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Alles war zerstört! - Everything was destroyed!

Eine Woche lang hatten sich Jugendliche eingesetzt, Geld für eine Familie zu sammeln, die beim Hochwasser viel verloren hatte und nun vor großen Herausforderungen stand. Fünf Tage lang hatten die jungen Leute von morgens bis abends Waffeln gebacken und verkauft. Nun war entschieden: Wir fahren die Familie besuchen! Ein Sohn der Familie, der in einer Einrichtung für Menschen mit besonderem Bedarf lebte, hatte durch das Hochwasser viele seiner Freunde verloren. Sie waren ertrunken. Wir machten uns auf den Weg. Alles, was es für ein gemeinsames Kaffee-Trinken braucht, nahmen wir mit. Als wir ankamen, wurde das ganze Ausmaß der Zerstörung deutlich. Der Keller und das gesamte Erdgeschoß des Hauses waren völlig zerstört. Die Familie hatte Todesängste durchgestanden. Das Leben war ihnen ein zweites Mal geschenkt worden, ließen sie uns wissen. Draußen in allen Straßen lagen bis zu 9 Meter hohe Schuttberge. Über zwei Stunden hörten wir zu, nahmen das ganze Erleben der einzelnen tief ins Herz. Dann gingen wir durch ihre Stadt, einst ein Kleinod im Ahrtal, jetzt eine Geisterstadt. Als wir uns verabschiedeten, hatten wir den Eindruck, einander schon lange zu kennen. Der Sohn der Familie nahm mich fest in den Arm, drückte mich und sagte mit Tränen in den Augen: „Heute war ein guter Tag!“

For one week, young people had worked to raise money for a family that had lost a lot in the floods and now faced great challenges. For five days, the young people had baked and sold waffles from morning to night. Now it was clear: We are going to visit the family! A son of the family, who lived in a home for people with special needs, had lost many of his friends in the flood. They had drowned. We set out on our way. We took everything we needed to drink coffee together. When we arrived, the full extent of the destruction became clear. The basement and the entire ground floor of the house were completely destroyed. The family had endured mortal fears. Life had been given to them a second time, they told us. Outside, in all the streets, there were mountains of rubble up to 9 metres high. We listened for more than two hours, taking the whole experience of each of them deep into our hearts. Then we walked through their town, once a jewel in the Ahr valley, now a ghost town. When we said goodbye, we had the impression that we had known each other for a long time. The son of the family took me tightly in his arms, hugged me and said with tears in his eyes: "Today was a good day!"

Wer gibt gewinnt! - He who gives wins!

Wir hatten meiner Schwiegermutter zum ihrem Geburtstag einen Herzenswunsch erfüllen wollen und ihr eine Gruppenreise nach Dresden geschenkt. Sie hat die Zerstörung dieser Stadt als Kind miterlebt und immer davon geträumt, die Frauenkirche nach ihrem  Wiederaufbau einmal in ihrer Schönheit wiederzusehen. Leider wurde die Reise abgesagt.
Meine Schwiegermutter hat eine fürchterliche Kindheit erlebt: Vertreibung und Flucht aus Oberschlesien mit 12 Geschwistern, eine ganz kleine Schwester ist dabei verhungert, ein Bruder bei einer Explosion gestorben, die Mutter verschüttet und nur mit Glück gerettet…
Nun wollte unser Sohn eine Woche bei einem Freund in Leipzig verbringen. Mein Mann und ich entschieden, ihn dorthin zu bringen und meine Schwiegermutter einzuladen, die Woche mit uns in Dresden zu verbringen. Es wurde eine großartige Zeit! Sie war so glücklich! Wir haben sie verwöhnt, so gut es ging. Als sie dann vor der Frauenkirche stand und sie besichtigen konnte, hatte sie Tränen in den Augen. Nachher hat sie in den Himmel geschaut und zu ihrem verstorbenen Mann gesagt: „Hoffentlich kannst du das hier alles im Himmel auch sehen!“ Wir haben jede gemeinsame Minute in Frieden verbracht und ihre Freude tief in unseren eigenen Herzen mitempfunden.

