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Monatsimpuls - 04/2017

Komm und hilf mir!

Liebe Freunde des Wortes, 

seine Mutter starb an einem Schlangenbiss, als er 4 Jahre alt war. Sein Vater wurde von einem Nachbarstamm umgebracht, als er 18 Jahre alt war. Er musste fliehen, zunächst in ein Nachbarland, dann durch die Wüste nach Nordafrika. Viele seiner Freunde starben auf dieser Reise in unerbittlicher Hitze. Er kam für mehrere Monate in ein Gefängnis, weil er fremd war. Man verlangte Geld von ihm, was er nicht hatte. Ein Kollege kaufte ihn frei. Er wurde von randalierenden und rechtlosen boys aufgrund seiner Religion unter Druck gesetzt und malträtiert. Wieder musste er fliehen. Seit über zwei Jahren war er unterwegs, als er in ein kleines völlig überladenes Schlauchboot mit 145 Flüchtlingen stieg. Auf dem Meer fiel der Motor aus, die Flüchtlinge verloren die Orientierung. Er erzählte: „Es war schrecklich. Wir hatten auf dem Boot überhaupt keinen Platz. Alle weinten. Das Boot füllte sich mit Wasser in dieser Wüste des Meeres. Kein Schiff zu sehen. Es waren die schrecklichsten Stunden meines Lebens. Ich sah den Tod! Mit Tränen in den Augen habe ich gebetet. ‚Jesus, wenn ich jetzt sterben soll, dann bin ich bereit. Aber wenn du mir helfen kannst, bitte rette uns!‘“ – Am Horizont tauchte ein Schiff der italienischen Küstenwache auf. Die Besatzung hatte das Flüchtlingsboot entdeckt. „Sie haben uns nach Sizilien gebracht, wo ich am 20. September 2015 an Land gegangen und medizinisch behandelt worden bin. Jetzt bin ich hier bei Euch und darf wieder nicht bleiben!“ - „Herr verlass mich nicht, bleib nicht fern, mein Gott!“

Liebe Freunde des Wortes, es gibt Momente in unserem Leben, wo wir nichts mehr haben, was uns trägt und weiter hoffen lässt. Nichts geht mehr! Alles scheint aussichtlos. Es besteht die Gefahr, dass wir ganz in uns versinken, stumm werden, resignieren und aufgeben. Unser Blick, der lange in die Weite gegangen war und uns Orientierung ermöglicht hatte, wird kurzsichtig und geht verloren. Du siehst keinen Weg mehr für Dich!  

In solchen Augenblicken hilft das Psalmwort „Herr, verlass mich nicht, bleib nicht fern, mein Gott!“, nicht stumm zu werden, sondern unsere Not heraus zu schreien und zu weinen. In solchen Zeiten, die schnell über uns alle hereinbrechen können durch Krankheiten und Unfälle, durch menschliche Verluste und Schock-Erfahrungen, tut es gut, dieses Wort in unserem Erinnerungsschatz zu haben. Wiederholen wir es immer wieder: „Herr verlass mich nicht, bleib nicht fern, mein Gott!“  Oder kurz: Komm und hilf mir! – Come and help me!

für das OnWordTeam
Meinolf Wacker

Erfahrungen des Monats

Aus der Wunde kommt das Licht!

Er kam aus Syrien. Ich hatte ihm Geld für einen Sprachkurs besorgen können. Nun fehlte noch Geld für ein Monatsticket. Ich ging ihn besuchen und gab ihm ein wenig finanzielle Unterstützung. “Das kann ich nicht annehmen. Das geht gegen meine Prinzipien!” Dann schaute er mich an und begann bitterlich zu weinen. Ihm wurde alles zu viel. Er sah sich nicht mehr durch. Der Mut hatte ihn verlassen. Er war allein hier in unserem Land - ohne seine Familie. All das Schwere weinte er sich von der Seele. Ich hörte ihm lange zu und nahm ihn in den Arm. “Weißt Du”, ließ ich ihn verstehen, “auch wenn Du kein Geld hast, so hast Du mir durch Dein Da-Sein und durch Deinen Frohsinn, den Du immer schenkst, viel mehr gegeben, als wir durch Geld kaufen können!” - Nach einigen Minuten nahm er das ihm angebotene Geld an - mit einem Lächeln im Gesicht.

