Zum Hauptinhalt springen

Betet um Frieden! - Pray for peace!

Ein Elternpaar hatte uns in unserem Kindergarten wissen lassen, dass ihre Familie eine Erzieherin hassen würde. Ich spürte, dieses Vorurteil schnellstens aus der Welt schaffen zu wollen und lud deshalb die Eltern und die Kollegin sofort zu einem Gespräch ein. Was sagen? Ich wusste es nicht! Ich wusste nur, dass ich Gott um seinen Beistand bitten wollte und so tat ich es auch. Fassungslos hörten wir uns die Vorurteile an. Ich blieb ruhig und sachlich und plötzlich kam mir eine zielführende Idee, die ich allen vorstellen konnte. Das Gespräch nahm eine positive Wende. Als die Mutter das Gespräch beendete, sagte sie, nun keinen Hass mehr gegen die Kollegin zu verspüren.

A couple of parents had let us know in our kindergarten that they would hate a teacher. I felt that I wanted to get rid of this prejudice as quickly as possible and therefore I immediately invited the parents and the colleague to a conversation. What to say? I did not know! I only knew that I wanted to ask God for His help and so I did. Stunned we listened to the prejudices. I remained calm and matter-of-fact and suddenly a purposeful idea came to me which I could present to everyone. The conversation took a positive turn. When the mother ended the conversation, she said that now she no longer felt any hatred for the colleague.

Ihre Treue rührte mich! – I was moved by her loyalty.

Ich hatte einer älteren Ordensschwester von der Taufe einer jungen Frau aus einem orientalischen Land erzählt und sie um ihr Gebet gebeten. Sie rief zurück und ließ mich wissen, dass sie die Gebets-Bitte sofort an all ihre Mitschwestern weiteregegeben hatte. Zwei Tage später war eine 93-jährige Schwester gekommen und hatte ihr anvertraut, dass sie nun jeden Abend für die neugetaufte junge Frau beten würde, damit sie in unserem Land ihren Weg aus dem Geist Jesu gehen könne. Und ein wöchentliches Rosenkranzgebet, für das die alte Schwester in einer kleinen Gruppe Verantwortung trug, wollte sie auch in diesem Anliegen beten.

I had told an elderly nun about the baptism of a young woman from an oriental country and asked her for her prayer. She called back and let me know that she had immediately passed on the prayer request to all her fellow sisters. Two days later, a 93-year-old sister had come and confided to her that she would now pray for the newly baptized young woman every evening so that she could go her way in our country from the Spirit of Jesus. And a weekly rosary prayer, for which the old sister was responsible in a small group, she wanted to pray for this request as well.

Vertrauen bewegt! - Trust moves!

In meiner Schule kann eine Klassenlehrerin eines zweiten Schuljahres für eine lange Zeit nicht mehr arbeiten. Die Schüler waren deswegen geschockt, da sie diese Lehrerin sehr mögen und sich gerade in diesen Zeiten allein fühlten. Ich konnte in dieser Klasse leider nur wenige Stunden unterrichten, aber es fehlten noch viele Stunden um den Stundenplan komplett zu machen. Nur ein sehr junger Mann, der uns während seiner Berufsausbildung zurzeit hilft, konnte diese Aufgabe übernehmen. Voller Vertrauen, dass er es schaffen kann, arbeiteten wir zusammen, so dass er all die unterschiedlichen Fächer unterrichten konnte. Er erfüllte die Aufgabe mit viel Energie und großem Engagement. Aber es war noch wichtiger, dass er jedem einzelnen Kind in dieser Klasse Geduld, Freundlichkeit und Einfühlungsvermögen schenkte. Heute Morgen mussten wir uns von ihm verabschieden, weil es sein letzter Tag war und er seine Berufsausbildung fortsetzen muss. Die Kinder sagten viele berührende Worte zu ihm, voller Liebe und Vertrauen. Schließlich erlebten wir magische Momente und unsere Tränen flossen. Ich fühlte die Anwesenheit von Gottes Geist und bin dankbar für diese tiefe Verbundenheit, die auf Vertrauen gründet.

In my school a class teacher of a second school year wasn‘t able to work for a long time. The pupils were shocked, because they like this teacher very much and felt alone, especially in these difficult times. I unfortunately could teach this class only a few hours, but many hours were missing to complete the timetable. Only a very    young man, who helped us during his vocational training, could do this job. Full of trust that he could manage it, we worked together, so that he was able to teach all the different subjects. He did it with much energy and great dedication. But it was more important, that he gave every child in this class patience, friendliness and empathy. This morning we had to say „good bye“ to him, because it was his last day in our school, as he must continue his vocational training. The children said many very touching words to him full of love and trust. In the end we experienced magical moments and our tears flowed. I felt the Spirit of God and I am thankful for this strong emotional attachment based on trust.

Vertrauen bewegt! - Trust moves!

