Ich bin glücklich!
„Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes!“ hatten wir als Tagesevangeliums gehört und in einem Gebet - an Gott gerichtet – hatte es geheißen: „Es ist deine Freude, bei den Menschen zu wohnen!“ Dazu hatte ich aus den drei Begriffen „arm-selig“ – „du-selig“ – „glück-selig“ meine Predigtgedanken entwickelt. Im Anschluss an den Gottesdienst ergab sich noch ein Gespräch mit einem Mann. Schnell wuchs ein lebendiges Vertrauen. Seine Traurigkeit aber auch sein Verstehen über viele, die sonntäglich nicht mehr kommen, kam ins Wort. Ich erzählte von dem Online-Angebot „Mit Jesus im Boot – Kurs für junge Seefahrer*innen“. Darin können Jugendliche unter sich eine Erfahrung des lebendigen Jesus machen, denn er will ja bei den Seinen wohnen. „Diese jungen Leute haben dann weniger katechetisch abfragbares Wissen, als vielmehr eine lebendige Erfahrung gemacht, die sie oft sehr berührt,“ teilte ich meine Erfahrung. „Oh, wie schön, das alles hören zu dürfen. Ich spüre, es geht weiter, ganz anders als früher!“
Ich stand in einer Großbäckerei in einer längeren Schlange am Verkaufstresen. Es war ein Kommen und Gehen und ich spürte, wie die Verkäuferinnen nicht immer den Überblick behielten und wie sich einige Kunden vordrängten. Mir kam das Tagesmotto in den Sinn, das mich einlud, in Jesu Gegenwart in meinem Herzen Frieden zu finden. So wartete ich geduldig. Als wieder einmal die Frage einer der Verkäuferinnen kam: „Und wer ist jetzt an der Reihe?“ schaute ich die Menschen neben mir friedvoll an. Ein älterer Mann reagierte sofort: „Also jetzt sind Sie an der Reihe. Sie haben schon so lange hier geduldig gewartet und ich bin erst später gekommen!“
Liebe Freunde von go4peace,
in diesem heiligen Jahr, in dem uns Papst Franziskus einlädt, als Pilger der Hoffnung unterwegs zu sein, teilt Julian im Februar einen „starken Moment der Hoffnung“ aus seinem Leben mit euch:
„Ich hatte mich aufgemacht, ein Jahr in Latein-Amerika zu verbringen. Dort traf ich auf einen anderen Freiwilligen, der mir auf den ersten Blick unsympathisch war. Ich hoffte, dass er nicht in meiner Wohngruppe landen würde, aber es kam anders.
Ich beschloss, ihn zu ignorieren. Das ging eine Woche lang gut. Dann sprach er mich an. Zunächst dachte ich, er würde mich zur Rede stellen wollen. Aber er bat mich um Hilfe. Er erzählte mir seine Geschichte. Und die berührte mich tief. Er hatte schon so viel durchgemacht und gelitten. Ich entdeckte ihn als einen Mensch wie mich, mit Ängsten und Hoffnungen, mit Träumen und Problemen.
Ich schämte mich für mein vorschnelles Urteil über ihn. Wir fanden eine gemeinsame Ebene, auf der wir uns austauschen konnten. Und das alles nur, weil er den Mut gehabt hatte, mich anzusprechen.“
Verbünden wir uns in diesem Monat Februar mit Julian im Motto: Bau Brücken!
für das go4peace-Team Meinolf Wacker
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P.S.: Teilt gern eure Erfahrungen in der App go4peace im Bereich „Entdecken & Schreiben“