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ihr gesicht ließ mich nicht mehr los

Unerwartet fielen zwei Termine aus. So war plötzlich der Nachmittag und der Abend frei. Zunächst wusste ich mit dieser freien Zeit nichts anzufangen und ärgerte mich ein wenig, da beide Termine später nachgeholt werden mußten. Mir kam das Motto: “Verweile!” So versuchte ich einen Augenblick lang still zu werden und Gott diese Situation im Gebet hinzuhalten. Mir gingen viele Menschen durch mein Herz. Das Bild einer jungen Frau, die kürzlich ihre Mutter verloren und nun keine Eltern mehr hatte, drängte sich mir besonders ins Bewusstsein. Ich rief sie an. Über eine Stunde konnte ich ihr zuhören, fast ohne ein Wort zu sagen. Sie erzählte, was in ihrer Seele alles geschehen war und wie sie mühsam begonnen hatte, ihre neue Rolle zu finden und zu spielen. “Und weißt du?” sagte sie, “jetzt, wo ich all das, was in meiner Seele war, zugelassen habe, spüre ich einen so tiefen Frieden in meiner Seele. Und ich bin so froh, dass ich gerade heute all das mit dir teilen konnte!”

ich bin immer noch glücklich

Mit einer kleinen Gruppe hatte ich mich aufgemacht, an einem Wochenende teilzunehmen, bei dem es um das gelebte Wort des Evangeliums ging. Zunächst hatte ich abspringen wollen, aber dann war es mir geschenkt worden und ich hatte den Mut, mitzukommen. In meinem Herzen nahm ich viel Leid mit - eigenes Leid und Leid in meiner Familie.
Vom ersten Augenblick an spürte ich, in der Gruppe aufgenommen zu sein. Bei einer ersten Tasse Kaffee an einer Raststätte erzählte jeder ein wenig von sich. Dabei bekam ich mit, dass jeder aus der Gruppe mit zum Teil großen Leiderfahrungen gekommen war. Im gemeinsamen Leben merkte ich: ER ist da! Das erfüllte mich mit einer ganz tiefen Freude. Während des Wochenendes fühlte ich mich auf einmal von Gott so sehr geliebt, dass ich hätte platzen können. Diese Freude ist seit dem nicht mehr weggegangen. ER, Gott ist in mir. Ja, es stimmt: ER IST DA - FÜR MICH! Von dieser Freude getragen, konnte ich für andere  leben, denen es zurzeit nicht so gut ging und ich konnte beten.
Als ich wieder zu Hause war, hörte ich, dass mein Bruder nach langer Zeit wieder bei meiner Mutter war und sie besucht hatte. Und als meine Schwester anrief, weinte sie vor Freude.
Ja, mir ist etwas geschenkt worden, was ich nicht wieder verlieren möchte und was ich vielen Menschen weitergeben möchte. Und übrigens. Ich bin immer noch glücklich!

im Herzen des Wirbelsturmes - ein tiefer Friede

Es war früher Nachmittag. Die Kinder trudelten aus der Schule kommend zu Hause ein, eine Stunde eher als sonst. So konnten mein Mann und ich und die zwei Kinder  zusammen essen -  eine ganz seltene Begebenheit. Mein Mann fuhr danach wieder zur Arbeit, unser Jüngster spielte im Garten und ich war schon fast wieder auf dem Sprung in den Wäschekeller...
Unsere Tochter sass  noch am Tisch und blätterte in einer Zeitung, als mir unser Motto "Verweile" einfiel und dazu noch der Satz:" Nicht die, die Herr, Herr zu mir sagen...". Also bin ich sitzen geblieben und habe den Haushalt Haushalt sein lassen. Meine Tochter sagte immer noch nichts von belang, ging aber auch nicht weg. Ich fragte sie, wie denn der Tag für sie war. Sie sagte: "Oh Mama, das ist alles so anstrengend! Ich will nicht neben Xenia sitzen! Nur weil wir die gleiche Krankheit haben, soll ich neben ihr sitzen....." Sie fände Xenia ekelig und die sei so langsam und würde nicht mit ihr zusammen arbeiten, usw usw. Viele kleine und große Nöte sprudelten aus ihr heraus. Es gelang, auch geistig zu verweilen und nicht vorschnelle Lösungsansätze zu liefern. Nein, die konnte meine Tochter sich durch unser Gespräch selbst erschließen und war schließlich recht zuversichtlich, es versuchen zu wollen.
In mir stellte sich erneut eine echte Ruhe und ein tiefer innerer Friede ein, den selbst mein Mann abends noch merkte, als er fragte, woher ich in dem mittlerweile wieder stattfindenden, abendlichen Chaos, die Ruhe und Kraft hernähme....

unerwartet konkret!

