Ich bin glücklich!
Natürlich braucht unser Besuch frische Brötchen, also mache ich mich morgens auf den Weg in die Stadt mit dem Wunsch, jeden kleinen Augenblick des Tages groß zu machen. Die Bäckerin bekommt 3,93 €. „Ich versuche jetzt mal ihre Kasse zu lieben!“ sage ich ihr schmunzelnd und zähle das Geld klein vor. Ihre Reaktion: „Oh, das wird ein guter Tag!“ Lachende verabschieden wir uns. Auf dem Rückweg grüße ich einen Bauarbeiter, der unten in seiner Grube am arbeiten ist und wünsche ihm einen guten Tag. „Danke!“ ruft er zurück: „Sie sind der erste!“ Wieder zu Hause entscheide ich mich, die Blätter vor dem Hauseingang wegzufegen. Währenddessen kommt die Müllabfuhr. Ich rufe dem Mitarbeiter ein freundliches „Danke!“ hinterher. Lächelnd winkt er zurück!
Besuch aus der Ukraine hatte sich angesagt. Das Wochenende brachte gemeinsame Zeitfenster. Mir kam der Impuls: Mach etwas Besonderes draus. Aber was? fragte ich mich. Ich hatte ein Buch über Etty Hillesum, eine junge Jüdin, die 28jährig im KZ Auschwitz ihr Leben lassen musste mit dem Titel: „Doch, es gibt eine andere Wirklichkeit!“ geschenkt bekommen. Die Art und Weise, wie Etty Gottes Nähe in schwieriger Zeit entdeckt hatte, war mich sehr nahe gegangen. Ich wählte drei kurze Texte aus ihren Tagebuchnotizen aus, übersetzte sie ins Englische und verband sie mit dem Besuch dreier sehr unterschiedlicher Kirchbauten. „Hineinhorchen“ – „Allein, ich bin mir selbst anvertraut“ und „Ich will dir helfen, Gott!“ Samstagsnachmittags machten wir uns auf den Weg. In jeder Kirche lasen wir einen Text und fanden in einen tiefen Austausch. Am Ende des Tages hatten wir viel Schönes gesehen, doch das Wichtigere war die Entdeckung: „Es gibt eine andere Wirklichkeit!“ Der verborgene Gott, der sich im gemeinsamen Austausch ereignet hatte, schenkte uns einen tiefen Frieden.
Starke Momente der Hoffnung
Papst Franziskus ruft im Heiligen Jahr 2025 dazu auf, „Pilger der Hoffnung“ zu sein. Grund unserer Hoffnung ist Jesus Christus, der gestorben, begraben, auferstanden und den Seinen erschienen ist. Das eigene Leben in ihm neu zu verankern und sich von den Erfahrungen seiner Gegenwart zu erzählen, ist ein Ziel dieses Jahres. Im Blick auf die Jugendlichen unserer Zeit sagt der Papst: „Sie sind eine Freude und eine Hoffnung für die Kirche und die Welt!“
Dieser Kalender bietet monatlich Links zu Kurzvideos, in denen junge Menschen aus dem europäischen Netzwerk go4peace von „starken Momenten der Hoffnung“ erzählen. Als Glaubende trauen sie dem Leben, weil sie wissen, dass Gott es mit ihnen lebt. Lass dich von den Erfahrungen berühren. Komm deiner eigenen Hoffnung auf die Spur und erzähl anderen von der Hoffnung, die dich erfüllt! (vgl. 1 Petr 3,15)
In diesem Kalender findest du die Jubiläen und Veranstaltungen des Heiligen Jahres, die im Vatikan, im Erzbistum Paderborn und im Netzwerk go4peace angeboten werden. Wir laden ein, all diese Begegnungen unter dem Horizont der Hoffnung betend zu begleiten. Die monatlichen Impulse sind als Texte im Kalender abgedruckt, können aber auch als Kurzvideos über QR-Codes aufgerufen werden. Lassen wir durch unser Erzählen und durch unsere konkrete Liebe dieses Jahr für viele zu einem Jahr echter Hoffnung werden.
Meinolf Wacker
p.s.: Die Kalender können zum Preis von 5,- € zzgl. Versandkosten über die Homepage www.kirche-am-kreuz.de bestellt werden.
Alternativ sind sie im Pfarrbüro Pfarrbüro Heilig Kreuz Kamen, Kirchplatz 6a, 59174 Kamen, käuflich zu erwerben.
Aktuelle Informationen aus dem Nahen Osten aus erster Hand
Viele sind geflohen, Robert Chelhod und Bernard Keutgens sind in Syrien und im Libanon geblieben, um Menschen Hoffnung zu geben. Davon werden sie am 07.11.2024 erzählen.
Robert Chelhod lebt in Aleppo im Norden Syriens. Er ist Initiator vieler Hilfsprojekte, die von deutschen Hilfswerken unterstützt werden. Bernard Keutgens war ebenfalls lange in Aleppo und lebt jetzt in Beirut. Beide berichten über vielfältige Hoffnungs-Initiativen im Nahen Osten und lassen an ihrer langjährigen persönlichen Erfahrung in diesen Ländern teilhaben. Sie erzählen von neu geschaffenen Ausbildungs-Möglichkeiten, von Re-Start - Mikrokrediten, von Unterstützungsprojekten für junge und ältere Bevölkerungsgruppen in Syrien. Weiter werden die beiden Informationen aus erster Hand über die dramatische Lage im Libanon geben und vom Leben der 200 Geflüchteten berichten, die im Mariapolizentrum ‚La Sorgente‘ in Ain Aar bei Beirut Aufnahme gefunden haben. Auch die Arbeit des IRAP (International Refugee Assistance Project) wird ein Thema sein.
Das Gespräch findet am Donnerstag, dem 07.11.2024, um 19 Uhr im Gemeindezentrum Heilige Familie, Dunkle Str. 4, 59174 Kamen, statt.
Herzliche Einladung an alle Interessierten.
Robert Chelhod und Bernard Keutgens
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20241019 Syrien Hilfe 01
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20241019 Syrien Hilfe 02
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20241019 Syrien Hilfe 03