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Ich bin glücklich!

Schon früh war ich zu einem Pfingsttreffen aufgebrochen. Ich war eingeladen, bunte Erfahrungen zum Thema „Nähe“ zu teilen. Dazu hatte ich eine PowerPoint Präsentation vorbereitet. Die geteilten 90 Minuten gelangen sehr gut und wir kamen in einen sehr lebendigen Austausch. Auch in der nachmittäglichen Begegnung mit einer größeren Gruppe Jugendlicher war viel Esprit zu spüren. Echtes Leben wurde geteilt und das Thema „Heiliger Geist“ war auf einmal weniger Thema als viel mehr Realität. Zwei Tage später durfte ich in der Botschaft einer Jugendlichen lesen. „Vielen Dank für deine Beiträge am Samstag. Ich finde es wirklich toll, dir zuzuhören. Du bist so begeistert bei der Sache, dass ich gar nicht wollte, dass du aufhörst. Du inspirierst mich total und dafür noch einmal danke!“ Gerührt und voller Dankbarkeit gab ich diesen Dank an Gott zurück.

Am Vorabend von Pfingsten durfte ich mit 40 jungen Leuten zusammen sein. Thema war die Erfahrbarkeit des Heiligen Geistes. Wir schauten auf einen Baum, der sich im Wind bewegte.  Sofort war allen klar: So wie wir die sich vom Wind bewegenden Blätter sehen, ohne den Wind – als Beweger – zu sehen, ist es auch mit dem Heiligen Geist. Die Wirkungen können wir wahr nehmen, aber den „Auslöser der Wirkungen“, den Heiligen Geist, nicht. Dann zeigte ich den Jugendlichen zwei YouTube-Shorts in denen Jugendliche eine Erfahrung erzählen, die jeweils eine Gabe des Geistes deutlich werden lässt. Gebannt hörten alle zu. Am Ende unseres Zusammenseins bat ich die Jugendlichen: „Wer von euch den Eindruck hat, dass Gott – in der Kraft seines Geistes – in seinem Leben am Werk ist, soll einfach die Hand erheben. Wer ganz davon überzeugt ist, kann sie ganz hoch heben, wer ein wenig  daran glaubt, kann die Hand in der Mitte halten und wer nicht glaubt, kann sie einfach unten lassen.“ Ein Mädchen zögerte ein wenig und hielt die Hand dann ein wenig erhoben. Später hörte ich von ihrer Mutter: „Eben ist meine Tochter zu mir gekommen und hat mir ganz begeistert erzählt: Mama, bisher hatte ich immer den Eindruck, nicht zu glauben. Aber heute habe ich etwas Tolles gehört und dabei verstanden, dass der Heilig Geist auch in meinem Leben wirkt. Da habe ich meine Hand nicht mehr unten lassen können, sondern sie ein wenig erhoben.“

 Beim Besuch meiner Mutter hatte sich am Ende eines Tages eine Gardinen-Schiene von der Decke gelöst. Ich kam gerade aus dem Keller. Sie stand verzweifelt - mit der von der Decke hängenden Gardine in der Hand - im Zimmer. Der Gardinenstore war schon seit längerer Zeit zerrissen. Ich schraubte die über 50 Jahre alte Schiene von der Decke und versuchte sie notdürftig zu reparieren. Es blieb ein Provisorium. Zwei Tage später kaufte ich in einem Baumarkt eine neue Gardinenschiene und es gelang, sie unter der alten Decke anzudübeln. Meine Schwester rief an und wir kauften in einem Baumarkt fertige Store-Stücke. Abends war alles zur Freude unserer Mutter repariert. Die Gardine lief problemlos in der Schiene. Fünf Tage später durfte ich am Telefon hören: „Jeden Abend ziehe ich die Gardine voller Freude zu. Sie läuft so gut. Und morgens ist es eine Freude, wenn ich sie wieder öffnen kann. Danke von Herzen. Ihr habt mich richtig froh gemacht!“

Ich war auf Besuch an einer Schule, um unser Projekt navi4life vorzustellen. Vor 25 Jahren war ich im Heiligen Jahr 2000 mit der Religionslehrerin beim Weltjugendtag in Rom gemeinsam durch die Heilige Pforte gelaufen. Das verband uns seither. Kurz bevor wir wieder auseinandergingen, strahlte sie mich an: „Ich muss dringend noch was mit dir teilen!“ Leider hab ich an eurer Aktion ‚24 Stunden verbunden‘ am Palmsonntag dieses Jahres, als ihr Brückenschläge in die Ukraine möglich gemacht habt, nicht teilnehmen können. Aber ich hab eine junge Kollegin dafür begeistern können. Als ich sie nach Ostern wieder traf, erzählte sie, dass sie nicht nur 30 Minuten Zeit mit jemandem aus der Ukraine geteilt habe, sondern drei Stunden mit einer großen Familie. Alle hatten sich vorgestellt und waren tief beglückt über diesen Brückenschlag. Da die junge Lehrerin aus Kasachstan stammte, war sie auch der russischen Sprache mächtig. So konnte sie all das Leid der ukrainischen Familie verstehen und tief an ihr Herz lassen.“