Ich bin glücklich!
Ich sass im Bus. Ein kleiner junge stieg ein. Er hatte keine aktuelle Fahrkarte. Der Busfahrer sah das und da der kleine kein Geld für ein Busticket hatte, mußte er den Bus wieder verlassen. Er durfte nicht ohne zu bezahlen mitfahren. Eine ältere Frau sass ein paar Reihen vor mir. Als sie mitbekam, wie der Fahrer den Jungen wieder aus dem Bus schickte, ging sie nach vorn, rief den Kleinen zurück und bezahlte für den Jungen. Mich hat das total bewegt, denn ich sah, wie mitten im Trubel des Alltags ein Mensch echt geliebt hatte.
MJ
Gerade lese ich nochmals das Septemberwort: „Bittet, dann wird euch gegeben werden!“ Das Wort im dazugehörigen Kommentar: “ER - GOTT- BLEIBT DRAN AN DIR!” spricht mich direkt an und ich merke: Gestern hat es sich wieder erfüllt.
Ich begann meine erste Lehrprobe vorzubereiten, es war mühsam und ich kam überhaupt nicht weiter. Ein wenig traurig, noch nicht viel geschafft zu haben, bin ich dann um 17 Uhr zur Messe aufgebrochen. Ich war schon sehr spät dran. Bis ich einen Parkplatz gefunden hatte, war es kurz nach 5 Uhr. Meinen Wunsch zu ministrieren, mußte ich damit auch verlieren. So kam ich zur Tür herein und sah, daß keiner der sechs aufgestellten Messdiener anwesend war. Ohne zu überlegen wie das aussehen könnte, eilte ich in die Sakristei und zog mich schnell um. Die Küsterin half mir noch dabei. Und dann ging ich von hinten in den Altarraum hinein. Plötzlich fiel mir auf, dass die Evangeliumsleuchter nicht an ihrem Ort standen. So ging ich wieder in die Sakristei. Dort angekommen meinte unserer Küsterin: „Darauf habe ich gewartet“, wir haben uns angegrinst und sofort verstanden. Nach der Predigt - unser Pfarrer predigte über das Gleichnis der verlorenen Drachme, des verlorenen Schafes und des verlorenen Sohnes - sagte er zu mir ein wenig schmunzelnd: „Die verlorene Tochter!“
Ich spürte: In diesem Moment hatte Gott mich wiedergefunden. Mein Herz frohlockte. Die innere Freude war wieder da und im weiteren Verlauf des Gottesdienstes wusste ich: Ich will dranbleiben an Jesus und seinen Worten. Ich will ihn nie wieder loslassen!!!
MW
Ein Einkauf stand an. Ich war schon früh in den Supermarkt gefahren, - dennoch war schon viel Betrieb. Im Supermarkt herrschte eine relativ eisige, individualistische Atmosphäre. Jeder schaute nur auf seinen Einkaufswagen. Kommunikation gleich null! Ich spürte in mir den Wunsch, in diese Atmosphäre ein wenig Herzlichkeit zu bringen.
Ich stand an der Kasse in einer langen Schlange. Als ich an der Reihe war, fehlte auf einer Wurst das Preisschild. Die Frau an der Kasse fragte mich: “Wollen sie eben zurücklaufen und die Wurst austauschen oder soll ich es tun?” Ich merkte: Das ist der Augenblick, wenigstens ein kleines Zeichen der Liebe zu geben. “Den Weg nehme ich ihnen gerne ab, ich lauf’ schnell!” sagte ich der Kassiererin. Ich lief so schnell ich konnte, so dass alle Leute im Geschäft mir nachschauten und lachten. Als ich mit der Wurst wieder zur Kasse kam, strahlte die Verkäuferin. Ich sagte ihr: “Wenn Sie mich so sehen, dann haben sie bestimmt den Eindruck: Der hat schon mal bei der Olympiade mitgemacht!” Sie lachte. Und mit ihr lachten viele Kunden, die in der Warte-Schlange standen! Ich bezahlte meinen Einkauf. Dann scherzte die Verkäuferin nochmals: “Weiter gutes Trainieren für Olympia!”
MW
Es ging mir alles andere als gut! Eine meiner letzten Prüfungen war schief gegangen. In unserer Familie war mal wieder Krankheit aufgetreten. Und auch sonst hatten wir noch ein paar dicke Entscheidungen zu treffen. Mehr und mehr kamen Zweifel in mir auf. Warum das alles? Was ist mit meinem Studium? Ist das überhaupt das Richtige? Oder soll ich gar alles lassen? Und mein Gebet vor der Prüfung hatte ja auch nichts geholfen! Wer ist denn dieser Gott?
Mir liefen die Tränen. Ich konnte mich kaum beruhigen. Es war, als verlöre ich mehr und mehr den Boden unter den Füßen. Und auch mit dem täglichen Evangelium konnte ich nur noch ganz wenig anfangen.
Dann kam eines Morgens als Tages-Motto via sms: “Lass dich anschauen von Jesus!” Mit dem Motto konnte ich nicht viel anfangen. Ich schaute ins Evangelium. Das erzählte die Geschichte der Berufung von Natanael. Auch ihm ging’s alles andere als gut. Er ließ Jesus erst nicht an sich ran. Jesus aber hielt den jungen Mann im Blick. Er ruft ihn sogar in dieser Situation in seine Nachfolge.
Ich verstand: mein ganzes Sorgenpaket ließ die Saat des Evangeliums gar nicht mehr in das Licht meines Lebens kommen. Meine Sorgen nahmen mir die Luft zum Atmen Sie erstickten die Saat. Ich hatte vor allem die Gewissheit, dass Jesus mich und meine Sorgen kennt. Ich begann meine Seele zu öffnen und jemandem meine Not zu erzählen. Die Sorgen mußten raus! Am nächsten Tag kam das nächste Motto, wieder geboren aus dem Evangelium des Tages: “Dring durch zu Jesus und lass dich heilen!” Sofort kam mir in den Sinn: “Bring all die Sorgen und die Schuld deines Lebens in einem Beichtgespräch zu Jesus. Ich stand auf, fuhr zu einer Kirche und tat es... Und irgendwie spürte ich in all den Impulsen die Kraft Jesu, die Kraft seines Evangeliums am Werk.
ZP