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Ich bin glücklich!

Fast 100 junge Leute hatten sich an der Aktion „24 Stunden verbunden – Brückenschläge für den Frieden“ beteiligt. Viele Brückenschläge waren gelungen. Ein junger Priester aus Frankreich schrieb mir: „Was für eine schöne Erfahrung! Ich hatte eine Stunde Anbetung in der Kirche gehalten und mich dann mit meinem ukrainischen Gebetspartner in Verbindung gesetzt! Er kennt dich auch und hat mir erzählt, dass du eines Tages in die Ukraine reisen möchtest. Während unseres Gesprächs wurde die Alarmsirene wegen eines Luftangriffs ausgelöst. Das war richtig gruselig. Ich bekam mit, was Krieg für die jungen Leute in der Ukraine bedeutet. go4peace macht’s möglich, wirklich eine tolle Initiative. Bravo für euer Engagement.

Vor 20 Jahren war ich ihr als junge Studentin begegnet. Sie war zum Weltjugendtag nach Deutschland gekommen. Sie war 18 Jahre alt und hatte sich allein aus Brasilien nach Deutschland gewagt. Da sie ihre Schwester erst später treffen konnte, war sie einige Tage in dem Jugendzentrum gewesen, das ich zu jener Zeit leitete. Zur Vorbereitung auf den WJT in Köln hatten wir eine große Menschenkette um die Stadt Paderborn gestellt. Ich sehe heute noch ihre leuchtenden Augen, als wir dieses Zeichen des Friedens setzten. – In der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag dieses Jahres hatte sie sich in die Aktion „24 Stunden verbunden“ eingeklinkt und eine halbe Stunde mit einem Partner in der Ukraine für den Frieden gebetet. Dann schrie sie eine Mail: „Es ist so schön, von Dir zu hören! Die 24 Stunden-Aktion war eine sehr schöne Idee für Karfreitag. Ich war sehr berührt, dass ich daran aus Brasilien teilnehmen und mit ukrainischen Jugendlichen beten konnte. Das erinnerte mich an die prägenden Aktivitäten, die ihr vor dem Weltjugendtag 2005 in Paderborn organisiert hattet. Haben wir nicht eine riesige Menschenkette um die Stadt Paderborn gestellt und so die ganze Stadt umarmt?“ Liebe bleibt und wirkt.

Eine junge Frau, vor Jahren als Flüchtling nach Deutschland gekommen, war in große Not geraten. Ich hatte ihr am Beginn ihres Weges in unserem Land sehr helfen können und wusste um ihr tiefes Vertrauen und ihren Wunsch erzählen zu wollen. So vereinbarten wir ein Zeitfenster, wenn wir uns sehen könnten.  Als sie kam, brachte sie ihre zwei kleinen Kinder mit, da ihr Mann unerwartet nicht auf sie hatte aufpassen können. Ich hatte keine Idee, wie wir reden könnten und gleichzeitig die beiden Kleinen beschäftigen sollten, da sie noch viel Zuwendung brauchten. Mir kam der Impuls: Versuch einfach in jedem Augenblick zu lieben! Dann wird sich eine Lösung zeigen. Immer wieder unterbrachen die Kinder unser Gespräch. Doch dann wurden beide sehr müde. Zuerst schlief der Ältere auf dem Sofa ein und kurze Zeit danach der Kleine auf dem Schoß seiner Mutter. So war auf einmal Zeit und Raum da zu sprechen. Ich musste schmunzeln: Gottes Phantasie ist einfach nicht zu toppen!