Das Leben hatte sie nach Deutschland gespült. Sie war in einem Land aufgewachsen, in dem sie als Frau sehr unterdrückt worden war. Ihren Hunger nach Leben hatte sie nur im Geheimen stillen können. Als Flüchtling hatte sie in einer christlichen Gemeinschaft herzliche Aufnahme gefunden. Schnell fühlte sie sich zu Hause. Mehr und mehr hatte sie von Jesus erfahren. Sein Leben faszinierte sie so sehr, dass sie um die Taufe bat. Tag für Tag war sie in der Kapelle des Hauses ins Gebet versunken zu finden. Sie freute sich über alle Maßen auf die Taufe. Und dennoch – irgendetwas schien noch zu bremsen. Ein Gespräch ergab sich. Sie begann zu erzählen von all dem, was sie hatte erleiden müssen. Sie sprach viel über andere. Mehr und mehr gelang es, sie auf die Bühne ihres eigenen Lebens zu locken. Es fiel ihr schwer, über sich zu sprechen. Doch im Klima tiefen Vertrauens kam der Zeitpunkt, wo ihr Herz unter Tränen loszulassen begann. Schluchzend sprach sie über tiefe Verirrungen ihres Lebens. Sie hatte im Verborgenen auf andere Götzen gesetzt, um ein wenig Zuwendung zu erfahren. Jetzt konnte sie alles lassen. In und mit der Wahrheit ihres Lebens war sie Jesus – dem Heiland – begegnet.

Life had washed her away to Germany. She had grown up in a country where, as a woman, she had been oppressed. She had only been able to satisfy her hunger for life in secret. As a refugee, she had found a warm welcome in a Christian community. She soon felt at home. She had learned more and more about Jesus. His life fascinated her so much that she asked for baptism. Day after day, she was in prayer in the chapel of the house. She rejoiced over all her baptism. And yet - something still seemed to slow her down. A conversation arose. She began to speak of all that she had suffered. She spoke a lot about others. More and more she managed to lure her onto the stage of her own life. It was  difficult for her to talk about herself. But in a climate of deep trust came the time when her heart began to let go with tears. Sobbing, she spoke about the deep aberrations of her life. She had secretly relied on other idols to get a little bit of attention. Now she could leave everything. In and with the truth of her life she had met Jesus - the Savior.

Sie nickte heftig. - She nodded violently.

Eigentlich schaue ich den go4peace-Impuls morgens immer allein an. Heute allerdings saß ich mit meiner 12-jährigen Tochter am Tisch. Es ging in den Gedanken um den 12-jährigen Jesus im Tempel, den seine Eltern tagelang gesucht hatten. Als meine Tochter vom ebenfalls 12-jährigen Jesus hörte, merkte sie das erste Mal auf. Und als sie im Impuls hörte, was Pubertät bedeute und dass diese Zeit nicht ohne Konflikte und viel Unverständnis auf beiden Seiten abgehen könne, damit jeder und jede seinen und ihren persönlichen Weg finden könne, nickte sie heftig und sagte immer wieder: „Siehst Du, Mama!“ Und dann nahm ich den Impuls für den Tag „Bleib auf der Suche!“ auf und sagte ihr: „Aber weißt Du, ich werde immer auf der Suche nach Dir bleiben!“

Actually I always watch the go4peace impulse in the morning alone. But today I was sitting at the table with my 12-year-old daughter. The impulse was about the 12-year-old Jesus in the temple, whom his parents had been looking for four days. When my daughter heard about Jesus, also 12 years old, she noticed for the first time. And when she heard in the impulse what puberty means and that this time could not go by without conflicts and much incomprehension on both sides, so that each one could find his and her personal way, she nodded violently and said again and again: "You see, Mama!” Then I took up the impulse for the day "Keep searching!" and told her: "But you know, I will always keep searching for you!

Was würdest du dir wünschen? - What would be your wish?

Schichtwechsel. Von der vorherigen Schichtleitung hörte ich als Information über eine junge Mitarbeiterin, die als Flüchtling zu uns gekommen war:  „Sie ist mal wieder in Höchstform!“ Sofort war mir klar, auch meine Schicht würde mal wieder mega anstrengend. Ich machte mich ans Werk und nahm meine Arbeit auf. Immer wieder unterliefen der jungen Frau Fehler, auf die ich sie hinweisen musste. Auch ich war nach einigen Stunden mehr als genervt. „Aber was würdest du dir in so einer Situation von den Mitarbeitenden wünschen?“ schoss mir als Frage durch den Kopf. So nahm fragte ich meine Mitarbeiterin in der Pause, ob sie krank sei, da sie so abwesend und unkonzentriert wirke?

Sofort begann sie zu weinen und erzählte von ihrem Bruder, der geistig retardiert, in ihrer Heimat bei Verwandten geblieben war. Er war von Verbrechern heftig zusammen geschlagen worden und hatte sich nicht wehren können. Sie konnte ihn nicht in unser Land holen. Ich sah ein Foto des Bruders. Er war übel zugerichtet. Ein weiterer Bruder, so erfuhr ich, war vor Jahren entführt und getötet worden und der Vater war ebenfalls schon tot. Die Mutter lebte in einem anderen Land. Was für eine Not und Hilflosigkeit kam mir da entgegen. Ich konnte gut zuhören und trösten. Die junge Kollegin war zutiefst gerührt, dass ich ihre Not gespürt und ihr den Raum zum Gespräch gegeben hatte. Sie wirkte erleichtert. Unsere Arbeit ging doppelt gut weiter. Am nächsten Tag strahlte sie mich an und ließ mich wissen: „Sie haben mir sehr geholfen, vielen Dank für so viel Menschlichkeit“.

