen Kapelle, in der gerade Anbetung war. Im „Brot der Eucharistie“ rief Jesus uns zu sich. Es waren einige Leute gekommen um zu beichten, also warteten wir, bis wir an der Reihe waren. Die ältere Dame wollte nach mir gehen, aber ich sagte ihr, sie solle zuerst gehen. Die Liebe weckt die Liebe. Nach einem schönen Beichtgespräch wollte ich der älteren Dame für ihre Hilfe danken. Sie war verschwunden. Ich dachte: Eine Kleinigkeit mitten im  Alltag, aber eine große Berührung der Liebe Gottes. Ich blieb eine Zeit lang vor Jesus und betete für unsere go4peace-Gemeinschaft und auch für den "Engel", dem ich heute begegnet war. In diesem Moment fühlte ich mich von Jesus direkt angesprochen: „Halt fest an meinem Wort!“ Das Wort Jesu bringt uns Gott und einander wirklich näher. Es ist echte Nahrung für uns.“

Ich versuchte zu verstehen. – I tried to understand.

Wir hatten Besuch von einem Verwandten, der ganz negativ gegen Ausländer eingestellt ist. Stellt sich jemand gegen seine Ansicht, antwortet er mit einem immensen Wortschwall. An diesem Tag war der Impuls: „Hab Mut, die Wahrheit zu sagen!“ Eine direkte Konfrontation machte keinen Sinn. So setzte ich mich nach dem Besuch hin und drückte meine Gedanken in einer Geschichte aus. Es ging um Johannes, weißer Hautfarbe und um seinen Werdegang und es ging um den farbigen John, der unter Todesgefahr als Flüchtling in unser Land gekommen war.

Der Brief kam nach wenigen Tagen zurück, denn ich hatte in der Adresse die Straße vergessen. Da schon einige Zeit vergangen war, kam mir die Frage: Sollte ich den Brief lieber nicht nochmals auf die Post geben? Während ich darüber nachdachte, kam das Motto des neuen Tages. Es lautete: „Zieh die Vertrauenskarte!“ Also machte ich mich ein zweites Mal auf den Weg zur Post.

We had a visit from a relative who has a very negative attitude towards foreigners. If someone stands up against his opinion, he answers with an immense flood of words. That day the impulse was: "Have the courage to tell the truth!" A direct confrontation made no sense. So I sat down after the visit and expressed my thoughts in a story. It was about John, white skin colour and about his career and it was about the coloured John, who had come to our country as a refugee under danger of death.

The letter came back after a few days, because I had forgotten the street in the address. Since some time had passed, I asked myself: Would it be better not to send the letter to the post office again? While I was thinking about it, the motto of the new day came up. It read, "Pick the card of trust." So I went to the post office a second time.

Was ist die größere Liebe?

Heute bin ich im Religionsunterricht von der tiefen Liebe eines kleinen Mädchens zu ihrer Mutter sehr berührt worden. Während die anderen Kinder an einer Aufgabe arbeiteten, stand sie plötzlich mit Tränen in den Augen vor mir. Sie erzählte mir von ihrer Geburtstagsfeier, die ihre Mutter liebevoll für sie vorbereitet hatte. Dann war es zu einem heftigen Streit unter einigen Gästen gekommen. Das Mädchen hatte eine tiefe Enttäuschung in den traurigen Augen ihrer Mutter gesehen, die sogar in Tränen ausgebrochen war. Jetzt fühlte sich das Mädchen schuldig und war verzweifelt, weil sie die Traurigkeit ihrer Mutter so stark mitfühlte. Wir fanden Zeit, um in Ruhe darüber zu sprechen Zum Schluss war die Kleine erleichtert. Sie hatte verstanden, dass sie überhaupt nichts falsch gemacht hatte. Ihr Satz hatte die Mutter nicht verletzt, sondern der unnötige Streit, der das schöne Fest für ihre Tochter erschwert hatte. Auch war ihr aufgegangen, dass Tränen für Erwachsene nichts Schlimmes sind. Die Kleine nahm sich vor, ihre Mama zu Hause fest zu umarmen und ihr alles zu erklären. Ich bin sicher, dass beide die traurige Erfahrung durch ihre Liebe und Nähe zueinander in etwas Schönes verwandeln.

Die Ewigkeit wird Frieden sein!

