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Ich bin glücklich!

Liebe Freunde von go4peace,

Was ist, wenn auf einmal alles seinen Sinn zu verlieren scheint? Etwas Unerwartetes ist geschehen, plötzlich liegt eine schwere Last auf den Schultern unseres Herzens. Das, was eben noch Halt und Sicherheit gab, ist weggebrochen. Egal, wie alt wir sind, dann stellen sich – oft bohrende –Fragen ein: Warum das alles? Wofür soll ich jetzt noch leben? Was macht überhaupt noch Sinn? Ja konkreter noch: Was gibt diesem Augenblick, in dem ich mich jetzt gerade vorfinde, Sinn? –  Allein drohen wir dann unterzugehen. In solchen Augenblicken kann es der Blick eines Menschen oder ein kurzes persönlich zugesprochenes Wort sein, was uns neu das Gefühl schenkt, geliebt zu sein. Ganz langsam kehrt Friede zurück in unser Herz und wir finden Licht für den nächsten Augenblick.

Jesus wusste um diese menschliche Not. Als ein junger Mann mit seiner drängenden Sinnsuche zu ihm kam, schaute Jesus ihn an und gewann ihn lieb. Damit öffnet sich ein Raum, in dem wir tief durchatmen und verstehen können. Wer sich geliebt weiß, findet immer etwas, was er aus Liebe für andere Tun kann. Darin findet das oft unruhige Herz wieder Frieden.

Wir hatten ein Video auf den YouTube-Kanal von go4peace gestellt mit dem Impuls: „Teile, was schwer ist für dich!“ Unerwartet viele Menschen meldeten sich über WhatsApp-Nachrichten und mit Voicemails. Eine Frau teilte ihr Leid, dass ihr Patenkind – gerade Mutter geworden – mit schweren Komplikationen ins Krankenhaus musste. Eine andere erzählte von ihrem Vater in der Ukraine und seinem Krebsleiden. Sie litt, dass sie ihn nun nicht besuchen konnte. Ein Mann - gerade aus dem Krankenhaus entlassen - ließ mich verstehen, dass es ihm nicht gut ging. Den ganzen Abend kamen weitere Nachrichten. Ich ging mit all diesem Anvertrauten in die Kirche und legte einen jeden dieser Menschen einzeln Gott ans Herz. Auf meinem Handi poppte eine Botschaft auf. Ein junger Afghane schrieb: „Als neulich mein Land von dem schweren Erdbeben getroffen wurde, hatte ich eine große Not in meinem Herzen. Und es tat so gut, dieses Schwere mit anderen zu teilen. Und dann sollte ich dir noch eine Botschaft von meinem sechsjährigen Sohn schicken.“ Ich fand eine Sprach-Nachricht und hörte von dem kleinen Jungen: „Danke lieber Gott, dass du uns Meinolf gegeben hast!“ In der Kirche betend, füllten sich meine Augen mit Tränen. – Du bist geliebt!

für das go4peaceTeam                                   Meinolf Wacker

Krank lag ich im Bett und fühlte mich ein wenig verloren. Aber es galt, geduldig im Bett zu bleiben. Am frühen Nachmittag ging ich zum Briefkasten. Ein großes Kuvert lag dort. Es kam aus Frankreich. Neugierig öffnete ich den Brief. Darin fand ich eine liebevoll geschriebene Karte auf einem wunderschönen Motiv der Kathedrale von Chartres, einem meiner Lieblingsorte auf der Erde. Der französische Übersetzer unseres Netzwerkes go4peace bedankte sich für das Weihnachtsgeschenk  und schrieb mir: „Ich freue mich, beim Übersetzen zu helfen und so in Verbindung zu sein und ich hoffe, dass du uns weiterhin so schöne Texte schreibst!“ Für mich war’s eine göttliche Umarmung.

In einer Religionsstunde kam ein Mädchen zu mir, die mir eine Plusaufgabe zeigen wollte. Ich war sehr überrascht, denn ich wusste aus der Hausaufgabenbetreuung, dass sie Mathematik überhaupt nicht mag.Sie hatte ein Bild zu ihrer Aufgabe gemalt und erklärte es mir: „Manchmal bin ich sehr traurig, weil ich etwas Schlimmes erlebt oder etwas Böses getan habe. Dann erzähle ich alles Jesus, egal, was es ist.” Zuerst hatte sie ihr Herz mit einem schwarzen Riss gemalt. Nach dem Pluszeichen hatte sie ein strahlend helles Licht gezeichnet und erklärte: „Jesus hat mich trotzdem lieb, versteht das alles und ist mir nicht böse.“ Nach dem Gleichheitszeichen hatte sie ihr Herz ohne Riss gezeichnet, das von dem strahlend hellen Licht umgeben war. Schließlich zeigte sie auf das Ergebnis ihrer Gleichung und sagte: „Zum Schluss repariert Jesus mein Herz, und es ist wie neu.“ Wir stellten fest: Wenn Gottes Geist bei uns ist, macht sogar Mathe glücklich.

Gesundheitlich ein wenig angeschlagen lag ich im Bett. Eine voice-mail erreichte mich. Aufmerksam hörte ich sie ab. Da es still in meinem Zimmer war, nahm ich viele Nuancen und Schwingungen in der Stimme der jungen Botschafterin wahr. Ich spürte große Not, Sorge um ihre Familie und menschliche Überforderung im Bezug auf einige Kolleginnen, die sich ihr gegenüber nicht korrekt verhielten. Doch vor allem erlebte ich, WIE sie alles tat. Sie versuchte, Augenblick für Augenblick in der Liebe zu sein. Sie hielt alles Schwere in Liebe aus versuchte es zu verwandeln. Doch nun war sie an eine Grenze gelangt und frage sich, ob das noch gehen könne … Ich spürte ein tiefes Vertrauen. Die Voicemail endete. Der Schmerz und die Liebe dieses jungen Menschen – zwei Seiten einer Medaille –  hatten mich zuhörend tief ins Gebet gebracht. Not wurde zur Brücke – zueinander und zu Gott. Nichts war gelöst, aber die Wirklichkeit war benannt. In ihr wirkt Gott.