Working shift change. I heard from the previous shift supervisor as information about a young employee who had come to us as a refugee: "She is in top form again!” Immediately I knew that my shift would be very exhausting again. I went to work and started my job. Repeatedly the young woman made mistakes, which I had to point out to her. More and more I was annoyed after a few hours. "But what would you want from the staff in a situation like this?" flashed through my mind as a question. So I asked my collaborator during the break if she was sick because she seemed so absent and unfocused.

She immediately began to cry and told about her brother, who was mentally retarded. He had stayed with relatives in her home country. He had been violently beaten up by criminals and had not been able to defend himself. She couldn't bring him into our country. I saw a picture of her brother. He was badly mauled. Another brother, I was told, had been kidnapped and killed years ago, and their father was already dead. The mother lived in another country. What a need and helplessness I felt. I could listen to her and comfort her a little bit. The young colleague was deeply touched that I had sensed her distress and had given her the space to talk. She seemed relieved. Our work went much better. The next day she beamed at me and let me know: "You have helped me a lot, thank you for so much humanity".

Der Kummer verflog! - The grief went away!

Am Ende einer Gebetsstunde hatte ich allen Teilnehmenden eine rote Rose geschenkt. Einem jungen Paar gab ich zwei rote Rosen für ein weiteres Ehepaar mit, die so manches Kreuz in ihrem Leben zu tragen haben. Zwei Tage später erreichte mich eine Mail, in der mir der Mann erzählte, wie sehr ihn dieses Geschenk bewegt und aufgebaut habe. Er war an dem Morgen in ein tiefes Loch der Verzweiflung gefallen und seine Frau hatte es nicht vermocht, ihm einen neuen Blick auf bestimmte Lebensbedingungen zu eröffnen. Genau in diesem Augenblick, als auch ihr die Tränen kamen, schellte es und die beiden Rosen kamen mit einem von Herzen kommenden Gruß bei ihnen an. „Wir waren so erstaunt und getroffen, dass der Kummer, der mich eben noch bedrückt hatte, verflog!“

At the end of a prayer meeting, I had given a red rose to all participants. I gave two red roses to a young couple for another couple who have many crosses to bear in their lives. Two days later, I received an email in which the man told me how much this gift moved and built him up. That morning he had fallen into a deep hole of despair and his wife had not been able to give him a new perspective on certain living conditions. Just at that moment, when tears came to her as well, the bell rang and the two roses arrived with a greeting from the heart. "We were so astonished and struck that the grief that had depressed me a moment ago evaporated!"

Arm sein vor Gott - Being poor before God

Arm sein vor Gott

Den Kopf voller Gedanken, die oft alles andere als den Geist Gottes widerspiegelten, nahm ich den Go 4 Peace-Impuls gerne an. Heute konnte ich erleben, was dieses Freimachen des Herzens wirklich bedeuten kann. Ein Freund rief mich an, der alleinerziehend mit zwei Kindern in der Pubertät in einer schlimmen Scheidungskrise verzweifelt. Auf meinem Schreibtisch stapelte sich die Arbeit, aber diesem Freund ein offenes Herz zu schenken war einfach dringend notwendig. Ich spürte seinen Schmerz so stark, dass es gar nicht anders ging als ihm Zeit und Verständnis entgegenzubringen. Auch mein Mann brachte sich ein und wir suchten dann zusammen nach Wegen, um kleine Lichtblicke in die Dunkelheit dieser Familie zu bringen. Nachher fühlte ich einen tiefen Frieden in mir, denn Gott hatte die Leere des Herzens mit etwas Wunderbarem gefüllt.

With my head full of thoughts that often reflected anything but the Spirit of God, I gladly accepted the go4peace impulse. Today I could experience what this “clearing of the heart” can really mean. A friend called me, a single parent with two children in puberty, desperate in a bad divorce crisis. My desk was piled up with work, but to give this friend an open heart was simply urgently needed. I felt his pain so strongly that I had no choice but to give him time and understanding. My husband also became involved and we then searched together for ways to bring small glimpses of light into the darkness of this family. Afterwards I felt a deep peace within me, for God had filled the emptiness of the heart with something wonderful.

Ich für Dich! – Me for you!

