Ich bin glücklich!
Bei meiner Nachbarin ist im Moment ein Gastkind aus Woloshin (in der Nähe von Tschernobyl) und sie hatte uns in den letzten Tagen einen Hilferuf wegen einer Bastelaktion, die sie für die Kinder unserer Gemeinden organisiert hatte, geschickt. Es waren noch zu wenig Leiter an Bord. Für mich kam ein Mit-Tun kaum in Frage, da ich zurzeit in Klausurvorbereitungen stehe. Aber dennoch hab ich mich gemeldet!Das Mädchen aus Woloshin (Veronika) war bei der Aktion mit dabei und stand etwas schüchtern in der Ecke, auch wenn sie sonst eigentlich sehr aufgeweckt ist. So viele fremde Kinder waren ihr dann doch zu viel und ihre Gastmutter musste sich ja dann auch um alle kümmern, sodass sie nicht viel verstand und ziemlich verunsichert und alleine war. Ich hatte letztes Jahr auch ein Gastkind und habe dann versucht, meine wenigen Brocken russisch nochmal hervorzuholen und irgendwie bekamen wir dann mit kitzeln und käbbeln auch für sie einen schönen Nachmittag hin. AmEnde nahm sie sich tatsächlich auch noch etwas Knete, fing auch an zu basteln und kam in Kontakt mit den anderen Kindern. Bevor ich wieder fuhr, sprachen meine Nachbarin und ich noch kurz darüber, dass sie morgen schwimmen gehen wollten und dass ich ja mitkommen könnte. Ich wandte mich an Veronika, das russische Mädchen, und sagte zu ihr mit meinen gebrochenen Russisch-Kenntnissen:: "Morgen - Schwimmbad - du, Yvonne und ich!"
Völlig unerwartet fiel sie mir fröhlich um den Hals. und fragte noch mehrmals nach, wann wir uns denn dann morgen sehen würden. ..
Die Lernpause hatte sich echt gelohnt!
KS
Ich war auf dem Weg zum Büro noch kurz einkaufen. Ich stand dann im Netto vor einem Regal und suchte was, als mich ein Mädchen (ca. 8 Jahre) ansprach und fragte, wo sie eine bestimmte Sache fände. Ich kannte das nicht und fragte sie, was das denn sei. So eine Art Frischkäse, sagte sie. Wo der ist, weiß ich und wollte einfach sagen "Da vorne", weil ich es auch eigentlich etwas eilig hatte. Ich erinnerte mich an unser heutiges Mottto, mich zu wagen! Da dachte ich: Du kannst ihr auch eben suchen helfen!
Wir sind dann zusammen auf die Suche gegangen und irgendwann fand sie, was sie suchte. Sie sagte dann zu mir: "Danke. Sie sind mein Glücksbringer, weil ich das mit ihnen gefunden hab" und lachte. Dann ging sie und winkte noch mal.
DS
Habe heute Morgen Mt 9, 1-8 (Heilung des Gelähmten) persönlich meditiert und konnte mit diesem Bibeltext mich selbst vor Gott bringen mit meinem eigenen Lahm-Sein, meinen Schwächen. - Dann hatte ich laut Plan die Messfeier zu halten, aber als ich in die Sakristei kam, stand schon unser alter Pastor im Gewande, bereit die Messe zu feiern. Offensichtlich stimmte mein Plan nicht. Aber ich dachte: „Was will Gott dir dadurch sagen?“ Ich setzte mich also in die Gemeinde. Der ältere Priester hatte die Messfeier sehr schön vorbereitet und die Vorlage für den monatlichen Gebetstag um geistliche Berufe gewählt. Er las die Einleitung zur Messfeier. Darin hieß es: „...Als Christinnen und Christen wollen wir unserer Berufung entsprechend leben und Zeugnis der Liebe Gottes zur Welt geben... Unser Glaube nährt sich vom lebendigen Wort Gottes...“ Diese Worte trafen mich mitten ins Herz. Ich spürte, dass Gott in seiner Liebe diese Worte mir persönlich gesagt und ans Herz gelegt hatte.
HO
Als ich heute nachmittag aus einer nahe liegenden Stadt wiederkam, sah ich am Bahnhof an der Treppe in der Unterführung eine junge Frau mit einem Kinderwagen, in dem ihr kleines Kind sass. Sie versuchte, mit dem Wagen die Treppe hoch zu kommen. Alle Leute liefen vorbei. Ich hab sie dann gefragt, ob ich ihr kurz helfen könne, den Kinderwagen dir Treppe hoch zu tragen. Sie war echt dankbar und froh und als ich ihr noch einen schönen Tag gewünscht habe, sagte sie: “Wissen Sie, ich bin richtig dankbar, denn es hilft mir fast nie jemand, wenn ich mit dem Kinderwagen Hilfe brauche!”
DS