“Warum zittern Sie immer mit dem Kopf?” Die Vermutung auf eine körperliche Erkrankung lag nahe. Die Antwort des Gefragten: “Das ist meine Psyche!” Ich fragte nach: “Wieso Psyche? Was belastet denn Ihre Seele?” Die Augen des Gefragten füllten sich mit Tränen. “Wissen Sie, der Kindermord vor über 30 Jahren, das war mein Kind!” - “Wie bitte?” fragte ich, “Ihr Kind ist ermordet worden?” Die Antwort: “Ja, und ich habe es gefunden. Das geht einfach nicht mehr weg!” “Wissen Sie, nicht weit von meinem Auto hörte ich einen dumpfen Aufprall. Kurz danach sah ich den zerschmetterten Körper meines Kindes. Vorher war es missbraucht worden, dann bis zur Besinnungslosigkeit gewürgt und aus einem Hochhaus in die Tiefe geworfen. Ich fand es nackt und zerschmettert...” Mir fehlten absolut die Worte! Wir haben zusammen geweint und einen Moment den Schmerz geteilt. “Danke für Ihre Zeit, es tat so gut zu erzählen!”
Ich war bei einer pastoralen Sitzung Bevor wir beginnen, gibt es jeweils eine kurze Einstimmung. Diesmal bat man uns in die Kirche zu kommen. Ein junger Priester lud uns ein, einfach die Laudes - das Morgengebet der Kirche - zu beten - und das um 10 Uhr! Ich fand das komisch. Und mir gingen viele Urteile durch den Kopf: der ist faul und bereitet nichts vor, der ist konservativ und will uns katholisieren, der stielt uns mit einer so langdauernden Einstimmung wertvolle Zeit, wo wir doch heute einander vom Leben erzählen wollten. In dieser inneren Unruhe habe ich mich immer wieder an der “Perle der Stille” festgehalten mit dem Gebet: "Bei Dir Gott kommt meine Seele zur Ruhe.“ Nachdem ich das immer wieder gemacht hatte, spürte ich, dass meine Seele am Schluss wieder ganz im Frieden war und froh. Verweilen - ja das will ich mit Euch!
Im Jahr 2012 findet Ihr Erfahrungen zu den biblischen Worten, die den Perlen des Glaubens zugeordnet sind, nur hinter dem obigen Symbol der Perlen verborgen. Zu jedem Monat bringen wir mindestens 10 Erfahrungen! Das OnWordTeam
Tagelang hatten wir uns telefonisch zu erreichen versucht. Immer wieder von Anrufbeantworter zu Anrufbeantworter. Endlich gelang es, allerdings in einem Augenblick, der auch schon wieder anderweitig belegt war. Ich spürte aus meiner Seele den “Ruf des Mottos”: “VERWEILE!” So fuhr ich mit meinem Auto an den Rand und blieb ein wenig stehen. Nach einigen Absprachen sagte mein Gegenüber: “Du, ich muss dir noch eine kleine Erfahrung erzählen. Ich hatte mein Perlenarmband verlegt und fand es einfach nicht wieder. Letzte Woche war ich mit einer Frau aus Eurer Gemeinde zu einer Schulung unterwegs. Plötzlich sah ich an ihrem Arm ein “Perlen-des-Glaubens-Band”. Erfreut sprach ich sie an, weil ich wusste, dass sie damit “vom gleichen Holz” sein mußte. Und ich erzählte ihr, dass ich mein Armband verlegt habe. Spontan nahm es die Frau von ihrem Arm, schenkte es mir und sagte: “Weißt Du, ich komm schnell wieder an ein Neues!” Mit einer echten Freude im Herzen habe ich meinen Weg fort gesetzt!
Es war früher Nachmittag. Die Kinder trudelten aus der Schule kommend zu Hause ein, eine Stunde eher als sonst. So konnten mein Mann und ich und die zwei Kinder zusammen essen - eine ganz seltene Begebenheit. Mein Mann fuhr danach wieder zur Arbeit, unser Jüngster spielte im Garten und ich war schon fast wieder auf dem Sprung in den Wäschekeller... Unsere Tochter sass noch am Tisch und blätterte in einer Zeitung, als mir unser Motto "Verweile" einfiel und dazu noch der Satz:" Nicht die, die Herr, Herr zu mir sagen...". Also bin ich sitzen geblieben und habe den Haushalt Haushalt sein lassen. Meine Tochter sagte immer noch nichts von belang, ging aber auch nicht weg. Ich fragte sie, wie denn der Tag für sie war. Sie sagte: "Oh Mama, das ist alles so anstrengend! Ich will nicht neben Xenia sitzen! Nur weil wir die gleiche Krankheit haben, soll ich neben ihr sitzen....." Sie fände Xenia ekelig und die sei so langsam und würde nicht mit ihr zusammen arbeiten, usw usw. Viele kleine und große Nöte sprudelten aus ihr heraus. Es gelang, auch geistig zu verweilen und nicht vorschnelle Lösungsansätze zu liefern. Nein, die konnte meine Tochter sich durch unser Gespräch selbst erschließen und war schließlich recht zuversichtlich, es versuchen zu wollen. In mir stellte sich erneut eine echte Ruhe und ein tiefer innerer Friede ein, den selbst mein Mann abends noch merkte, als er fragte, woher ich in dem mittlerweile wieder stattfindenden, abendlichen Chaos, die Ruhe und Kraft hernähme....