Die letzten Wegmeter seines Lebens hatte ich mit ihm gehen dürfen. Immer wieder besuchte ich ihn und seine Familie und brachte ihm Jesus in der Eucharistie. Es waren jedes Mal neu tief bewegende Augenblicke zwischen Himmel und Erde.  Ohne viele Worte war eine Nähe gewachsen, in der Frieden herrschte. Wir teilten die Zeit und waren betend verbunden. Bei meinem vorletzten Besuch bei ihm war er noch bei Bewusstsein. Sprechen war nur noch schwer möglich. Ich setzte mich an sein Bett. Seine Familie sorgte sich vorbildlich um ihn. Sprechen fiel ihm schwer. Ich nahm seine Hand und streichelte sie. Seine Augen – weit geöffnet – ruhten in den meinen und die meinen in den Seinen. Ein tiefer Friede verband uns. Er hielt meine Hand fest in der Seinen und dann, ganz leise, ließ er mich sein Mit-Sein nochmals wissen und flüsterte: „Danke, Danke für alles!“ – Beim nächsten Besuch hatte er schon das Bewusstsein verloren. Ich betete für ihn, der sich schon auf den Weg gemacht hatte. Wenige Stunden später starb er – in tiefem Frieden. Als ich erneut bei ihm war, gab mir seine Frau einen Stein aus seiner Tasche. Ein lebendiges Andenken und ein Ansporn zum Frieden – jetzt in meiner Tasche.

„Heute bist es du!“ - "Today it's you!"

Seit 5 Monaten hatten sie in Corona-Zeiten keinen Besuch mehr empfangen, hörte ich am Telefon. So entschloss ich mich, sie zu besuchen. Sie lebt mit über 80 anderen älteren Ordensfrauen in einem Haus ihres Ordens. Durch eine Plexiglaswand getrennt begegneten wir uns. Sie hatte noch eine zweite Schwester mitgebracht, die schon an Demenz litt. Wir erzählten viel, lachten und scherzten. nach zwei Stunden verabschiedete ich mich. Ein paar Tage später erhielt ich einen Brief. Darin der Text eines Mannes, der oft auf dem Berg Athos gewesen war. An einem Abend hatte dieser Mann den Mönchen des Berges Athos die Frage gestellt: „Wie sieht denn das Göttliche, dem ihr euer Leben widmet – das große DU – für Euch aus?“ Die Mönche wurden still. Nach geraumer Zeit sagte einer in die Stille: „Heute bist es du!“ – Weiter durfte ich in dem Brief lesen: „Am letzten Donnerstag warst es Du! Durch alle Grenzen der Corona-Distanz-Einhaltung kam uns Gott besuchen. Unfassbar… und doch wahr. Was bleibt? – Staunen, Freude, Ewigkeitsgeschmack, Sehnsucht zu leben und einfach da zu sein für unseren Gott!“ Schweigend spürte ich: ER ist da!

She hadn't had visitors in Corona times for 5 months, I heard on the phone. So I decided to visit her. She lives in a house of her order with over 80 other elderly nuns. Separated by a Plexiglas wall we met. She had brought with her a second sister who was already suffering from dementia. We talked a lot, laughed and joked. After two hours I said goodbye. A few days later, I received a letter. A text of a man who had often been on Mount Athos was added. One evening this man had asked the monks of Mount Athos the question: "What does the divine to which you dedicate your life - the great YOU - look like to you?" The monks became silent. After some time one of them said into the silence: "Today it is you!" - Then I was allowed to read in the letter: "Last Thursday it was you! Through all the borders of the Corona distance God came to visit us. Unbelievable... and yet true. What remains? - Astonishment, joy, eternal taste, longing to live and just be there for our God!" In silence I felt: HE is there!

Sei konkret! – Be concrete!

Vor meiner Haustür begegnete ich einem älteren Ehepaar, das ich vom Sehen her kannte. Die Frau war ein wenig erschöpft. Sie hatte sich auf ihren Rollator gesetzt. Scherzhaft fragte ich sie. „Ist das ein Renault oder ein Mercedes?“ Sie musste herzlich lachen, so entwickelte sich ein schönes Gespräch. Aus Oberschlesien stammend hatten sie ihre Heimat verlassen müssen und wohnten nun in einem betreuten Wohnen. Ich erfuhr, dass sie den Pfarrbrief unserer Kirche in Zeiten von Corona postalisch nicht zugestellt bekommen hatten. Diesen Dienst hatten wir seit Beginn der Krise allen angeboten, die das wollten. So bat ich sie um ihre Adresse. Als wir uns verabschiedeten, fiel mir auf, dass der nächste Pfarrbrief noch zwei Wochen auf sich warten lassen würde. „Sei konkret!“ kam mir in den Sinn. Ich ging zur Kirche, holte einen Pfarrbrief, steckte ihn mit einem lieben Gruß in einen Briefumschlag, setzte mich aufs Fahrrad und, da ich ihre Adresse nun kannte, brachte ihn schnell bei ihnen vorbei noch ehe sie wieder zu Hause waren. Nun warte ich auf unsere nächste Begegnung.

