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Ich bin glücklich!

Zu einer Hochzeit hatte sich auch der Vater der Braut aus Argentinien angemeldet. Ich wusste, dass er der deutschen Sprache nicht mächtig war. Viel würde er während der liturgischen Feier nicht verstehen. So war es mir ein Anliegen, ihm einen ganz persönlichen Augenblick zu widmen. Mithilfe eines Übersetzerprogrammes bereitete ich eine kurze Ansprache in spanischer Sprache vor. Direkt am Ende der Predigt für die Brautleute, richtete ich mich an den Vater und las die Worte vor. Tief bewegt kam er nach der Trauung zu mir und ließ mich verstehen, dass er sich zutiefst geliebt aufgenommen gefühlt habe. „Estoy muy emocionado. – Ich bin sehr bewegt!“ wiederholte er mehrmals. Mit einer herzlichen Umarmung verabschiedeten wir uns.

„Nur noch schnell ein paar Dinge einkaufen,“ kam mir in den Sinn und so war ich in den Aldi gefahren. Beim Hinausgehen traf ich eine Frau in mittleren Jahren, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Ich stellte meine Einkaufstasche ab, um sie kurz zu grüßen. Schnell waren wir in einem ehrlichen Austausch. Sie hatte ihre Schwiegermutter über Jahre gepflegt und vor wenigen Tagen war sie gestorben. Das ging ihr richtig nah. So standen wir über eine halbe Stunde und sprachen miteinander. „Oh, weißt du, ich kam gerade von den Absprachen mit dem Beerdigungs-Unternehmer und ich habe so wenig Leute, mit denen ich wirklich sprechen kann. Wie gut, dass du gerade jetzt im Aldi warst und mir so viel Zeit geschenkt hast. In meinem Erzählen konnte ich meinen ganzen Schmerz teilen und irgendwie auch schon ein wenig verarbeiten. DANKE!“

Liebe Freunde von go4peace,

in diesem heiligen Jahr, in dem uns Papst Franziskus einlädt, als Pilger der Hoffnung unterwegs zu sein, teilt Rieke im Oktober einen „starken Moment der Hoffnung“ aus ihrem Leben mit euch:

„Schon von Kindesbeinen an hatte ich Fernweh. Mein Herz schlug schon immer für die weite Welt. Viel früher als andere hatte ich den drängenden Wunsch, ein Jahr als Schülerin in Amerika zu verbringen. Ich war erst 15 Jahre alt und bekam ein Stipendium.

Als der Abflugtag näher rückte, kamen Zweifel in mein Herz. Würde ich es schaffen, ein ganzes Jahr allein von zu Hause weg zu sein? Würde ich mich in diesem völlig fremden Land und System zurecht finden? Trotz dieser Zweifel und Fragen blieb ich mir treu und brach auf.

Mittlerweile bin ich zurück. Ich bin stolz, es geschafft zu haben. Ich habe viel über mich und mein Leben gelernt. Ich bin mutig geworden. Mittlerweile weiß ich, was ich brauche und was nicht. Und ich habe gespürt: Ich bin nie allein!“

Verbünden wir uns in diesem Monat Oktober mit Rieke im Motto: Du bist nie allein!

für das go4peace-Team                     Meinolf Wacker

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P.S.: Teilt gern eure Erfahrungen in der App go4peace im Bereich „Entdecken & Schreiben“.

„Beten hilft!“ las ich in der Betreffzeile einer Email. Darin durfte ich lesen, wie ein Mädchen einen epileptischen Anfall erlitten hatte und zu Boden gestürzt war. Dabei hatte sie schwerste Blessuren davon getragen. Aufgrund ihres insgesamt labilen Gesundheitszustandes war an eine zunächst von Ärzten angeratene OP nicht zu denken. Die Pflegemutter bat viele Freunde und Freundinnen um ihr Gebet. Das Mädchen erholte sich prächtig und als nach 6 Wochen eine weitere Arztmeinung eingeholt werden sollte,  entschieden die Ärzte: Es bestehe keine Gefahr mehr, das Mädchen brauchte nicht operiert zu werden. Aus Dankbarkeit ließ mich die Pflegemutter wissen, dass sie gern Geld für eines unserer Projekte geben wolle. Was sie nicht wusste, war, dass ich Gott in den Tagen zuvor um Geld für unsere Projekte in Syrien und der Ukraine gebetet hatte. Ja: Beten hilft!