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Monatsimpuls - 10/2016

Sei groß und diene!

Liebe Freunde des Wortes,

neben meinem Elternhaus wohnte eine alte Frau, die uns Kinder sehr, sehr gerne hatte. Wo sie nur konnte, zeigte sie uns durch kleine Zeichen ihre Zuneigung. Wir mochten sie sehr! Wenn wir früh morgens zu einer Ferienfahrt aufbrachen, konnten wir uns sicher sein, dass in ihrer Wohnung schon Licht brannte. Sie war aufgestanden, um uns zu winken und eine gute Zeit zu wünschen. Das Licht in ihrer Wohnung ist in meiner Erinnerung geblieben. Es stand und steht für das Licht ihres Herzens.

Liebe Freunde des Wortes, was in der Liebe zählt, ist zu lieben. Oft sind es die Kleinen, die uns da Wegweiser sein können. Ihr Leben zeigt, was Papst Franziskus in seiner Predigt im Juni 2015 in Sarajevo gemeint hat, wenn er dazu einlud, Frieden zu säen „mit dienstbereitem Auftreten und Handeln“.  Zwei Brüder aus einem asiatischen Land waren zu uns nach Deutschland geflohen und hatten um Asyl gebeten. Ihre Anträge waren abgelehnt worden. Von ihrer Folter hatten sie in den gerichtlichen Verhandlungen kaum gesprochen, da sie vor einer weiblichen Dolmetscherin Scham empfanden, offen zu erzählen, was mit ihnen geschehen war. So wurde ihr Asyl-Antrag als unbegründet abgelehnt. Ein Mann mittleren Alters, selber von Krankheiten und Lebenswidrigkeiten heimgesucht, nahm sich ihrer an. Er wurde ihr „Flüchtlings-Pate“. Er besuchte sie regelmäßig, gewann mehr und mehr ihr Vertrauen. Er organisierte ein psychologisches Gutachten und begleitete die beiden jungen Männer zu allen ärztlichen und gerichtlichen Terminen. Er wurde ihr Bruder!  Der Asylantrag der beiden wurde im zweiten Anlauf – dank der hilfsbereiten Liebe des Paten - positiv beschieden. Sie durften bleiben. Als die beiden Brüder mir diese Botschaft überbrachten, weinten sie. Der eine von ihnen sagte: „Eine solche Liebe, wie sie uns unser Pate entgegengebracht hat, haben wir noch nie erlebt. Er ist für uns ein echter Bruder!“

„Was in der Liebe zählt, ist zu lieben!“ Machen wir uns täglich neu auf den Weg, einander zu dienen. Werden wir Weltmeister im Dienen! Sei groß und diene! – Be great and serve! Wir dürfen schon jetzt wissen, dass wir am Ende unseres Lebens von Jesus hören werden: Das hast Du mir getan! Also: Be great and serve!

Für das OnWordTeam
Meinolf Wacker

Erfahrungen des Monats

Niemand fühlte sich zuständig!

Ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung hatte mich wegen einer nigerianischen Flüchtlingsfrau angerufen hatte, die schon kurz vor ihrem Entbindungstermin stand. Mittlerweile ist er geboren - 4 Kilo - ein prächtiger Junge! Alles war gut. Mit vielen Telefonaten hatte ich es geschafft, den älteren Sohn der Afrikanerin rechtzeitig in die Betreuung des Jugendamtes zu bringen. Nach der Geburt und einem Tag Erholung war es aber umso schwieriger, die junge Mutter mit ihrem Neugeborenen nach „Hause“ - ins Flüchtlingsheim - zu bekommen. Taxischeine gibt es nicht, Bus mit Säugling und Tasche aber ohne Kinderwagen oä geht nicht. Niemand fühlte sich zuständig! So habe ich in einem weitern Telefonat mit dem Jugendamt gesagt, dass ich die Frau mit dem Kind nach Hause bringen würde, wenn Mitarbeiter der Behörde wirklich den „großen“ 6 jährigen Sohn ins Wohnheim nach Kamen bringen. Schweigen war die Antwort. „Wie ? Sie holen die Frau ab?“ - „Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie gerade in einem fremden Land ein Kind geboren hätten und zum wiederholten Male die Unterkunft wechseln mussten und ihr anderes Kind in unbekannte Obhut geben müssten?“ war meine Gegenfrage. „Dass mir jemand hilft!“ war die Antwort. „Sehen Sie, und das tue ich.  Und das wollen Sie doch auch, oder?“  Die Angerufene von der Stadtverwaltung hat es organisiert, dass am gleichen Nachmittag der ältere Sohn wieder in die Flüchtlingsunterkunft gebracht wurde!!! - An diesem Tag hätte ich vor Glück platzen können!”

Von Gott geführt

Da wir in einem ärmeren ost-europäischen Land zu Hause sind, sind wir es gewohnt, mit unseren knappen Finanzen sorgsam umzugehen. So hatte ich mit meinem Mann frühzeitig einen preis-günstigen Flug nach Rom gebucht. Zugleich hatten wir entschieden, dass wir in den Tagen in Rom auch nach Assisi fahren. „Zufälliger-weise“ waren wir genau am Tag des Heiligen Franziskus – 04.10. – in Assisi. Vom Beginn der Reise an hatte ich den Eindruck, von Gott in diesen Tagen in besonderer Weise geleitet zu werden. So gelang es uns, am Festtag des Heiligen noch in eine völlig überfüllte Kirche zu gelangen und dort an einer ergreifenden Vesper teilzunehmen. Dann kam der Höhepunkt. Wir hatten geplant, nach Portiunkulla zu gehen, um dort die kleine Kirche, die Franziskus wieder aufgebaut hatte, zu besuchen. Als wir eintraten, spürte ich eine ganz große Nähe und Tiefe, die ich nicht erwartet hatte. Mir kamen Tränen. Ich merkte, wie sehr Gott mir nah war und mir seine Liebe zeigte. In diesem Augenblick kam mir meine Schwester in den Sinn, die seit vielen Jahren psychisch schwer erkrankt ist. Ich betete für sie und darum, dass ich die Geduld und Phantasie behielt, ihr weiter zu helfen auf ihrem Weg. Während ich betete, vibrierte mein Handi in der Tasche. Als ich später nachschaute, sah ich, dass eine „leere SMS“ von meiner Schwester gekommen war. Sie versteht es nicht, mit dem Handi eine SMS zu versenden, hatte folglich mit dem Handi gespielt und auf irgendeinen Knopf gedrückt, so dass mich eine „leere SMS“ von ihr erreichte. Ich war total gerührt und spürte, wie sehr Gott uns zusammen hielt. Er ließ mich verstehen, dass wir als Familie Kirche sind, die es immer wieder „aufzubauen“ gilt.

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