Tagelang hatten wir uns telefonisch zu erreichen versucht. Immer wieder von Anrufbeantworter zu Anrufbeantworter. Endlich gelang es, allerdings in einem Augenblick, der auch schon wieder anderweitig belegt war. Ich spürte aus meiner Seele den “Ruf des Mottos”: “VERWEILE!” So fuhr ich mit meinem Auto an den Rand und blieb ein wenig stehen. Nach einigen Absprachen sagte mein Gegenüber: “Du, ich muss dir noch eine kleine Erfahrung erzählen. Ich hatte mein Perlenarmband verlegt und fand es einfach nicht wieder. Letzte Woche war ich mit einer Frau aus Eurer Gemeinde zu einer Schulung unterwegs. Plötzlich sah ich an ihrem Arm ein “Perlen-des-Glaubens-Band”. Erfreut sprach ich sie an, weil ich wusste, dass sie damit “vom gleichen Holz” sein mußte. Und ich erzählte ihr, dass ich mein Armband verlegt habe. Spontan nahm es die Frau von ihrem Arm, schenkte es mir und sagte: “Weißt Du, ich komm schnell wieder an ein Neues!” Mit einer echten Freude im Herzen habe ich meinen Weg fort gesetzt!

2012

Im Jahr 2012 findet Ihr Erfahrungen zu den biblischen Worten, die den Perlen des Glaubens zugeordnet sind, nur hinter dem obigen Symbol der Perlen verborgen. Zu jedem Monat bringen wir mindestens 10 Erfahrungen!
Das OnWordTeam

der Frieden kehrte zurück!

Ich war bei einer pastoralen Sitzung Bevor wir beginnen, gibt es jeweils eine kurze Einstimmung. Diesmal bat man uns in die Kirche zu kommen. Ein junger Priester lud uns ein, einfach die Laudes - das Morgengebet der Kirche -  zu beten - und das um 10 Uhr!
Ich fand das komisch. Und mir gingen viele Urteile durch den Kopf:
der ist faul und bereitet nichts vor,
der ist konservativ und will uns katholisieren,
der stielt uns mit einer so langdauernden Einstimmung wertvolle Zeit,
wo wir doch heute einander vom Leben erzählen wollten.
In dieser inneren Unruhe habe ich mich immer wieder an der “Perle der Stille” festgehalten mit  dem Gebet: "Bei Dir Gott kommt meine Seele zur Ruhe.“ Nachdem ich das immer wieder gemacht hatte, spürte ich, dass meine Seele am Schluss wieder ganz im Frieden war und froh.
Verweilen - ja das will ich mit Euch!

geteilter schmerz

“Warum zittern Sie immer mit dem Kopf?” Die Vermutung auf eine körperliche Erkrankung lag  nahe. Die Antwort des Gefragten: “Das ist meine Psyche!” Ich fragte nach: “Wieso Psyche? Was belastet denn Ihre Seele?”
Die Augen des Gefragten füllten sich mit Tränen. “Wissen Sie, der Kindermord vor über 30 Jahren, das war mein Kind!” - “Wie bitte?” fragte ich, “Ihr Kind ist ermordet worden?” Die Antwort: “Ja, und ich habe es gefunden. Das geht einfach nicht mehr weg!”
“Wissen Sie, nicht weit von meinem Auto hörte ich einen dumpfen Aufprall. Kurz danach sah ich den zerschmetterten Körper meines Kindes. Vorher war es missbraucht worden, dann bis zur Besinnungslosigkeit gewürgt und aus einem Hochhaus in die Tiefe geworfen. Ich fand es nackt und zerschmettert...”
Mir fehlten absolut die Worte! Wir haben zusammen geweint und einen Moment den Schmerz geteilt. “Danke für Ihre Zeit, es tat so gut zu erzählen!”

zu wem betest du?