On my doorstep I met an older couple I knew by sight. The woman was a little exhausted. She had sat down on her walker. Jokingly, I asked her, "Is that a Renault or a Mercedes?" She had to laugh heartily, and a nice conversation ensued. Coming from Upper Silesia, they had had to leave their home and were now living in assisted living in our town. I learned that in times of Corona they had not received the parish letter from our church by post. Since the beginning of the crisis we had offered this service to all who wanted it. So I asked them for their address. When we said goodbye, I noticed that the next parish letter would be two weeks away. "Be concrete!" came to my mind. I went to the church, got a parish letter, put it in an envelope with a kind greeting, got on my bicycle and, knowing their address, quickly brought it to them before they were back home. Now I am waiting for our next meeting.

Entscheide dich! - Make a decision!

 

Die letzten Tage brachten eine Menge Unsicherheit mit sich. Ich warte immer noch auf den Ausgang einer Aufnahmeprüfung, die ich in einer anderen Stadt gemacht habe.
Die erste Entscheidung, die ich vor einigen Tagen getroffen habe, war, trotzdem in dieser Stadt zu bleiben. Auch wenn ich die Prüfung nicht bestehe, habe ich beschlossen, etwas anderes "Ähnliches" zu studieren. Außerdem hab‘ ich, nachdem ich heute ein Zimmer besichtigt hatte, den Mut gefasst, innerhalb der nächsten zehn Tage in diese neue Stadt umzuziehen. Der Ort, an dem ich leben werde, ist nicht der schönste und irgendwie klein, aber er ist sauber und es reicht und ich kann etwas Geld für ein "Sozialprojekt" sparen, das ich eines Tages umsetzen möchte. Ich erinnerte mich an ein Motto von vor einigen Tagen: Habt Mut zur Armut! Also traf ich die Entscheidung, zu vertrauen, meinen eigenen Weg zu gehen und auf eine einfache Art zu leben, die meine Unsicherheitsgefühle verschwinden ließ und mich neugierig auf das machte, was noch kommen wird!

The last days brought a lot of uncertainty with them. I am still waiting for the out coming of an entrance-exam, which I took in another city.
The first decision I took some days ago was to stay here anyway, even if I do not pass the exam, I decided to study something else "similar". Moreover, after I was visiting a room today, I took the courage to move within the next ten days to this new city. The place where I'm going to live is not the most beautiful one and kind of small, but it's clean and it's enough and I can save some money for a "social-project" I want to implement one day. I was remembering of a motto from some days ago: Have courage for poverty! So I took the decision to trust, go my own way and live in a simple way which let my feelings of uncertainty disappear and made me curious for what's to come!

Er hat es gut mit mir gemeint! - He guided me well through life.

Sie hatte gerade ihren 89. Geburtstag begangen. Ich hörte, dass einer ihrer Söhne gestorben war. In diesem Augenblick fragte ich mich nach dem Tagesmotto. „Du für mich – ich für Dich!“ Sofort war mir klar, sie besuchen zu wollen. Ich rief an. Sie freute sich sehr. Ich setzte mich aufs Fahrrad und fuhr hin. Ich blieb über eine Stunde. Wir lachten und scherzten. Mir kam eine riesengroße Dankbarkeit entgegen. „Wenn ich abends so im Bett liege, dann ist mein Herz so voller Erinnerungen. Gott hat mir ein so reichhaltiges Leben geschenkt. Alle Phasen waren gut. ER hat es gut mit mir und uns gemeint!“ Ich schaute in die Augen einer lebenssatten alten Dame. Irgendwie war der Himmel schon angebrochen – ER unter den Seinen.

