Ich bin glücklich!
Ich durfte bei einem sehr gelungen Chorkonzert meines Nachfolgers als Kirchenmusiker dabei sein. Nach dem Konzert ging ich voller Freude nach Hause. Auf dem Weg kam mir die Frage, wer wohl die Kirche aufräumt. Ich dachte: Wenn’s mein Nachfolger alleine machen muss, dann lernt er heute Abend, schon im Vorhinein ein Aufräumteam zu bestellen.“ Dann kam mir der Gedanken, den ich in den vergangenen Tagen bei einem Einkehrtag aufgeschnappt hatte: „Gott spricht durch die / deine Wirklichkeit zu dir. Etwas ist geschehen und erreicht dich! Es lässt dich nicht kalt!“ Sofort bin ich umgekehrt. Der Musiker war wirklich allein und nahm dankbar meine Hilfe an. Eineinhalb Stunden haben wir gearbeitet. Dann gab’s noch ein Bier. Die Freude in meinem Herzen ließ mich verstehen: Gut, dass du umgekehrt bist und noch geholfen hast.
Ich hatte von der schweren Erkrankung einer jungen Frau aus Ruanda erfahren. Für eine Operation hatte sie nach Indien fliegen müssen. Jetzt waren wir bestrebt, für sie die Behandlungs- und Reisekosten zusammen zu bekommen. Bei einem Einkehrtag hatte ich vom Schicksal der jungen Afrikanerin erzählt, daraufhin war eine stattliche Summer zusammen gekommen. Voller Freude teilte ich diese Erfahrung mit dem Cousin der Frau, der in Deutschland lebt. Spät abends erhielt ich eine Mail: „Was ihr für unsere Familie tut, bedeutet uns sehr viel, besonders heute, an diesem Tag: Vor genau 30 Jahren begann der verheerende Genozid, bei dem wir unsere Lieben verloren haben, insbesondere meine Cousine, die ihre Eltern und Geschwister – ihre ganze Familie - verloren hat. Sie hat mir vor kurzem erzählt, dass es für sie am schwersten ist, sich nicht an ihre Mutter erinnern zu können, obwohl sie schon 15 Jahre alt war, als ihre Mutter getötet wurde ... Es gibt noch so vieles, was geheilt werden will. Eure Unterstützung ist für uns von unschätzbarem Wert. Wir spüren, dass wir trotz des schmerzlichen Verlustes durch euren Beistand gestärkt werden. Nochmals vielen Dank dafür, dass ihr für uns da seid.“
Nach langer Zeit hatte ich ihn bei einem Einkehrtag wieder getroffen. Ich hatte einige sehr persönliche Erfahrungen geteilt. Das hatte ihn sehr angesprochen. Am Ende des Tages kam er zu mir und sagte: „Ich möchte gern noch eine Erfahrung mit dir teilen, die schon lange zurückliegt, aber immer noch anhält. Vor über 30 Jahren rief mich jemand an, den ich nicht kannte. ‚Bitte, bitte, bitte legen Sie nicht auf!‘ hörte ich. ‚Ich habe über drei Wochen mit niemandem gesprochen und ich muss jetzt einfach erzählen!‘ Dann erzählte mir der Fremde über eine Stunde lang viel Leid aus seiner Geschichte. Am Ende sagte er mir: ‚Oh, von Herzen DANKE, dass Sie mir zugehört haben. Das hat mir so gut getan!‘ Dann haben wir uns verabschiedet. Ich weiß bis heute nicht, wer es war und wo er wohnte. Er hat einfach eine Telefonnummer aus dem Telefonbuch gewählt. Diese notvolle und hoffnungsstiftende Begegnung ist mir tief geblieben. Bis heute habe ich für diesen Unbekannten gebetet und tue es auch weiter!‘“
Fast 100 junge Leute hatten sich an der Aktion „24 Stunden verbunden – Brückenschläge für den Frieden“ beteiligt. Viele Brückenschläge waren gelungen. Ein junger Priester aus Frankreich schrieb mir: „Was für eine schöne Erfahrung! Ich hatte eine Stunde Anbetung in der Kirche gehalten und mich dann mit meinem ukrainischen Gebetspartner in Verbindung gesetzt! Er kennt dich auch und hat mir erzählt, dass du eines Tages in die Ukraine reisen möchtest. Während unseres Gesprächs wurde die Alarmsirene wegen eines Luftangriffs ausgelöst. Das war richtig gruselig. Ich bekam mit, was Krieg für die jungen Leute in der Ukraine bedeutet. go4peace macht’s möglich, wirklich eine tolle Initiative. Bravo für euer Engagement.