“Wenn du betest, an wen wendest du dich dann?” wurde ich gefragt. Bisher hatte ich immer Gott angesprochen. Aber heute - während der Eucharistiefeier -  konnte ich  mit Jesus reden, Ihn richtig ansprechen. Ich hatte fast körperlich die Wahrnehmung, dass ich mit all meinen Lasten zu Ihm kommen kann und das habe ich  getan! Das wirkte so befreiend!
Jesus geht mit mir in alle Dunkelheiten. Ich kann ihm alle Sorgen, Nöte und Fehler geben und er nimmt sie!!! Die Eucharistie ist wirklich etwas ganz Besonderes, heute ganz intensiv. Und auch die kleine Bibel, die ich vor kurzem geschenkt bekommen habe, nehme ich überall mit hin - ohne mich mittlerweile dessen noch zu schämen. Wenn ich sie aufschlage und verweile, finde ich Ruhe und Antwort. Ja, dieses Buch ist mir heilig. Es geht eine besondere Kraft daraus hervor, und diese Nähe, die ist mir heilig. Und heilen tun die Worte auch. Endgültige Heilung gibt es nur dort.”

ich mußte mich erst sammeln!

Heute morgen vor der ersten Messe hatte ich eine große Unruhe in mir. Ich hatte Angst, meine Erfahrungen in der Predigt zu erzählen. Die Leute in meiner Pfarrei sind das noch nicht so gewohnt. Ich hatte Angst davor, dass die Leute die Erfahrungen zerreißen. Ich war so nervös, dass ich kaum noch normal denken und schon gar nicht zuhören konnte. Plötzlich kam mir die Stilleperle in den Sinn. Ich nahm sie fest zwischen meine Finger und die wiederholte für mich die dazugehörenden Worte: "Bei Dir Gott, kommt meine Seele zur Ruhe."
Ich spürte förmlich, wie es in mir ruhiger wurde, als ich die Gedanken bei Jesus gesammelt habe. Ich war überrascht, wie viele Menschen sich bedankt haben für die Erfahrungen, die ich in der Predigt erzählt habe.

was sollte ich tun?

Es war eine schwere Situation. In meinem Bekanntenkreis hatte eine junge Frau eine Totgeburt. Sie und ihr Mann waren zu tiefst in Trauer und in Verunsicherung. Irgendwie spürte ich, nicht einfach zur Tagesordnung übergehen zu können. Verweile! Die Situation dieses jungen Paares ging mir nach. Wie sollten sich die beiden von ihrem ersten - tot-geborenen - Kind verabschieden. Mir kam die Idee, einen Priester anzurufen. Wir entschieden, den jungen  Eltern eine schlichte Segnungs- und Verabschiedungsfeier vorzuschlagen. Gern willigten sie ein. Am Tag der Feier trafen wir uns mit einer Hebamme, den Eltern und dem Priester im Krankenhaus. Einfühlsam gestaltete er die Augenblicke des Abschied-Nehmens. Es war alles andere als leicht. Und doch spürte ich, wie der junge Vater nach der Feier erlöst und erleichtert wirkte.

ich würde es finden!

Unterwegs in die Ferien merkte ich, dass ich das Ladegerät für mein Mobiltelefon zu Hause vergessen hatte - So ein Mist. Dieser Gedanke nahm mich völlig gefangen. Doch jetzt konnte ich nichts daran ändern. Ich versuchte den Augenblick zu leben und hörte jemandem mit innerster Aufmerksamkeit zu, der mir aus seinem Leben erzählen wollte.
Ich nahm die Stille-Perle in die Hand und betete: "Bei Dir Gott kommt meine Seele zur Ruhe." Ich war plötzlich sicher, dass mir Gott ein Netzgerät zuspielen würde. Als ich dann meinem Mitreisenden von meinem Missgeschick erzählte, suchte er in seinem Gepäck und stellte mir ein Netzgerät aus verschiedenen Teilen zusammen. “So schnell geht das?” dachte ich mir und meinte, die Erfahrung wäre zu Ende. Doch als ich das Gerät in der Ferienwohnung ans Netz hängte, hieß es: "Gerät wird nicht geladen."
Am Abend klingelte es an unsere Tür. Der Mann aus unserer Nachbarwohnung stand da und brachte mir eine Netzgerät. Woher nur wusste der, dass ich ein solches brauchte? - Er hatte im Bus meinen Kollegen kennen gelernt und dieser hatte ihn danach gefragt. Doch als wir es anstecken wollten, war der Stecker zu klein. Mein Modell war schon zu alt. Dann wird es wohl nochmals anders gehen - dachte ich.
Mir kam die Ideen, den Pfarrer im Dorf zu besuchen und ihn nach einem Netzteil zu fragen. Ich machte den Besuch. Aber auf dem Heimweg stellte ich fest: Ich hatte ihn nicht nach dem Ladegerät gefragt - vergessen!
Ich muss wohl auch meinen Teil tun - dachte ich - und nicht nur darauf warten, das mir das Netzgerät zufällt. Unterdessen war der Akku völlig leer. So nahm ich meinen Mut zusammen und klingelte beim Vermieter. Er ging in seine Wohnung, um nachzusehen, ob er ein solch altes Ding besässe. Und siehe da: nach einigen Minuten kam er mit einem Ladegerät zurück und es passte - perfekt! Ich freute mich, dass mich diese Situation über viele Tage ins Vertrauen zu Gott gestellt hatte.