We wanted to fulfil a wish of my mother-in-law's heart for her birthday and gave her a group trip to Dresden. She had experienced the destruction of this city as a child and always dreamed of seeing the Frauenkirche in all its beauty again once it had been rebuilt. Unfortunately, the trip was cancelled.
My mother-in-law experienced a terrible childhood: expulsion and flight from Upper Silesia with 12 siblings, a very small sister starved to death, a brother died in an explosion, the mother was buried and only saved with luck...
Now our son wanted to spend a week with a friend in Leipzig. My husband and I decided to take him there and invite my mother-in-law to spend the week with us in Dresden. It turned out to be a great time! She was so happy! We spoiled her as much as we could. When she stood in front of the Frauenkirche and visited it, she had tears in her eyes. Afterwards, she looked up into the sky and said to her late husband, "I hope you can see all this in heaven too!" We spent every minute together in peace and felt her joy deeply in our own hearts.

Liebe bleibt!

Vor wenigen Tagen haben wir eine Kollegin in den Ruhestand verabschiedet. Sie hat in den letzten Wochen noch ein quirliges erstes Schuljahr übernehmen müssen, weil die Klassenlehrerin krank wurde. Einer unserer wildesten Jungen konnte sich noch gar nicht an die Schule gewöhnen. Er hat mit seinen äußerst abenteuerlichen Ideen für eine Menge Aufregung und Stress gesorgt. (Er fand zum Beispiel eine offene Tüte Mehl im Klassenschrank und dachte, dass es auch im Sommer in der Klasse mal kräftig schneien sollte, während sein Zwillingsbruder das Mehl am Boden noch mit viel Wasser in eine schöne Schlammschicht verwandelte.) Meine Kollegin hat aber nie die Nerven verloren und hat ihm mit Liebe und Geduld Halt gegeben. Als die ganze Schulgemeinschaft Abschied nahm rannte der Kleine plötzlich aus der Menge heraus zu ihr und ließ sie die ganze Zeit nicht mehr los. Es hat uns das Herz gebrochen, denn der Kleine hat genau das ausgedrückt, was wir alle sagen wollten: „Du kannst doch nach 30 Jahren nicht wirklich gehen!“ Es war traurig, aber in diesen Momenten war Gott ganz nahe.

Entdeck die Früchte!

Seit März bin ich Teil eines „Rote Kreuz Teams“ und helfe bei ihrer Tätigkeit, Menschen im Impfzentrum in Pristina, der Hauptstadt des Kosovo, zu versorgen. Der erste Tag, an dem ich dort war, war beeindruckend! Und es ist es jetzt, nachdem ich vier Monate schon dort arbeite, immer noch! Es hat mir so viel Spaß gemacht, den Menschen zu helfen, besonders den älteren! Sie sind so freundlich und voller Leben, sie sind wie lebendige Edelsteine. Sie wissen so viel. Wenn ich nur 5 Minuten mit ihnen rede, lerne ich immer etwas Neues über das Leben und sie freuen sich, dass jemand sich Zeit nimmt und mit ihnen redet! Und wer kann dir besser etwas über das Leben beibringen als diejenigen, die es durchgemacht haben! Und auch die anderen Mitglieder der Gruppe sind toll! Auch wenn wir nicht bezahlt werden, haben wir immer noch die beste Zeit dort, wir lachen, wir machen Witze, wir sind so müde, dass wir bald nicht mehr auf unseren eigenen zwei Füßen stehen können, aber wir finden immer noch den Mut, Witze zu machen! Es ist wunderbar. Da das heutige Motto "Entdecke die Früchte" lautet, teile ich mit euch allen die Früchte dieser wunderbaren Erfahrung, die Gott mir geschenkt hat!

Darf’s ein bisschen mehr sein?

