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Ich bin glücklich!

Liebe Freunde von go4peace,
am Ende dieses heiligen Jahres, in dem uns Papst Franziskus einladen hat, als Pilger der Hoffnung unterwegs zu sein, teile ich selber im Dezember einen „starken Moment der Hoffnung“ aus meinem Leben mit euch:
„‘Darf ich Sie anrufen?‘ lese ich auf meinem Handy. ‚Na klar!‘ meine schnelle Antwort. ‚Ich wollte Sie auf jeden Fall persönlich sprechen, denn als ich gestern das kleine Päckchen mit dem wunderbaren Stern bekommen habe, war ich so gerührt! Es hat mir viel Hoffnung gegeben in dieser schweren Zeit. Sie wissen ja, ich komme aus dem Gaza-Streifen und bin schon einige Jahre in Deutschland, aber meine ganze Familie ist weiterhin dort – mittlerweile lebt sie in selbstzusammengebauten Zelten…‘
Gebannt höre ich zu und spüre, was mein kleines Geschenk für diese Palästinenserin in einer Nachbarstadt bedeutet hat. Alles hatte damit begonnen, dass ihre Freundin ihr das Licht von Betlehem gebracht hatte … Gott schreibt in allem Dunkel SEINE ganz persönliche Geschichte des Friedens!“
Wir möchten dir am Ende dieses besonderen Jahres Danke sagen für den Pilgerweg der Hoffnung, den wir gemeinsam durch dieses Jahr 2025 gegangen sind. Danke für alle geteilten Erfahrungen. Es sind und bleiben Sterne der Hoffnung am Nachthimmel dieser Zeit. Möge Jesus am Weihnachtsfest an vielen Orten in der Mitte der Seinen geboren werden. Wir wissen uns mit euch allen betend und liebend gemeinsam auf dem Weg! Verbünden wir uns in diesem Monat Dezember über alle Grenzen hinweg im Motto: Bring Licht!
für das go4peace-Team Meinolf Wacker
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P.S.: Teilt gern eure Erfahrungen in der App go4peace im Bereich „Entdecken & Schreiben“.

Eher beiläufig waren wir einander bei einem Treffen in der Bistumsstadt begegnet. Zwei junge in kirchlicher Jugendarbeit engagierte Studentinnen erzählten mir von all dem, was sie an Aktivitäten verantworteten. Als ich sie fragte: „Was würdet ihr als Antwort auf die Frage ‚Wer ist Gott für mich?‘ auf einen kleinen Zettel schreiben?“ schauten sie mich mit großen Augen an. „Boh, gar nicht so einfach, eine Antwort zu finden, aber für mich ist Gott irgendwie ganz, ganz nah und dennoch weit weg, weil unbegreifbar.“ Unser Austausch wurde immer lebendiger. Als sie mich nach meiner Arbeit fragten, erzählte ich ihnen von den Logbüchern, die wir für Jugendliche entwickelt haben, um sie stark zu machen für ihr Leben. Ich versprach ihnen, ein Exemplar der Bücher zuzusenden. Am nächsten Tag las ich in ihrer Botschaft:  „Wir haben uns sehr gefreut, dass wir dich kennenlernen durften und haben ganz viel aus unserem Gespräch mitgenommen. An dieser Stelle möchte ich nochmal sagen, wie wichtig eure Arbeit ist und man merkt, wie viel Herzblut darin steckt, danke für deinen und euren Einsatz. Wir freuen uns schon auf die Logbücher und sind gespannt. Die Konzepte von navi4life bieten sich wirklich perfekt an für unsere Firmvorbereitung.“ – In diesem Augenblick fühlte ich mich von Gott umarmt!

Für eine Podiumsdiskussion zum Thema „Demokratie – bedroht?“ hatte ich einen weiten Weg in eine Studentengemeinde auf mich genommen. Zu viert saßen wir im Podium  und diskutierten über die Situation und die politischen Orientierungen junger Menschen in unserem Land. Nach einem sehr ehrlichen und offenen Austausch wurden wir am Ende gefragt, was wir uns für unsere Demokratie wünschten. Ich spielte – auf eine Geschichte von Martin Buber zurückgreifend – die Frage ein: Wann ist das Ende der Nacht? Seine Antwort: Wenn wir im Gesicht jedes Fremden die Schwester und den Bruder entdecken. Nach mir bekam eine hochengagierte muslimische Lehrerin das Wort. Mit großen Augen, die auf ihr inneres Angerührt-Sein schließen ließen, sagte sie – auch meine Aussage anspielend: „Überall, wo wir einander mit großer Ehrlichkeit, Offenheit und Wertschätzung begegnen, da entstehen ‚Oasen des Friedens‘. Unsere verschiedenen Beiträge ließen mich den lebendigen Gott in der Mitte seines Volkes, zu dem alle gehören, spüren.

Zwei Pakete mussten noch zur Post. Als ich dort ankam, reihte ich mich in eine lange Schlange ein. Stumm standen alle Wartenden ein wenig gelangweilt und ungeduldig hinter einander. Mein Blick fiel auf eine ältere Frau, die mit ihrem Rollator unterwegs war. Sie versuchte vergeblich ein Paket, das sie geholt hatte, in eine Einkaufstasche zu manövrieren. „Darf ich Ihnen helfen?“ fragte ich sie vorsichtig. Erstaunt schaute sie mich an. Nach wenigen Augenblicken war das Päckchen in der Tasche verstaut und auch ein zweites Päckchen bekamen wir noch gut in dem Vorhängekorb ihres Rollators unter. „Das war aber jetzt schön! Jetzt gehe ich ganz froh nach Hause!“ ließ sie mich wissen.