Plötzlich änderte sich vieles in ihren Lebens-Umständen. Sie hatte nach langem Suchen eine Arbeit gefunden. Ins Berufsleben musste sie sich erst einfinden. Dazu kam der lange tägliche Anweg zur Arbeit. Und dann war noch eine neue Person in ihre Wohngemeinschaft gekommen, mit der sich das Zusammenleben schwierig gestaltete. Sie kam abends nach Hause und fühlte sich einfach nicht mehr wohl. Wie sollte es weiter gehen?
Ich rief an. Sie erzählte lange, Schritt für Schritt, wie es zu diesem Punkt gekommen war. Nach und nach kamen viele kleine Erfahrungen ans Licht, die sich in den letzten Wochen zugetragen hatten. Auf einer Wanderung hatte sie eine Studentin kennen gelernt, bei der bald ein Zimmer frei werden würde. Beide waren als Glaubende unterwegs und hatten sich sofort verstanden. Mehr und mehr zeigte sich, wie hinter allen Schwierigkeiten die Handschrift eines Gottes zu entziffern war, der wirklich liebte. Am Ende sagte sie: „Wenn’s für mich im Herzen nicht so eng geworden wäre, hätte ich mich nie auf die Suche nach einer neuen Bleibe gemacht. Jetzt spüre ich auf einmal, wie sehr Gott in all dem am Werk ist!“

Suddenly many things changed in her life. She had found a job after a long search. She first had to find her way into working life. In addition, she had to make the long daily commute to work. And then another new person had come into her flat-sharing community, with whom it was difficult to live together. She came home in the evening and just didn't feel well anymore. How should it go on?
I called her. She talked for a long time, step by step, how it had come to this point. Little by little many small experiences came into light that had happened in the last weeks. On a hike she had met a student who would soon have a room available. Both were on the way as believers and had understood each other immediately. It became more and more evident how behind all the difficulties the handwriting of a God who truly loved was to be deciphered. At the end she said: "If it had not been so tight in my heart, I would never have started looking for a new home. Now I can suddenly feel how God is at work in all this!"

Er fühlte sich umarmt! - He felt embraced!

Eher zufällig stieß ich auf eine kleines Büchlein „Eine feste Burg ist unser Gott“ mit einem beiliegenden Tonträger. Darin wurden Chorgesänge aus der Zeit Martin Luthers präsentiert. Als ich die CD in Händen hielt, fiel mit ein Weggefährte ein, mit dem ich vor vielen Jahren viel Lebenszeit geteilt hatte. Er lebt engagiert in seiner evangelischen Gemeinde mit. Sofort packte ich das Büchlein und den Tonträger in Geschenkpapier ein, schrieb einen Gruß dazu und ließ es ihm zukommen. Wenige Tage später las ich in einer Mail, die er mir schrieb: „Im vergangenen Jahr war ich mit meiner Frau erstmalig in Leipzig. Wir kamen in adventlicher Zeit am Gewandhaus vorbei. Dort begann gerade ein Chorkonzert und es waren noch Karten zu haben. Wir durften dann ein wunderbares Konzert mit 20 verschiedenen Chören miterleben, in denen wir Advents- und Weihnachtslieder zu Gehör bekamen, die wir noch gar nicht kannten. Unverhofft sind wir so zu Freunden des Chorgesangs geworden.“

It was more by chance that I came across a small booklet "A strong castle is our God" with an enclosed sound carrier. It contained choral songs from the time of Martin Luther. When I held the CD in my hands, I remembered a companion with whom I had shared much of my life many years ago. He is a committed member of his protestant community. I immediately wrapped the booklet and the sound carrier in wrapping paper, wrote a greeting and sent it to him. A few days later I read in an e-mail he wrote to me: "Last year I was in Leipzig with my wife for the first time. We passed the Gewandhaus during the Advent season. There a choir concert was just starting and tickets were still available. We were allowed to experience a wonderful concert with 20 different choirs, in which we listened to Advent and Christmas songs that we did not even know yet. Unexpectedly, we became friends of choral singing."

Ein Tropfen im Ozean – a drop in the ocean

14 Tage Quarantäne waren angesagt – in unserem kleinen Jugendzentrum. Diese Zeit, die viel Ruhe mit sich brachte, gab mir viel Zeit zum Nachdenken. Wie wollte ich weitergehen nach diesen 14 Tagen? Gab es etwas, was Gott mir besonders sagen wollte. Immer wieder suchte ich die Stille auf und das sprechen zu lassen, was in meinem Inneren war.

Ich hatte von einem Haus gelesen, in dem in unserer Nachbarstadt junge Mädchen untergebracht waren, die zu Hause keine Bleibe mehr hatten. 40 Mädchen im Alter von 16 und 17 Jahren. Mit dem Leiter dieses Institutes nahm ich Kontakt auf und besuchte ihn nach der Quarantänezeit. Schnell kamen wir in einem tiefen vertrauensvollen Austausch, so dass er mir anbot, die Mädchen kurz kennen zu lernen. So fand ich mich wenige Augenblicke später in der Gruppe wieder – junge hoffnungsvolle Menschen, mit einer tiefen Verwundung in ihrem Herzen. In ihren Augen sah ich, wie sehr sie sich nach einem ehrlichen und offenen Zuhause sehnten. Spontan kam mir die Idee, sie für den nächsten Tag in unser kleines Jugendzentrum einzuladen. Sie kamen und hatten viel Freude an unserem kleinen Team und an den Tieren, die wir bei uns haben. Besonders bewegend war es für mich, ihnen unsere Kirche erklären zu können. Sie kamen fast alle aus säkularen Hintergründen und doch wusste die eine oder andere einige Dinge über unseren Glauben. Es kam zu vielen kleinen lebendigen Gesprächen. Sie fühlten sich zu Hause.