Langzeitwirkung

Ich kam von der Arbeit und traf am Bahnhof eine ältere Dame. Sie stand mit ihrem Koffer an einer Treppe, an der es keinen Lift gab. Ich hätte schnell vorbeigehen können. Doch dann erinnerte ich mich an die Erfahrung einer Schwester, die sich vorgenommen hatte, nicht nur stehen zu bleiben, wenn sie darum gebeten wird, sondern auch auf verborgene Nöte zu reagieren. So sagte ich mir: “Bleib stehen!”
Ich sprach die ältere Dame an und bot ihr meine Hilfe an, den Koffer die Treppe hinab zu tragen. Überglücklich reagierte die Frau und sagte: “Ich habe so sehr auf Hilfe gehofft. Sie wissen gar nicht, welche Freude Sie mir heute machen. Vielen Dank und einen schönen Abend!"

Lass Dich ansprechen!

Auf dem Vorplatz des S-Bahnhofs wartete ich auf den Schienen-Ersatzverkehr. Ich ärgerte mich, dass ich vorher nicht ins Internet geschaut und die Fahrplanänderung umgangen hatte. Auf dem Bahnsteig war mir eine junge Frau aufgefallen, die offenbar die Durchsage im Zug wegen des Schienersatzverkehrs nicht richtig mitbekommen hatte. Sie kam auf den Vorplatz und bat eine ältere Dame um Hilfe. Mir fiel die Behinderung der Jüngeren auf, sie hatte große Probleme nun ihren Fahrplan bis Gelsenkirchen auf die Reihe zu bekommen. Die Dame gab ihr Auskunft, aber die Unsicherheit bei der jüngeren Frau blieb. - Mir kam das Tagesmotto in den Sinn: Lass Dich ansprechen! - Ich schaltete mich in die Unterhaltung ein und bot der jungen Frau an, sie können mit mir zusammen nach Gelsenkirchen fahren, da ich nach Essen führe. Eine große Erleichterung war auf ihrem Gesicht zu sehen. Der Bus kam und die Frau setzte sich im Bus neben mich. Sie erzählte mir viel: Sie sei auf dem Weg zur Arbeit, würde 4 Tage in Gelsenkirchen bleiben und dann übers Wochenende wieder zu ihren Eltern fahren. Sehr vertrauensselig gab sie viel Persönliches preis. Ich hörte interessiert zu. In Gelsenkirchen angekommen, wußte sie Bescheid. Schnell stieg sie aus dem Zug und fand umgehend das U-Bahn-Gleis. Sie verabschiedete sich und fuhr mit einem großen Strahlen - mir nachwinkend - weiter.

Zwischen Tür und Angel

“Hast Du noch einen Augenblick Zeit?” - fragte er mich. Auf dem Schulgelände war es chaotisch laut - einer der letzten Schultage vor den Ferien. Ich ging in sein Zimmer. Er schloß die Tür. “Gestern”, begann er sofort zu erzählen, “war ich auf dem Heimweg von einer Konferenz. Es war schon spät, 20.45 Uhr. Ich war mit dem Motorrad unterwegs. Ich spürte unter meinem Overall mein Handi vibrieren. Sofort fragte ich mich: ‘Wer meldet sich denn um diese Zeit noch?’ Es hörte nicht auf zu vibrieren. Ich entschied, zu stoppen und nachzuschauen. Ich fuhr an den Rand. Auf dem Display sah ich die Nummer einer Vorgesetzten. Ich rief zurück. Ihre Mail-Box sprang an. Vermutlich war der Anruf ein Versehen. Ich fuhr weiter. 3 Minuten später war vor mir die Straße gesperrt. Auf der Straße lag ein Motorrad. Es war eine Maschine, die mich wenige Minuten vorher überholt hatte. Ein Auto hatte die Vorfahrt missachtet. Am nächsten Tag las ich in der Zeitung, dass der Motorradfahrer schwer - aber nicht lebensgefährlich verletzt war.” Mein Gegenüber schaute mich an. Nach einem Augenblick des Schweigens sagte er: “Da war jemand, der noch nicht wollte, dass mein Leben zu Ende geht! All die kleinen Fakten sind einfach nicht erklärbar. Wäre ich nicht ans Telefon gegangen, ich hätte genau zum Zeitpunkt des Unfalls die Stelle passiert.”

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