Bevor sie in ihr Heimatland aufbrach, wollte ich ihr noch ein Geschenk für ihre Familie vorbei bringen. Auf dem Weg dorthin traf ich im Stadtkern einen übergroßen LKW, der sich verfahren hatte. Der Fahrer wirkte sehr verzweifelt. Ich half ihm das 20 Meter lange Gefährt rückwärts aus einer Sackgasse zu lancieren und fuhr dann mit meinem Fahrrad zwei Kilometer vor ihm her, bis er den Weg allein finden konnte. Winkend dankte der. Ich fuhr weiter zur Wohnung der Studentin. Trotz telefonischer Absprache traf ich sie nicht an. Ich entschied mich, nicht enttäuscht zu reagieren und radelte betend zurück zu meiner Wohnung. „Zufällig“ traf ich dabei eine ältere Frau, die ich lange nicht gesehen hatte und die mir dringend etwas erzählen wollte. Geduldig hörte ich zu. Ich fuhr weiter und traf einen Priester, dem ich auch schon lange nicht begegnet war. Wir fanden ein paar Augenblicke des Austausches. Während dieses Gesprächs kam die Meldung, dass ich das Geschenk jetzt vorbei bringen könne. So fuhr ich erneut zu der Studentin. Ich übergab das Geschenk und traf vor ihrem Haus einen jüngeren Mann, der mich fragte, wer ich sei. Ich sei Priester, ließ ich ihn wissen. Er fragte nach meiner Karte und sagte: „Toll, dass ich Ihnen begegnet bin! Ich schicke Ihnen noch etwas zu!“ Wieder zu Hause war alles erledigt Gott hatte noch so viel dazu gegeben.

Ein Augenblick der Ewigkeit

An einer Straßenkreuzung saß ein 'Tippelbruder'. Er sprach vor sich hin über die vorbeihastenden Menschen. Er war ganz mager und hatte lange graue Haare. In mir kam der Wunsch auf, ihn anzusprechen. Er schien so isoliert angesichts der vielen Menschen, die sich nicht für ihn interessierten. Zugleich erlebte ich ihn „in sich versunken“, dass es mir künstlich vorkam ihn anzusprechen. Was hätte ich auch sagen sollen?
Auf dem Rückweg kam ich wieder an ihm vorbei. Mittlerweile hatte er sich hingestellt. Ein Becher für Geld stand neben ihm. Er schaute gelassen und irgendwie strahlend zu den Menschen, die an ihm vorbeiliefen. Das war meine zweite Chance! Ich nutzte sie und warf einen Euro in seinen Becher. Dann schaute ich ihn an und sagte: „Danke, dass Sie so fröhlich schauen!“ Er sah mich an und erwiderte: „Danke gleichfalls!“ Dabei lächelte er. Eine einfache Begegnung, ein Augenblick der Ewigkeit.

Ein bisschen mehr!

Ich brauchte ein Werkzeug aus einem Baumarkt. Im ganzen Markt herrschte eine hektische und gereizte Stimmung. Die Mitarbeiter schienen überfordert von den vielen Fragen der Käufer. Für zwei Modelle, die ich mir ausgesucht hatte, gab es keine Akkus mehr. So machte ich mich nach über einer Stunde erneut auf die Suche nach einem Mitarbeiter. Ein wenig gereizt nahm er meine Frage auf und suchte nach Informationen im PC. „Da gibt’s auch zurzeit keinen Akku für!“ hörte ich ihn sagen. Und dann empfahl er mir ein einfaches Gerät „all inclusive“ – mit Akku und Ladegerät. Dankbar nahm ich an. Sofort belagerte ihn eine neue Kundin mit Fragen. Ich sagte ihm noch: „Herzlichen Dank für ihre kompetente Art, mit der Sie mir weiter geholfen haben!“ Er dreht sich zu mir und fragte: „Die andere Kundin hat mich schon etwas gefragt und was hatten Sie noch gefragt?“ Ich lächelte ihn an: „Ich hatte keine Frage mehr, ich wollte Ihnen einfach von Herzen DANKE sagen für Ihre hilfreiche Art!“ Er strahlte mich an. Ein paar Augenblicke blieb sein Blick auf mir ruhen. Dann ging jeder seiner Wege.

Liebe hat Folgen!