Beim Abschied herrschte eine große Freude unter uns. - Es war nur ein Tropen im großen Ozean der Welt und im Ozean ihres Lebens. Hätten wir jedoch diese Augenblicke nicht geteilt, so würde dieser kostbare Tropen fehlen.

14 days of quarantine were announced - in our small youth center. This time, which brought a lot of rest, gave me a lot of time to reflect. How did I want to go on after these 14 days? Was there something that God wanted to tell me in particular? Repeatedly I sought out the silence and let speak what was within me.

I had read about a house in our neighboring town that housed young girls who had no place to live at home. Forty girls aged 16 and 17. I contacted the director of this institute and visited him after the quarantine period. Quickly we came in a deep and trusting exchange, so that he offered me to get to know the girls for a short time. So a few moments later, I found myself in the group - young hopeful people, with a deep wound in their hearts. In their eyes, I saw how much they longed for an honest and open home. Spontaneously I had the idea to invite them to our small youth center for the next day. They came and had much joy in our small team and with the animals, we have with us. It was especially moving for me to be able to explain our church to them. Almost all of them came from secular backgrounds and yet some of them knew a few things about our faith. It came to many small lively conversations. They felt at home.

At the farewell, there was a great joy among us. - It was just a drop in the great ocean of the world and in the ocean of their lives. Nevertheless, if we had not shared these moments, this precious drop would be missing.

Verloren und wieder gefunden!

Hinten in der Kirche stehend, sah ich einen älteren Herrn, der mit Schirm und Blumenvase in der Hand Schwierigkeiten hatte, die Tür zu öffnen. In der Kirche dann fiel ihm auf, dass ein Blumenblatt verloren gegangen war. Als er es nicht fand, sagte er: „Schade, na, dann stell ich‘s ebenso hin!“
Diese kleine Geste, von zu Hause aus sorgfältig ausgewählte Blumen und Blätter in einer schönen kleinen Vase zur Kirche zu bringen, bewegte mich zutiefst. Bei Regen, mit dem Schirm in der Hand und der Vase in der anderen Hand hatte er das alles geschafft. Und dann diese ehrliche Enttäuschung, eines der kleinen Blätter verloren zu haben!
Also hab ich mich noch kurz auf „Blatt-suche“ begeben und fand auch ein passendes Blatt draußen vor der Kirche liegend. Ich brachte es dem alten Mann. Es war das verlorene Blättchen und er freute sich sichtlich darüber, dass es wieder gefunden war und er sein liebevolles kleines Blumenarrangement für Maria wieder vollständig herrichten konnte. Was blieb, war eine tiefe Freude in ihm und ebenso in mir.

Mit Tränen in den Augen ließ mich eine ältere Dame in der Kirche wissen, ihre gefalle die Gestaltung der Kirche und besonders des Marienaltars sehr gut. „Alles ist so schlicht und einfach und dadurch so schön. Das hat mich tief berührt!“ sagte sie mir. „Wissen Sie, so mancher hat diese kleinen Blumen liebevoll ausgesucht und dann hier zur Kirche gebracht. Und nun stehen all die Blumen hier vor dem Marienaltar und erzählen von der Liebe derer, die sie gebracht haben. Und diese Sprache versteht unser Herz!“ – Welche schöne Begegnungen im Marienmonat Mai!

Bleib in der Dynamik der Liebe! - Stay in the dynamic of love!

Ich hatte einem Kollegen, mit dem ich nicht ganz im Frieden bin, versprochen, das Fahrrad eines geflüchteten Jugendlichen zu reparieren. Bis zum Feierabend hatte ich den Schlauch des Rades geflickt, leider hatte die Zeit für die defekte Lichtanlage nicht mehr gereicht. Ich rief  den Kollegen an und erzählte ihm den Stand der Dinge. Er war froh darüber, dass das Fahrrad schon wieder so weit hergestellt war, dass der Jugendliche damit fahren konnte.

Abends hatte ich noch einen Termin und war gegen 22:00 Uhr auf dem Heimweg. Ich dachte erneut an das Fahrrad und mir kam der Gedanke:  Es ist die größere Liebe für den jungen Burschen und für meinen Kollegen, wenn ich das Licht auch noch reparieren würde, bevor er mit dem Fahrrad wieder im Straßenverkehr unterwegs ist. So machte ich noch den kleinen Abstecher zu meinem Arbeitsplatz und richtete die Lichtanlage her. Als ich dann nach Hause fuhr, hatte ich eine große Freude im Herzen, die Reparatur abgeschlossen zu haben und es nicht auf die Zeit nach meinem Urlaub zu verschieben, wie mein Kollege vorgeschlagen hatte.

 

I had promised a colleague, with whom I am not entirely at peace, to repair the bicycle of a young refugee. Until the end of the day I had mended the tube of the bike, unfortunately there was not enough time for the defective light system. I called the colleague and told him these facts. He was glad that the bicycle was already repaired so far that the youngster could ride it.