er hat mich getröstet!

Heute kam ein 5jähriges Mädchen auf mich zu und erzählte:
"Ich bin heute bei der Türschwelle mit meiner Warze am Fuss hängen gelbieben und es hat ganz fest weh getan. Ich musste fest weinen. Doch da habe ich mich daran erinnert, dass Jesus ja da ist und das hat mich getröstet."

Ruhe kehrte in Ihre Seele ein!

"Die Perlen des Lebens bewirken viel mehr, als wir zu glauben hoffen.  Als vor einem Monat meine Nachbarin mit der Diagnose "Krebs" nach Hause zu ihrer Familie kam, waren alle schockiert und weinten bittere Tränen. Ihr Mann, selber auch krank, litt am meisten. Am nächsten Tag kam sie dann zu mir und erzählte mir alles. Ich sah ihr an, wie sehr sie krank ist. Am Sonntag zuvor hatte ich gerade vier Perlenketten gekauft. Im Gespräch mit meiner lieben Nachbarin überreichte ich ihr eine davon, mit den Worten: "Glaube, dass ER da ist und es wird gut." Seit diesem Tag, ist sie wie verwandelt, kein Tag vergeht mit Klagen und Weinen und die Perlenkette trägt sie immer an ihrem Handgelenk. Sie kann sogar lachen, auch wenn sie manchmal darüber nachdenkt, was wohl noch auf sie zukommen wird. Als ich ihr am letzten Sonntag erklärte, was die "Perle der Stille" sei, spürte ich mit ihr eine Verbundenheit und eine grosse Dankbarkeit. Ihre Seele kommt zur Ruhe, nun liegt es in Gottes Hand, und dem Wirken der Medizin. Mein Mann und ich beten täglich für sie, und ich bitte die Muttergottes von Lourdes ihr zu helfen."

nur eine Umarmung!

Eine junge Frau kam zu mir. Sie hatte in den vergangenen Tagen mit einem schweren Leid fertig werden müssen. Sie sprach nur gebrochen Deutsch. Zur Verständigung hatte sie ihre Schwägerin dabei, die sehr gut übersetzen konnte. Irgendwie war die Stimmung sonderbar. Ich habe gefragt, wie es ihr ergangen sei, und sie sagte nur, dass sie es schon geahnt habe, dass sie sich all dem, was war, stellen müsse. Immer noch völlig traurige Augen. Ich bin dann zu ihr gegangen, habe sie in den Arm genommen und ihr gesagt, dass ich von ihr erzählt habe und viele Menschen für sie gebetet haben. Daraufhin ließ sie sich regelrecht fallen in meine Arme, lächelt unter Tränen und bedankt sich dafür! Unheimlich bewegend der Moment und die Stimmung wie verwandelt.

ich wußte nichts mit mir anzufangen...

Zwei Termine waren ausgefallen. Für abends stand noch eine schwierige Sitzung an. Ich wusste so recht nichts mit der frei gewordenen Zeit anzufangen. “Verweile!” kam mir in den Sinn. Ich ging einige Augenblicke in eine nahe liegende Kirche und erzählte Gott viele Dinge, die ich im Herzen hatte. Eine Familie kam mir in den Sinn, die ich noch besuchen wollte. Die Tochter der Familie hatte nach einem Unfall mit schwerwiegenden gesundheitlichen Einschränkungen das Leben in gewisser Weise neu zu lernen. Ich machte mich auf, diese Familie zu besuchen. Vom ersten Augenblick herrschte eine große Offenheit. Die Tochter - sprachlich durch den Unfall sehr gehandicapt - ließ uns verstehen, dass sie an einer bestimmten Beziehung sehr litt. In den unter uns entstandenen Raum hinein, konnte sie sich ganz ausdrücken und fand ein tiefes Verständnis. Ich spürte eine große Freude und Erleichterung in ihren Augen, als ich mich wieder verabschiedete. - Ich verstand: An diesem Nachmittag hatte Jesus mich durch sein Wort in diese Familie geführt.