She had just celebrated her 89th birthday. I heard that one of her sons had died. At that moment I wondered what the motto of the day was. "You for me - me for you!" I was clear for me:  I wanted to visit her. So I called her. She was very happy. I got on my bike and went there. I stayed over an hour. We laughed and joked. I saw an immense gratitude in her eyes. "When I lie in bed at night, my heart is so full of memories. God has given me such a rich life. All phases were good. He meant it well for me and for us!" I looked into the eyes of an old lady who was full of life. Somehow heaven had already opened up - HE among his own.

Ich blieb dran!

Beim Verlassen der Fähre trug ich noch meine Maske um den Hals. Ich ging schwer bepackt mit leeren Gläsern Richtung Parkplatz. Mein Weg führte an zwei Männern vorbei, die sich laut unterhielten. Einer sagte mit Schweizer Akzent: „Ich könnte Leute, die freiwillig eine Maske tragen, niederschlagen!“ Der Zweite antwortete: „Ja, ich hasse...“ und dann war ich schon vorbei. Ohne diese Worte auf mich persönlich zu beziehen, trafen mich diese gewalttätigen Worte. Ich versuchte diesen Schmerz in mir zuzulassen und anzunehmen.

Wenige Augenblicke heulte auf dem Parkplatz ein Motor auf und ein Ferrari mit Schweizer Kennzeichen rollte auch mich zu. Durch das geöffnete Fenster erkannte ich den Mann mit Schweizer Akzent. Der Wagen stoppte neben mir und der Fahrer sagte in vernünftigem Ton, er sei Biologe und er erläuterte, wie schädlich das Tragen einer Maske aus medizinischer Sicht sei. Um auf Augenhöhe mit ihm zu kommen, ging ich in die Hocke und fragte, warum er mit seinen Kollegen keine Aufklärungskampagne starte. Nach einem kurzen Wortwechsel sagte er: „Ich muss nun leider weiter!“ In diesem Augenblick spürte ich eine große Freude in mir, weil es gelungen war, ihn nicht zu verurteilen und abzukanzeln, sondern erneut in eine ehrliche Beziehung zu gehen. Mir war es gelungen, in ihm einen Bruder der Menschheit zu sehen und ihm mit offenem Herzen zuzuhören.

When I left the ferry I still wore my mask around my neck. I walked heavily loaded with empty glasses towards the car park. My way led past two men who were talking loudly. One of them said with a Swiss accent: "I could knock down people who voluntarily wear a mask!" The second answered: "Yes, I hate..." and then I was already past. Without these words referring to me personally, these violent words hit me. I tried to allow and accept this pain within me.

For a few moments an engine roared in the car park and a Ferrari with Swiss licence plates rolled up to me. Through the open window I recognised the man with the Swiss accent. The car stopped beside me and the driver said in a reasonable tone that he was a biologist and he explained how harmful wearing a mask was from a medical point of view. In order to be on a par with him, I squatted down and asked why he did not start an education campaign with his colleagues. After a short exchange of words, he said: "I'm afraid I have to go now! At that moment I felt a great joy inside me because it had been possible not to condemn him and give him a reprimand, but to go back into an honest relationship. I had succeeded in seeing in him a brother of humanity and in listening to him with an open heart.

Bleib stehen! - Stop!

Vor einer Praxis sah ich eine ältere Frau stehen. Sie hatte an der Tür geschellt und wartete. Ich hatte sie schon von weitem gesehen. Nach längerem Warten ging sie. Als ich vor der Praxis-Tür vorbei ging, hörte ich, dass gerade in diesem Moment der Tür-Öffner – sehr zeitverzögert – betätigt wurde. Ich blieb stehen und rief der Frau zu. Sie hörte nicht. So lief ich zu ihr, um ihr die Information zu geben, dass die Tür nun geöffnet sei. Ganz erstaunt schaute sie mich an und sagte: „Das ist aber nett, dass Sie mir das sagen! Das geschieht mir nicht oft!“ Schmunzelnd standen wir noch einen Augenblick beieinander. Dann gingen wir unserer Wege.

In front of a practice I saw an elderly woman standing. She had rung the doorbell and was waiting. I had seen her from a long distance. After waiting for a long time she left. As I passed in front of the practice door, I heard that just at that moment the door opener was activated - very delayed. I stopped and called out to the woman. She did not hear. So I ran to her to give her the information that the door was now open. She looked at me in amazement and said: "How nice of you to tell me that! That doesn't happen to me often!" With a smile we stood together for a moment. Then we went on on our ways.