In the evening I had another appointment and was on my way home around 10:00 pm. I thought about the bicycle again and the thought came to my mind: It is the greater love for the young boy and for my colleague if I would also fix the light before he is on the road again with the bicycle. So I made a little detour to my workplace and fixed the lights. When I drove home, I had a great joy in my heart to have completed the repair and not to postpone it until after my holiday, as my colleague had suggested.

Zeit für Frieden - time4peace

Ich musste zur Post, um ein Paket abzuholen. Am Schalter erfuhr ich, dass das Paket fehl geleitet war und erst drei Stunden später in der Filiale eintreffen würde. „Dann hast du, Jesus, einen anderen Plan“, dachte ich bei mir. Vor der Post traf ich auf eine evangelische Pfarrerin. Ich blieb stehen und es entwickelte sich ein ehrlicher lebendiger Austausch „in Zeiten von Corona“. Da radelte ich weiter. Wenige Meter später traf ich auf eine ältere, gehbehinderte Frau, die ich mehrfach telefonisch zu erreichen versucht hatte, um ihr mein Gebet zu versprechen. Ihr Handy war immer ausgeschaltet. „Wie schön, dass ich Sie sehe!“ rief sie mir schon von weitem entgegen. „Ich hatte kein Guthaben mehr auf dem Handy!“ Ich hielt an und wir sprachen über 10 Minuten miteinander. Was für ein Geschenk, dass wir uns getroffen haben, ließ sie mich am Ende wissen. Und dann fügte sie hinzu: „Wissen Sie, als wir eben sprachen, da spürte ich, dass sie immer an mich denken und dass ich deshalb nie allein bin. DANKE!“

I had to go to the post office to pick up a package. At the counter I learned that the parcel was misdirected and would not arrive at the office until three hours later. "Then you, Jesus, have another plan," I thought to myself. In front of the post office I met a protestant pastor. I stopped and an honest lively exchange "in times of Corona" developed. Then I cycled on. A few meters later I met an elderly woman with a walking disability whom I had tried to reach by telephone several times to promise her my prayer. Her mobile phone was always switched off. "How nice that I meet you here!" she called to me from a distance. "I had no more credit on my mobile!" I stopped and we talked for over 10 minutes. What a gift that we met, she let me know in the end. And then she added: "You know, when we spoke just now, I felt that you are always thinking of me and that's why I'm never alone. THANK YOU."

Corona-Phantasie - Corona Fantasy

„Happy birthday!“ hörte ich am Telefon und freute mich sehr über den Anruf eines Mitbruders aus unserem polnischen Nachbarland. Viele gemeinsame Erfahrungen auf Friedenswegen verbanden uns. „Hast Du noch ein wenig mehr Zeit?“ fragte er. Als ich bejahte sprudelte es aus ihm heraus. „Weißt Du, in meiner Pfarrei und in meiner Diözese hab ich im Augenblick ganz wenig zu tun. Corona hat alles verändert. Und dann hab ich mich gefragt: Was kann ich in dieser Zeit tun, um viele Menschen die Liebe Gottes spüren zu lassen? Ich hab meinen Bischof gefragt, ob ich einen Krankentransportdienst an einem Krankenhaus machen dürfe. Der fand das ganz toll und die Krankenhausverantwortlichen waren ebenfalls begeistert. So bin ich schon seit über 6 Wochen jeden Morgen ab 7 Uhr mit dem Krankenwagen unterwegs. Ich hole Leute von zu Hause ab und bring sie auch wieder zurück. Und im Auto lachen wir immer viel – natürlich mit Mundmaske. Aber die Leute werden immer ganz froh und ich kann ihnen dienen! Jeden Tag bis 16 Uhr.“

I heard "Happy birthday!" on the phone and was very happy to receive a call from a brother from our Polish neighboring country. We were connected by many shared experiences on the ways of go4peace. "Do you have a little more time?" he asked. When I said yes, it gushed out of him. "You know, in my parish and in my diocese I have very little to do at the moment. Corona has changed everything. And then I asked myself: What can I do in this time to let many people feel the love of God? I asked my bishop if I could do an ambulance service at a hospital. He thought it was great and the hospital managers were also enthusiastic. So for over 6 weeks now I have been travelling by ambulance every morning from 7 am. I pick people up from home and bring them back again. And in the car we always laugh a lot - with a mouth mask of course. But the people are always very happy and I can serve them! Every day until 4 pm."

Bleib dran! - Go on!

Die letzten Tage waren sehr emotional und anstrengend für mich. Vor ein paar Tagen ist meine Oma gestorben. Heute Morgen habe ich das tägliche Motto bekommen: Bleib dran! – Go on!. Ich habe nicht viel darüber nachgedacht, denn heute hatten wir die Beerdigung. Am Morgen, als ich da saß und zu meiner Oma schaute, wurde mir wirklich klar, wie getrennt unser Körper und unsere Seele sind. Ich sah zu ihr, zu der Person, die ich wirklich liebe... aber sie war nicht mehr da, es war nur ihr "leerer Körper". Und dann dachte ich: Go on - Seele, um dein Leben in Ewigkeit mit Gott zu leben. Es ist schwer, solche Momente zu teilen, aber ich hoffe, es wird eine gute Erinnerung für mich und vielleicht für andere bleiben, dass dieses Leben nur ein „kurzer Stopp“ für uns ist und dass wir eines Tages weitermachen werden –ein Leben in ewiger Freude.