"stinknormal" - aber total!

Neulich traf ich mich sonntags mit meiner Freundin, einer Studentin, die sich zurzeit in einer Psychatrie helfen läßt,  in der Stadt. Wir sind durch die Straßen zu einem See gegangen,  einmal um den See gelaufen und haben ihrer alten Schule besucht. Sie erzählte mir von ihrem Aufenthalt in der Psychatrie. Strahlend berichtete sie, dass sie dort jetzt als einziges Mädchen mit den Jungs Fußball spielt, schwimmen geht und dass es dort ganz viele junge Leute gibt denen es viel schlechter geht als ihr. Mittlerweile hat sie sich mit einigen auch schon angefreundet. Wir standen dann an einer Pommesbude. Dort sprachen uns ein paar Hannover96fans an. Nachdem sie merkten, dass wir die totalen Fernsehfußballbanausen sind, haben sie uns erstmal ‘aufgeklärt’. Das war sehr amüsant, wir haben viel gelacht. Am Abend sind wir dann zusammen zum Hochschulgottesdienst und gemütlichem Beisammensein in die KHG gegangen. Ohne unser Motto aus dem Sarajevo-Begegnungscamp "Stinknormal- aber total", das ich mir vorgenommen hatte, hätte ich gewiss nicht einfach normal sein können! Ja, Herr, Du kennst mich! Mit diesem Gebet bin ich fast schmunzelnd -  aber glücklich abends eingeschlafen.

zuversicht

“Kann ich vor unserem nächsten Gruppentreffen nochmals zu dir kommen?” las ich in einer sms. “Na klar!” Am nächsten Tag schon sassen wir bei einem Kaffee zusammen. “Weißt du, es fällt mir gar nicht so leicht zu sagen, aber ich leide an Depressionen! Und gleichzeitig bin ich Weltmeisterin im Verdrängen. Alle, die mich gut kennen und denen ich das gesagt habe, sind  aus allen Wolken gefallen. Aber ich spüre unter all meinem Aktiv-Sein und hinter all dem Stress, den ich mir oft selbst mache und hinter dem ich mich verberge und zerstreue, ist irgendetwas für mich nicht Fassbares. Und das macht mir unsicher und traurig. Oft lähmt es mich sogar!” Voller Hochachtung sass ich einem jungen Menschen gegenüber, der sein Leben mit Entschiedenheit in die Hand nahm. “Und ich kann das nicht anders, als diese Phase mit Gott zu leben!” Lange redeten wir zusammen und am Ende die frohe Botschaft: “Egal, was meine Seele hervorbringen wird, egal, mit welchen auch schweren Brocken ich vielleicht leben lernen muss, es stimmt wirklich, ich kann immer sagen: “Du, Herr, kennst mich!” In aller Unsicherheit und Angewiesenheit gibt mir das eine tiefe Zuversicht!

es schoss mir durch den Kopf!

Einem Patienten, bei dem ich seit 2 Jahren täglich - außer am Wochenende - bin, ging es überhaupt nicht gut. Ich begleitete ihn zum Arzt. Dieser wies ihn sofort ins Krankenhaus ein.. Er war sehr ängstlich. Er fragte mich, ob ich bei ihm bleiben könne? So habe ich ihn begleitet und bin während derUntersuchungen bei ihm geblieben. Danach habe ihn auf dem Zimmer "bettfertig " gemacht und bin dann erst nach Hause gefahren.

Als ich später nochmals in seine Wohnung musste, um ein paar Dinge zu richten, sprach mich eine Nachbarin an. Sie war sehr sauer, weil der Flur nicht gereinigt worden war. Ich versuchte ihr zu erklären, dass ich ihren Nachbarn am Freitag ins Krankenhaus gebracht habe und ich vorgehabt habe, die Reinigung  "nachzuholen". Die Frau aber ließ mich überhaupt nicht  zu Wort kommen und ließ ihrem Frust freien Lauf. In den Monaten danach blieb sie mir bei allen flüchtigen Begegnungen kurz angebunden!

