Ich bin glücklich!
Ich hatte heute ausgesprochen schlechte Laune und war total genervt. Eigentlich ohne Grund. In meinem Unternehmen gleich wieder Dienstplandiskussionen, den Sommerurlaub muss ich auch wieder abkürzen, dauernd wieder tauschen ... An meinen verschiedenen Arbeitsplatzen fehlte immer etwas! Selbst durch das heutige Tages-Motto („Mach’s wie Jesus, verschenk dich für andere!“) fühlte ich mich angegriffen.
Im Stillen sagte ich mir: "Was tue ich denn? Bin doch ständig für andere da!" trotzdem fühlte ich mich von einem jeden Kunden gestört. Irgendwann habe ich mir dann gesagt: „So kann das nicht weiter gehen! Sonst läufst du Gefahr, unfair zu werden!“ Also habe ich mich für 2 min in unseren Sozialraum zurückgezogen und noch einmal sowohl das Motto, wie dann auch endlich die dazugehörige Textstelle (Joh 6,52-59) gelesen. Ich merkte schnell, dass ich ruhiger wurde und ich konnte mich neu motivieren weiterzumachen. Gleich die nächste Kundin, die ich begrüßte, fragte mich, wie es mir gehe. Ich war überrascht, sagte aber, es gehe mir gut und sie sei die erste, die das frage. Daraufhin sagte sie, sie sei vielleicht auch die erste die mich richtig sehe! Wir mussten beide lachen, der "Bann war gebrochen" und die restliche Arbeitszeit ging super gut, fast wie von selbst.
PB
“Doch, du bist wirklich zu Hause!” antwortete ich meinem Vater, der vor über zwei Jahren einen schweren Schlaganfall erlitten hat und seit dem halbseitig gelähmt und damit Pflegefall ist. Sich an dem Eindruck, im Haus seiner Kindertage zu sein, festbeißend, erwiderte: “Nein, ich bin in meinem Elternhaus, wann verstehst du das denn endlich!?”
Da dieses Thema in seiner Krankheit ein Dauerbrenner ist, spürte ich in mir eine gewisse Überdrüssigkeit: “Oh, nicht schon wieder diese Leier!’ Ich wollte gerade wieder argumentativ einsteigen, um meinen Vater von seinem Irrglauben abzubringen - wohlwissend, dass das nicht bringt, da kam mir das Motto in den Sinn, das ich mit Freunden - auf dem Tagesevangelium basierend - heute zu leben versuchte! Es lautete - ein wenig kämpferisch: “Jesus hat für uns gekämpft. Sei bereit für Jesus zu kämpfen!” - Ich biss mir auf die Zunge und versuchte die Aufmerksamkeit meines Vaters auf ein anderes Thema zu lenken. Aber er blieb dran. Meine Mutter kam ins Zimmer. Als sie mir auch noch beipflichtete, reagierte mein Vater noch deutlich härter und verbissener. Ich spürte, wie ihn eine negative Kraft gefangen hielt und konnte zugleich selber kaum etwas tun. Ich betete zu Gott und versuchte so mit aller Konsequenz an dem Motto des Tages dran zu sein.
Eine Tante kaum noch zu uns ins Krankenzimmer. Auch ihr sagte er: “Kannst du meinen Familienangehörigen nicht endlich mal klar machen, dass ich hier nicht zu Hause bin?!” Meine Tante reagierte liebevoll und erklärte ihm die ganze Sachlage. Plötzlich hielt er inne und sagte: “Was, ich bin hier doch zu Hause? Dann hab ich meiner Frau und meinem Sohn aber eben Unrecht getan. Dann muss ich mich sofort entschuldigen!” Und das tat er dann auch - mit Tränen in den Augen!
WM
Auf dem Weg zum Osterfeuer ging ich mit einer Freundin über einen kleinen Waldweg. Es war stockdunkel, so dass ich mein Handilicht als Taschenlampe benutzte. Auf dem Weg kamen uns einige Menschen ohne Lampe entgegen. Sofort fragen sie uns, ob wir ihnen leuchten könnten. Konkrete Frage - konkrete Antwort! - dachte ich. Nach kurzer Rücksprache mit meiner Freundin entschieden wir: Ich gehe mit den Wanderen das stockfinstere Wegstück zurück und sie wartet so lange auf mich. Die Fremden schienen sehr dankbar über meine kleine Hilfe zu sein. Als wir uns verabschiedeten, sagten sie mir: "Der Herrgott wird´s Ihnen danken."
SK
“Mach immer neu den Schritt aus dem Dunkel (in deinem Herzen) ins Licht!” war unser Motto für den Tag. Ich begegnete einem Arbeitskollegen, dessen Verhalten mich wiederholt geärgert hatte. Sein Wagen hatte mich mehrfach gehindert, mit dem Auto meine Garage verlassen zu können. So bat ich ihn, beim nächsten Parkmanöver kurz bei mir anzufragen, ob ich die Garage verlassen müsse oder nicht. Diese Bitte schien er in den falschen Hals bekommen zu haben und echauffierte sich sehr. Ich merkte: Versachlichung war im Augenblick nicht möglich! Wir konnten nur auseinander gehen, um nicht zu viel Porzellan zu zerschlagen.
Eine längere Autofahrt lag vor mir. In meiner Seele rumorte es. Ich war sauer, da ich mich 'im Recht' fühlte und das Unverständnis meines Gegenübers einfach nicht verstand. Ich spürte, wie sich dieser Groll in meiner Seele breit machte. In mir war es dunkel. Aber ich wollte doch im Licht leben! Eine Zeit lang war mein Herz unfähig, die verurteilenden Gedanken los zu lassen. Ich kämpfte. Aber wie sollte ich gegen diese Kraft des Bösen in mir ankommen?
Mir schoss der Impuls durch den Kopf: “Versuch zu beten!” Ich begann, ein Gesätz des Rosenkranzes zu beten - dann ein Zweites und noch ein Drittes. Ganz langsam spürte ich, wie meine Seele sich - betend - an den Worten des Rosenkranzes festmachte und so das Klammern an “meinem Recht” lassen konnte. Frieden und Ausgeglichenheit kehrten zurück. Ich konnte meinen Gesprächspartner anrufen und am Telefon nochmals in aller Ruhe mein Anliegen vortragen.
WM