So the last couple of days were really emotional and exhausting for me. Few days ago my grandma passed away. Today in the morning I got the daily motto: Go on. I didn’t think about it a lot, because today we had the funeral. In the morning when I was sitting and looking to my grandma I really realized how separate our body and our soul are. I was looking to her, to the person I really love... but she wasn’t there, it was just her “empty body”. And then I thought - GO ON soul, to live your life in eternity with God. It’s hard sharing moments like this, but I hope it will stay as a good reminder for me and maybe for others how this life is just a “short stop” for us and that one day we will go on - living in everlasting joy.

Mut, auch eigene Sorgen einzubringen - courage to share your worries

Ein Video-Treffen mit jungen Leuten aus ganz Europa war angesagt. Ein lebendiger Austausch entspann sich. Eine junge Abiturientin ließ spüren, dass die Zeit für sie kostbar und zugleich auch  mühsam war. „Wie soll ich mich in diesen unsicheren Monaten von Corona für einen beruflichen Weg entscheiden? Wofür soll ich mein Leben einsetzen? Das alles zu beantworten ist in dieser Zeit irgendwie noch schwerer als in normalerem Fahrwasser!“ Der Gesprächsfluss ging weiter. Ganz am Ende kam noch ein Beitrag einer jungen Studentin aus dem Kosovo. „Weißt Du?“ ließ sie die junge Abiturientin wissen, „vor vier Jahren war ich in der gleichen Situation und ich war mir gar nicht sicher, in welcher beruflichen Richtung mein Leben weitergehen sollte. Es war vieles möglich! Dann hab ich einfach meine  Bibel zur Hand genommen und sie aufgeschlagen und dann die Stelle gelesen, auf die gerade mein Blick fiel. Darüber kam ich mit Gott ins Gespräch. Und ich spürte, wie ich Klarheit fand und mir das Licht für meine nächsten Schritte geschenkt wurde.“ Ich sah, wie sich das Gesicht der jungen Suchenden aufhellte. Ein Impuls für ihren weiteren Weg.

A video meeting with young people from all over Europe was announced. A lively exchange started. A young high school graduate showed that the time was precious and at the same time difficult for her. “How should I choose a career path in these uncertain months of Corona? What should I use my life for? Answering all of this is somehow even more difficult at this time than in normal times! ”The conversation flow continued. At the very end came a contribution from a young student from Kosovo. “Do you know?” she let the young high school graduate know, “four years ago I was in the same situation and I was not at all sure in which professional direction my life should go. I have had a lot of ideas! Then I just picked up my Bible and opened it and then read the passage that I was looking at. I started talking to God about this. And I felt how I found clarity and the light for my next steps was given to me. ” I saw the face of the young adult brighten up. An impulse for their further path.

Gott antwortet! – God answers!

Auf einer längeren Autofahrt hatte ich viel Zeit zum Beten. Menschen, denen ich mein Gebet versprochen hatte, kamen mir ins Herz. Ich sprach sehr konkret mit Gott über einzelne und bat ihn in Bezug auf einen Studenten um ein Zeichen, ob ich ihn ermutigen solle, einen eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Noch während mein Herz diese Gedanken betend bewegte stand auf einmal ein Regenbogen über der Autobahn, so klar, strahlend, fast überwältigend, wie ich es noch nie erlebt hatte. Ich betete weiter in einem eigenen Anliegen. Kurz bevor ich zu Hause ankam, stand ein doppelter Regenbogen da – genau über dem Ort für den ich gebetet hatte. Als mich am Ende dieses Tages ein WhatsApp-Gruß erreichte: „Du bist ein Volltreffer Gottes!“ hab ich diesen Gruß sofort an Gott zurück gegeben.

Du bist ein Volltreffer Gottes.

On a long drive, I had a lot of time to pray. People to whom I had promised my prayer came to my heart. I spoke very specifically to God about some persons.  In the case of one student, I asked for a sign if I should encourage him to continue the way he had chosen. While my heart was moving these thoughts praying, a rainbow suddenly stood over the highway, as clear, radiant, almost overwhelming, as I had never seen it before. I continued to pray in my own cause. Just before I got home, there was a double rainbow - just above the place I was praying for. When a WhatsApp greeting reached me at the end of this day: "You are a direct hit from God!" I immediately gave this message back to God.

You are a direct hit from God!