Vor wenigen Tagen war ich auf dem Weg in den Keller und begegnete ihr. In diesem Augenblick schoß mir das Motto des Tages durch den Kopf : "Bekehr dich und mach ernst mit dem Leben des Wortes!", das ich eine halbe Stunde vorher auf mein Handi bekommen hatte. Es traf mich echt. und ich verweilte. Ich blieb dann stehen, und wünschte ihr einen freundlichen  'Guten Morgen!' . Dann hab ich sie gefragt, wie es ihr gehe? Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass sie allerhöchstens ein "Morgen" zurückbrummelt...Das Gegenteil ist passiert. Sie sagte, es ginge ihr gut und sie wolle sich eigentlich schon lange bei mir für ihr Benehmen letztens entschuldigen. Sie erkundigte sich, wie es ihrem Nachbarn ginge und ich habe ihr erzählt, wie es damals gewesen ist und dass es ihm seit der damals nötigen Operation viel besser ginge. Daraufhin sagte sie: "Wissen Sie, für mich ist es kein Problem, den Flur für meinen Nachbarn mit zu säubern. Ich finde es sehr beeindruckend, mit welcher Fürsorge und Geduld Sie ihn betreuen!"

Ich hatte Angst!

Ich bin ein Mensch, der immer schnell ein wenig Angst hat. Ein nicht leichtes Gespräch stand an - im Bereich meiner Arbeit. Sonntags ging ich zur Messe. Die Gedanken an das Gespräch wollte ich bei Seite schieben und sie ganz Gott in die Hände legen. So habe ich gebetet für das anstehende Gespräch und für meine Arbeitskollegen.
In der Kirche kam meine Seele wirklich zur Ruhe, ich fühlte mich sicher, aber da war noch ein Gefühl. Es sagte mir, sofort aus der Kirche zu gehen. Aber ich verstand nicht warum!  Dann bekam ich den Impuls in meine Seele, nicht den gewohnten Ausgang der Kirche zu wählen, sondern die Kirche auf der anderen Seite zu verlassen. Dort traf ich eine Frau, mit der ich ein wenig redete. Ich dachte: “Wahrscheinlich wollte mich Gott mit dieser Frau, die eine schwer kranke Tochter hat, kurz zusammen bringen, um ihr Hoffnung zu schenken!”
Doch dann traf ich “zufällig” eine meiner Arbeitskolleginnen. Ich sprach kurz mit ihr. Sie lud mich ein, zu ihren anderen Kolleginnen zu kommen, die ausnahmsweise auch am Sonntag etwas zusammen machten. Erst wollte ich nicht, aber ich spürte: Tu es!
Völlig unerwartet traf ich alle Kolleginnen. Die Kollegin, mit der ich dringend reden wollte, war auch da. Es entwickelte sich ein so schönes und offenes Gespräch, dass ich mein Anliegen sagen konnte und wir sofort einen Weg für die neue Woche fanden. Es war total unerwartet und richtig schön.
Als ich wieder zu Hause war, dachte ich: “Jesus, wie schnell hast du das alles arrangiert. Ich verstehe noch tiefer, wie sehr du mich liebst. Du hast alles getan, dass meine Angst mich nicht zu sehr gebremst hat. Und du hast mir Mut gemacht, mit und in meiner Angst immer geduldig zu sein. Ich brauche wirklich keine Angst zu haben, denn Du bist immer bei mir und Du kennst mich!”

Das schale Gefühl verschwand!

Ich war bei einem Seminar. Es war ein sehr spannender, lehrreicher Tag! Wenn da nur nicht immer dieses schale Gefühl von Unsicherheit wäre, das ich gewöhnlich mit nach Hause trage, wenn ich etwas gesagt habe. „Habe ich etwas Falsches gesagt, oder habe ich  gar jemanden verletzt?“ So kam mir die Familienmesse am darauffolgenden Sonntagmorgen wie gerufen. Die Vorstellung der “Ich-Perle” für den Monat März, begeisterte mich sehr. Diese Perle sagt: Jesus, der Herr, kennt mich und weiß, was ich brauche!
Nach dem Gottesdienst war das  schale Gefühl verschwunden. Meine Seele war angefüllt mit der Gewissheit, dass  Er mich so liebt, wie ich bin, und dass Er mir immer wieder Mut gibt, beharrlich  auf meinem Weg weiterzugehen. So gebe ich auch die Hoffnung nicht auf, mir doch noch einmal ein gesundes Selbstbewusstsein  aneignen zu können. Denn für Ihn ist nichts unmöglich!