In meinem Sohn lebt seit langem der sehnliche Wunsch, die Welt nachhaltiger und mit größeren Schritten verbessern zu können. Er zweifelte daran, dass all die kleinen Gesten und Lichtblicke, die wir schenken können, wirklich etwas bewirken. Mehrfach hatte ich versucht, ihm deren Bedeutung zu erklären. Verstanden hatte er, aber es blieb eine Blockade.
Dann kam unerwartet eine unfassbare „Antwort“. Eine afrikanische Freundin - eine tapfere Frau, die hart arbeitet, und das meiste Geld nach Afrika schickt, um ihre Enkelkinder zu unterstützen – besuchte uns. Bedingt durch Corona hatte sie große Verdienstausfälle. Wir beschlossen, ihr finanziell zu helfen. Bei einem Gegenbesuch übergab ich ihr einen Umschlag mit Geld. Kurz darauf stand sie vor unserer Tür und weinte vor Freude. Ihr 5 jähriger Enkel war in Afrika an Hirnhautentzündung erkrankt. Dort verweigerte man ihm ohne Anzahlung eine effektive Behandlung. Der Zustand des Kleinen verschlechterte sich und wurde lebensbedrohlich. Durch unser Geld, das sie sofort weiterleitete, wurde er im Krankenhaus behandelt und ist jetzt auf dem Weg der Genesung. Was war das für eine Freude! „Liebe hat Folgen“, auch in einer kleinen Geste steckt der Keim für das Reich Gottes, wie im Senfkorngleichnis. So hat Jesus unserem Sohn ganz konkret gezeigt, dass (unsere) Liebe NIE vergebens ist.

Ein Anruf

Letzte Woche war ich bei der Familie meiner Schwester. Ich plante, ein oder zwei Tage bei ihnen zu bleiben. Meine Schwester musste für eine Prüfung lernen, also haben ihr Mann und ich ihre 2 Kinder versorgt. Am nächsten Morgen fanden wir heraus, dass ein Kind Windpocken hat. Der kleine Junge konnte nicht in den Kindergarten gehen. In dieser Situation war es sehr hilfreich, dass ich mit ihm zu Hause bleiben und die Eltern zur Arbeit gehen konnten. Ich blieb noch einen Tag und noch einen weiteren Tag... Am Freitag hatte ich einen für mich sehr wichtigen Termin - ich sollte im Gymnasium eine Lektion der slowenischen Sprache präsentieren. Ich war nervös deswegen, aber ich wollte diese Familie nicht verlassen, weil sie wirklich Hilfe brauchte. Also bereitete ich mich bis spät in die Nacht vor. Am Donnerstag erhielt ich eine E-Mail von der Schuldirektorin, ob ich erst nächste Woche in die Schule kommen könne. Ich war so glücklich und erleichtert! Ich blieb auch am Freitag noch bei meinem kranken Neffen und ging mit einem Herzen voller Dankbarkeit nach Hause.

Ein Zaun wurde zur Mauer!

Gestern sprach ich mit meinem Mann über unsere Nachbarn. Meiner Meinung nach haben sie in frecher Weise einfach unseren Zaun, der unsere Gärten voneinander trennt, abgebaut und einen neuen, sehr viel höheren dort hingesetzt. Sie hatten uns darüber nicht informiert, und unser Hund kann nun für einige Tage nicht in den Garten. Das ärgerte mich. Manchmal wenn wir derlei Unterhaltungen führen, fragt mein Mann: What would Jesus do? Meist wird es dann klarer und ich weiß, wie nichtig ein solcher Groll ist. Gestern war’s aber nicht so. Ich blieb in meinem Missfallen hängen. Heute Morgen hörte ich den Morgen-Impuls von go4peace: „Vor allem, liebt einander!“ Auf einmal änderten sich meine Gedanken. Ich konnte mit Liebe auf die ganze Situation schauen. Alles wurde anders. Mit Liebe betrachtet, war der neue höhere Zaun ein Zugewinn für uns alle! Auf einmal war ich unseren Nachbarn dankbar für die Arbeit, die sie sich gemacht hatten, ohne von uns zu verlangen, dass wir helfen oder uns an der Finanzierung beteiligen. Das ließ mich ruhig in meinen Tag starten.