Gott bei den Menschen – the dwelling of God is with men

Spät abends geh ich noch an den Rechner. Dort lese ich in einer Mail: „ Ich muss Dir noch was Spannendes erzählen. Eine herausfordernde OP hatte für mich angestanden. Da für die verschiedenen Dienste viel Personal benötigt wurde, war der OP-Saal voll. Die OP war anspruchsvoll, lief aber ganz hervorragend! Zwillinge wurden geboren. Die Eltern stammten aus Afrika. Als beide Kinder bei den Eltern waren, fingen die beiden Afrikaner plötzlich an zu singen! Es war relativ schnell klar, dass es kein normales Lied war sondern ein Gebet! Das war so ergreifend. Beiden Eltern waren wirklich ganz da! Ich konnte sie in den Augenblicken nicht sehen, aber ich spürte sie so nah! Alle im Saal wurden ganz still und hörten ergriffen zu! So etwas hatten wir alle noch nicht erlebt. Ich war ganz gerührt. Nach der OP habe ich die junge Familie besucht. Wir sprachen über das Lied. Sie erzählten mir, dass es ein nicht geplantes, sondern aus der plötzlich empfundenen tiefen Dankbarkeit heraus spontan gesungenes Gebet war! Ich habe mich einfach bedankt für diese unglaublich berührende Situation! Werde ich nie vergessen!“ Mein Nachtgebet war plötzlich ebenfalls von einer tiefen Dankbarkeit für das Leben geprägt.

Late at night before switching off my computer, I read in an email: "I have to tell you something exciting. I had to face a challenging operation. Since many staff was required for the various services, the operating room was full. The operation was demanding, but went very well! Twins were born. The parents came from Africa. When both children were with their parents, the two Africans suddenly started to sing! It became clear relatively quickly that they were not singing a normal song but a prayer! It was so moving. Both parents were present! I could not see them during these moments, but I felt them so close! Everyone in the room fell silent and listened with emotion! We had never experienced anything like it. I was touched. After the operation, I visited the young family. We talked about the song. They told me that it was a prayer that was not planned, but was spontaneously sung out of sudden gratitude! I just thanked them for this incredibly touching situation! I will never forget it!” My night prayer was marked by a deep gratitude for life.

der Staub der Emmaus-Jünger – the dust of the disciples of Emmaus

Es war Sonntag. Das Emmaus-Evangelium wurde gelesen. Am Tag zuvor fragte mich eine Schülerin, was ich davon halte, dass jemand im Alter von 16 Jahren sich das Leben genommen habe? Ich spürte, dieser junge Mensch fragt nicht nach einer objektiven Meinung, vielmehr sucht er die Nähe eines vertrauten Menschen, um sprechen zu können. So trafen wir uns zu einem Sonntags-Spaziergang. Behutsam begann das Gespräch. Schnell erfuhr ich, dass der verstorbene Junge ein Klassenkamerad der Jugendlichen gewesen war. Er war sehr offen, beliebt und klug. Äußerlich sehr erfolgreich, stand er unter hohem Leistungsdruck und litt sehr darunter. Mit zwei Freunden war er noch zusammen gewesen, ehe er abends seinem Leben ein Ende setzte. Niemand wusste genau warum. Diese Ungewissheit lastete auf allen. Ich ging neben der jungen Frau langsam über einen Feldweg. Auf einmal konnte sie allen Schmerz und alle Traurigkeit ins Wort bringen. Mir kam das Bild der Emmaus-Jünger. Wie Jesus es getan hatte, versuchte ich Raum für ein Gespräch zu geben und fragte nach. Als wir an einem Kreuz vorbei gingen, kamen mir ein paar trostreiche Worte über die Lippen. Ich fragte das Mädchen nach ihrem Lieblingsort. Es war genau dieser Ort unter dem Kreuz. Ich spürte, wie sie sich verstanden und geliebt fühlte. Langsam kehrten ein Friede und eine verhaltene Freude wieder in ihr Herz zurück. Als wir uns verabschiedeten, dankte sie, alles ausgesprochen und geteilt haben zu können. .“Ich fühle mich besser!" ließ sie mich wissen. Als ich zu Hause auf meine staubigen Schuhe schaute, musste ich lächeln. Es war der Staub des Emmaus-Weges. Danke Jesus, dass Du unter uns warst.

It was Sunday. The gospel of the two disciples of Emmaus has been read. The day before, a student asked me what I thought about someone who committed suicide at the age of 16 years. I felt that this young person was not asking for an objective opinion, rather she was looking for a familiar person to be able to speak. So we met for a Sunday walk. The conversation started gently. I quickly learned that the deceased boy had been a classmate of the teenager. He was very open, popular, and smart. Outwardly very successful, he was under a lot of pressure to perform and suffered a lot. He had been with two friends before he ended his life on the evening. Nobody knew exactly why. This uncertainty was a real burden on everyone. I slowly walked along a dirt road next to the young woman. Suddenly she could put all the pain and sadness into words. The picture of the Emmaus disciples came to me. As Jesus did, I tried to give space for a conversation and I asked. As we passed a cross, a few comforting words came over my lips. I asked the girl about her favorite place. It was exactly this place under the cross. I felt she felt understood and loved. Slowly, peace and restrained joy returned to her heart. When we said goodbye, she thanked being able to say and share everything. "I feel better!" She let me know. When I looked at my dusty shoes at home, I had to smile. It was the dust of the disciples of Emmaus. Thank you Jesus for being with us.