Ich bin glücklich!
Am Ende eines Gottesdienstes kam eine afrikanische Mutter mit ihren drei Kindern. Die Älteste war gerade 6 Jahre alt geworden und hatte den Wunsch, dass ich sie noch segnete. So kniete ich mich vor das Kind, um mit ihm zu sprechen und die Kleine zu segnen. Zur gleichen Zeit kam ein mir unbekannter älterer Mann, der ein wenig verwahrlost ausschaute. Er sah, wie ich das Kind segnete und sagte dann laut: „Jetzt bin ich aber ganz gerührt und fange gleich an zu weinen!“ Dann ging die afrikanische Familie. Ich hätte sofort zu einem Anschluss Termin auf die Autobahn gemusst. Doch ich entschied, dem älteren Mann noch zuzuhören. Er erzählte mir von seiner Geschichte und war ganz verwundert, dass er in einer katholischen Kirche gelandet war. Als ich ihn nach einer Viertelstunde verstehen ließ, dass ich mich nun verabschieden musste, schaute er mich lange an und sagte: „Sie haben mir ein großes Geschenk gemacht, mir so lange zugehört zu haben. Ich fühle mich sehr geehrt. Danke!“
Einem inneren Impuls folgend, rief ich eine ältere Ordensfrau an. In dem Haus, in dem sie lebte, kümmerten sich sehr engagierte indische Schwestern um die alt gewordenen deutschen Schwestern. Sofort begann meine Gesprächspartnerin von einer der indischen Schwestern zu erzählen, die ihr die große Not einer befreundeten Familie anvertraut hatte. Die christliche Familie war wegen der Arbeit des Mannes in ein stark muslimisch geprägtes Land gezogen. Der Familienvater war der einzige Christ in seinem Unternehmen. Er war aufgrund seines Könnens sehr beliebt und geschätzt. Dennoch wurde ihm nach geraumer Zeit gekündigt, um die Stelle einem muslimischen Mitarbeiter anzubieten. Die Familie stand plötzlich mittellos auf der Straße. Von einem deutschen Familienvater, der mit seiner Familie ebenfalls in große Not geraten war und den ich begleiten durfte, hatte ich ein wenig Geld für Notleidende bekommen. Jetzt wusste ich, für wen ich dieses Geld bekommen hatte. Beim nächsten Anruf weinte die indische Schwester vor Freude am Telefon.
„Traurige Nachricht“ – lese ich in einer Mail. Unvermutet ist eine junge Frau aus dem Leben geschieden. Die folgenden Tage sind von Fassungslosigkeit, Unbegreifbarkeit, Tränen und viel geteiltem Leben geprägt. Ob ich die Beerdigung halten könne, lese ich als Frage. Ich sage zu. In aller Unwirklichkeit, die die Situation auch eine Woche nach dem Tod noch prägt, gelingt und geschieht eine hoffnungsgestimmte und tragende Auferstehungs-Feier. Beim anschließenden Kaffee setze ich mich zu jungen Studentinnen aus der WG der Verstorbenen. Sie beginnen zu erzählen. „Niemand konnte so gut zuhören, wie unsere Freundin. Wenn ich ihr etwas erzählt habe, dann war sie immer ganz da. Sie schaute nie auf die Uhr, so dass Zeitdruck aufkam. Ich hatte den Eindruck, sie ist dann ganz für mich da. Und so konnte ich ihr viel Persönliches anvertrauen!“ Wie auf dem Tabor, dachte ich. Jesus war im Gebet ganz präsent. Er war ganz da. Und in dieser im Augenblick verwurzelten Präsenz, ist Gott – in der Wolke – auf einmal da - mit allem was war und ist und sein wird. Ein Licht erstrahlt, in dem alles in Liebe verbunden ist. Und neben dem verborgenen Gott, so mein Eindruck, sind auch die da, die schon über die Schwelle des Todes gegangen sind und mit uns verbunden bleiben.
- von Samstag, 12.04.2025, 15 Uhr MEZ bis Palmsonntag, 13.04.2025, 15 Uhr MEZ
- an je zwei Orten Europas 30 Minuten für den Frieden wachen und beten
- ein junger Mensch in der Ukraine, ein anderer zeitgleich in einem anderen Land Europas
- ein Netz der Verbundenheit über ganz Europa
Von Samstag, 12.04.2025, 15 Uhr MEZ bis Palmsonntag, 13.04.2025, 15 Uhr MEZ laden wir Dich ein, an je zwei Orten Europas 30 Minuten für den Frieden zu wachen und zu leben. Ein junger Mensch wird jeweils in der Ukraine, ein anderer zeitgleich in einem anderen Land Europas dieses Zeichen des Miteinanders setzen. Damit spannt sich erneut ein Netz der Verbundenheit über ganz Europa.
Was musst Du tun?
1. Reservier dir in den 24 Stunden 30 Minuten!
2. Trag dieses Zeitfenster und deinen Vor- und Familiennamen in die „Liste der Verbundenheit“ ein. - Link: QR-Code scannen.
3. Füg deine E-Mail-Adresse hinzu, damit am Beginn deiner gemeinsamen Zeit ein Friedensfoto via E-Mail ausgetauscht werden kann. Schick dieses Foto auch an die E-Mail-Adresse von Meinolf Wacker:
4. Such dir ein Friedensmotiv (Kerze, Blume, ausgestreckte Hand, geteiltes Brot, Taube…) und mach ein Foto davon mit deinem Handy.
5. Sei zu deiner gewählten halben Stunde präsent.
6. Schick in der ersten Minute deiner Friedenszeit das Foto via E-Mail an den Friedenspartner im anderen Land und an die E-Mail von Meinolf. Du findest die E-Mail deines Partners in der google-Liste. Wenn ihr eure Telefonnummern ausgetauscht habt, könnt ihr das Foto auch via WhatsApp schicken.
7. Du kannst in den 30 Minuten einfach still sein, oder ein Bild anschauen, oder für den Frieden beten oder die Namen der Menschen, die dir am Herzen liegen, leise aussprechen und so vor Gott hinbringen. Oder, wenn ihr mögt, kontaktet euch über WhatsApp oder Zoom etc. und lernt euch in der Zeit ein wenig kennen.
8. Wenn du magst, sprich am Ende der Zeit das Gebet für den Frieden von Franz von Assisi, das du auf der Homepage www.go4peace.eu findest.
9. Schick am Ende eurer Zeit für den Frieden ein Wort des Dankes (z.B. Thanks for the shared time for peace) an deinen Friedenspartner. Wenn ihr vorher Eure WhatsApp-Nummern ausgetauscht habt, könnt ihr das auch über euer Handy machen.
10. Danke, dass du bei den „Brückenschlägen für den Frieden“ mit dabei bist!