Sei stiller Zeuge!

Während einer Autofahrt rief ich eine ältere Ordensschwester an. Wir kamen in Austausch über unser augenblickliches Leben auf den Pfaden Gottes. Sie lebt mittlerweile in einem Altenzentrum ihres Ordens und ist für eine größere Kommunität verantwortlich, in der viele ihrer Mitschwestern an Demenz leiden. Im Verlauf des Gespräches sagte sie: „Weißt Du, meine dementen Mitschwestern bringen mich immer schneller in die Begegnung mit Jesus, als die Begegnungen mit vielen anderen! Bei diesen Dementen versuch ich mich immer auf ihre Geschichten, die sie erzählen, einzulassen und ganz für sie da zu sein. Ich geh ihre Wege in ihren Erfahrungsgeschichten einfach mit. Dann fühlen sie sich total geliebt und verstanden. Und ich spür, wie Jesus unter uns gegenwärtig ist.“

ER hielt die Fäden in seiner Hand!

Eine Augen-OP hatte angestanden. Nun war ein schmerzhafter Heilungsprozess angesagt. Über Ostern hatte ich mit meinen Kindern ein kleines Fest der Begegnung geplant. Da meine Schmerzen sehr groß waren und ich nachts die Augen offen halten musste, ließ mich meine Tochter verstehen: „Das hältst Du nicht über die Ostertage aus. Spätestens am Ostermontag fahr ich mit Dir in die Augenklinik!“ Die Osternacht kam. Am späten Nachmittag fand ich eine SMS auf meinem Handy. Dort las ich: „Ich nehme Dich mit in die Osternacht. So sind wir verbunden!“ Tief getröstet legte ich mich spät abends aufs Bett. Wider Erwarten schließ ich sehr fest und gut. Und der schmerzhafte Faden an meinem Auge, der mich nicht hatte schlafen lassen und der nach Ostern gezogen werden sollte, löste sich von selber – ohne ärztliche Hilfe. So konnte ich mit meinen Kindern und Enkeln Ostern feiern.

Neue Hoffnung

Die Jahreshauptversammlung des Vereins go4peace e.V. hatte stattgefunden. Eine Teilnehmerin meldete sich zurück. Sie schrieb: „Ein großes Danke für die professionelle Durchführung des Treffens im Netz, vor allem für die lebendigen Berichte über das letzte Jahr von go4peace!!! Ich leide sehr daran, wie wenig Kirche oft bei den Menschen ist und kann damit nicht mehr gut umgehen. Ich habe immer versucht, das Wesentliche ‚hinter den liturgischen Feiern‘ zu sehen. Dieser Kern des Christlichen ist jedoch so oft von Weihrauch vernebelt - konkret und im übertragenen Sinn. Umso stärker war die Erfahrung gestern Abend, eine junge, frische Kirche, die ganz nah an den Menschen ist, zu erleben, wie ich sie mir wünsche und wie ich sie auch mit Euch zu leben versuche. Ihr habt mir neuen Mut und Hoffnung gegeben.“

Halte Jesus im Boot

Es galt einen online-Kurs für junge Leute weiterzuentwickeln. Dabei geht es um fünf Werkzeuge, die helfen können, Jesus im Boot zu halten. Es gehört auch dazu Dinge anzusprechen, die dem Wachsen des einzelnen entgegenstehen. Sehr zeitintensiv hatte ich ein Lernkonzept entwickelt. Ich hatte mich schwergetan, dieses wichtige tool zu „digitalisieren“. Ich war mit dem Ergebnis meiner Arbeit noch nicht zufrieden. So begannen wir zu zweit meinen Entwurf zu überarbeiten. Es war ein mühsamer Start. Das Licht für diese herausfordernde Arbeit war uns noch nicht geschenkt. Mir kam der Impuls: „Mach einen Schritt!“ Ich wusste allerdings noch nicht welchen. In der Stille betete ich zu Jesus: „Sei Du jetzt unter uns und lass mich in der Liebe wachsen.“ Plötzlich kam eine ganz neue Idee, wie wir das Thema angehen wollten. Wir stellten um und schrieben neu. In kurzer Zeit entstand ein neuer Entwurf – viel besser und nachvollziehbarer als der erste. Was uns am Ende blieb, war eine große Freude.

40 Tage für Dich!

Am Anfang der Fastenzeit wurde mir der Vorschlag zugespielt 40 Tage lang je neu für einen konkreten Menschen zu leben, zu beten, an ihn zu denken, ihn zu kontakten… Ich habe das gemacht und es wurde eine ganz besondere Erfahrung für mich. Diese Fastenzeit wurde zur tiefsten und bewegendsten Zeit meines Lebens, da ich wieder angefangen habe, konkret für meine Nächsten zu leben. Einmal meldete sich gerade die Person telefonisch, für die ich an dem Tag lebte und betete. Andere erzählten mir, dass sich Situationen in ihrem Leben merklich gebessert haben. Und genau dafür hatte ich gebetet.

Selber habe mich in dieser Zeit so diszipliniert wie noch nie erlebt. Ich bin zur Messe gegangen, war in Gebets- und Meditationszeiten mit dem Herzen ganz dabei. Das hat mich sehr froh werden lassen. Einmal bin ich sogar zur Beichte gegangen, was ich vorher lange aufgeschoben hatte. Auch diesen Schritt hatte ich aus Liebe zu der Person gemacht, für die ich an dem Tag gebetet habe. Meine Beziehung zu den Menschen in meinem Umfeld ist deutlich besser und inniger geworden. Auch hat mich diese Zeit gelassener werden lassen. Ich habe jetzt entschieden diesen Lebensstil des „Für Dich!“ nicht nach 40 Tagen enden zu lassen. Ich mach weiter. Und ich habe es bis heute geschafft!

Ein unscheinbares Kreuz

Via Mail erreichte mich eine bewegende Erfahrung: „Ich habe einen Jungen mit Schizophrenie kennengelernt, der mit Gott im Zwiespalt war... Er fühlte sich von ihm verlassen. Ich fragte ihn, warum er so denke? Er erzählte mir sehr persönlich von seiner Familiengeschichte, und ich konnte sehen, dass es in seiner Seele viel Schmerz und viele Wunden gab. Wir wurden gute Freunde und in gutem Glauben habe ich ihm ein kleines Kreuz geschickt, das mir selber nach einem Sommercamp geschenkt worden war. Ich wollte ihn so spüren lassen, dass Gott ihn liebt. Irgendwann brach er jedoch den Kontakt zu mir ab. Er wollte nicht mehr mit mir sprechen. Ich hab weiter für ihn gebetet, dass Gott ihn beschützen und leiten möge... Vor wenigen Tagen nahm er den Kontakt wieder auf. Er hatte Selbstmord begehen wollen, aber das kleine Kreuz hat ihn gerettet. Er hatte es immer bei sich und angeschaut. Das hat in ihm etwas bewegt. Er hat neuen Lebensmut geschenkt bekommen. Er hat den Plan, seinen Führerschein zu machen und beim Wiederaufbau von Kirchen zu helfen. Voller Freude spürte ich: Gott ist am Werk!“

Konkret geht immer!

Völlig unvorbereitet schrieb mir mein Sohn eine Mail, die mich sehr belastete. Gegen eine bestimmte Aussage konnte ich mich nicht wehren. Traurigkeit wollte sich in mir ausbreiten. Ich las in einer Betrachtung zu einem Bibeltext folgenden Gedanken: „Gott ist bereit, unsere Sorgen auf sich zu nehmen, damit wir nicht um uns selbst kreisen, sondern frei sind, für den Nächsten.“ Kurz danach rief ich eine alte Dame an, schrieb dann einen Brief und machte noch einen Hausbesuch. Am Abend war ich trotz der belastenden Mail froh und dankbar.

Es schellte!

In einer Bildergeschichte wollte ich den Kindern meiner Klasse vor Augen führen, warum wir Christen Ostern feiern. Einige Kinder aus diesem dritten Schuljahr kommen in ihrem häuslichen Umfeld mit Religion gar nicht mehr in Berührung. Aber gerade deshalb gingen sie sehr unvoreingenommen an diese Geschichte heran und stellten interessierte Fragen. Es entstand ein intensiver Dialog und die Kinder sind immer tiefer in die Osterbotschaft eingedrungen. Sie haben verstanden, wie sehr Jesus gelitten hat für uns Menschen und welches Geschenk damit verbunden ist. Plötzlich erzählte ein Junge dass seine kleine Schwester im Alter von drei Jahren gestorben ist und er fragte mich voller Hoffnung: „Glaubst du wirklich daran, dass ich sie einmal wiedersehen darf?“ Ich habe ihm geantwortet, dass ich es ihm nicht beweisen kann, aber fest daran glaube und mir ganz, ganz sicher bin, dass seine Schwester bei Jesus glücklich ist und sehr geliebt wird. Dass Jesus die Kinder ganz besonders in sein Herz geschlossen hat, haben sie tief verstanden und fühlten sich in seiner Liebe angenommen.

Auch die anderen Kinder erzählten von verstorbenen Menschen und Tieren, die sie lieben und nach denen sie sich sehnen. Sie erzählten auch von ihren Sorgen wegen der Pandemie und von ihrer Angst, dass sie ihre Großeltern verlieren könnten. Aber durch die Ostergeschichte haben sie verstanden, dass Jesus uns nicht in Angst und Dunkelheit alleine lässt, sondern uns sein Reich öffnet. Die Kinder waren wirklich getröstet und als es schellte wollten sie nicht gehen, sondern immer mehr erzählen und wissen. Es war ein großes Geschenk und eine Erfahrung von gelebter Liebe.

Mit Herzblut

Von einem auf den anderen Tag teilte uns unsere Chefin mit, sie wolle unser Team verlassen und in einer anderen Einrichtung arbeiten. Schon länger hatten wir uns als Team nicht mehr wirklich finden können. Und nun standen wir da. Verunsicherung machte sich breit. Zunächst wurde uns eine Leitungsperson für ein Jahr zugesellt. Übergangsweise machte sie sich ans Werk. Sie begann sich einzubringen, mit all ihrem Können, ihrer Kollegialität, eben mit Herzblut! Mir wurde klar: Gott meint es gut mit uns, auch wenn wir oft seinen Weg zunächst nicht verstehen.

Alle lieben!

Vor etwa einem Monat hatte ich einen großen Streit mit einer sehr guten Freundin. Durch den Streit zerbrach unsere Freundschaft. Ich wollte nicht mehr mit ihr reden. Ich hatte das Gefühl, sie wirklich zu hassen, weil sie sich mir gegenüber so respektlos verhalten hatte. Vor einigen Nächten, während meiner Schicht im Krankenhaus, brachte sie ihre Mutter in die Notaufnahme - wo ich als Krankenpfleger arbeite. Einige Sekunden lang war ich sehr verwirrt und habe mich überhaupt nicht bewegt. Dann bin ich kurz, um keine Zeit mehr zu verlieren, losgerannt, um ihr zu helfen. Ich sagte: „Samuela, mach Dir keine Sorgen. Wir tun alles, damit es Deiner Mutter wieder gut geht.“ Etwa 3 Stunden später hatte sich der Zustand ihrer Mutter normalisiert und sie war wieder auf den Beinen. Ich sah in Samuelas Augen, dass sie sich unwohl fühlte und es ihr wirklich leid tat. Also sagte ich ihr: "Es ist alles in Ordnung!" und umarmte sie. In diesem Moment sagte sie "Danke" und fing an zu weinen wie ein Baby. Es war ein bewegender Augenblick, ein Moment, bei dem ich wirklich das Gefühl hatte, dass er mit dem Motto "Alle lieben" zu tun hatte.