Mit einer kleinen Gruppe hatte ich mich aufgemacht, an einem Wochenende teilzunehmen, bei dem es um das gelebte Wort des Evangeliums ging. Zunächst hatte ich abspringen wollen, aber dann war es mir geschenkt worden und ich hatte den Mut, mitzukommen. In meinem Herzen nahm ich viel Leid mit - eigenes Leid und Leid in meiner Familie. Vom ersten Augenblick an spürte ich, in der Gruppe aufgenommen zu sein. Bei einer ersten Tasse Kaffee an einer Raststätte erzählte jeder ein wenig von sich. Dabei bekam ich mit, dass jeder aus der Gruppe mit zum Teil großen Leiderfahrungen gekommen war. Im gemeinsamen Leben merkte ich: ER ist da! Das erfüllte mich mit einer ganz tiefen Freude. Während des Wochenendes fühlte ich mich auf einmal von Gott so sehr geliebt, dass ich hätte platzen können. Diese Freude ist seit dem nicht mehr weggegangen. ER, Gott ist in mir. Ja, es stimmt: ER IST DA - FÜR MICH! Von dieser Freude getragen, konnte ich für andere leben, denen es zurzeit nicht so gut ging und ich konnte beten. Als ich wieder zu Hause war, hörte ich, dass mein Bruder nach langer Zeit wieder bei meiner Mutter war und sie besucht hatte. Und als meine Schwester anrief, weinte sie vor Freude. Ja, mir ist etwas geschenkt worden, was ich nicht wieder verlieren möchte und was ich vielen Menschen weitergeben möchte. Und übrigens. Ich bin immer noch glücklich!
Unerwartet fielen zwei Termine aus. So war plötzlich der Nachmittag und der Abend frei. Zunächst wusste ich mit dieser freien Zeit nichts anzufangen und ärgerte mich ein wenig, da beide Termine später nachgeholt werden mußten. Mir kam das Motto: “Verweile!” So versuchte ich einen Augenblick lang still zu werden und Gott diese Situation im Gebet hinzuhalten. Mir gingen viele Menschen durch mein Herz. Das Bild einer jungen Frau, die kürzlich ihre Mutter verloren und nun keine Eltern mehr hatte, drängte sich mir besonders ins Bewusstsein. Ich rief sie an. Über eine Stunde konnte ich ihr zuhören, fast ohne ein Wort zu sagen. Sie erzählte, was in ihrer Seele alles geschehen war und wie sie mühsam begonnen hatte, ihre neue Rolle zu finden und zu spielen. “Und weißt du?” sagte sie, “jetzt, wo ich all das, was in meiner Seele war, zugelassen habe, spüre ich einen so tiefen Frieden in meiner Seele. Und ich bin so froh, dass ich gerade heute all das mit dir teilen konnte!”
Als die Idee des Perlenbandes im Familiengottesdienst vorgestellt wurde, war mein Mann mit unseren zwei Kindern da. Ich blieb zu Hause, da ich mich krank fühlte. Ich las den Rundbrief “Perlen des Lebens” und konnte so Anteil nehmen an diesem neuen Projekt. In der darauffolgende Woche gab es eine Situation, bei der unser Jüngster stark weinte. Sein großer Bruder, der auch erst 4 Jahre alt ist, wollte ihn trösten und sagte: “Du musst nicht Angst haben, ich bin da.” Er wiederholte dies drei-, viermal. Das fand ich so schön und ich erinnerte mich daran, dass Gott uns dies auch immer wieder zusagt: Ich bin da! Das war eine kleine und doch für mich große Erfahrung im Alltag.
Ich hatte miserabel geschlafen, Bauchschmerzen waren die Ursache. Trotz Müdigkeit und dem unguten Verdacht, womöglich krank zu werden, rüstete ich mich und fuhr ins Pfarrhaus. Eine Sitzung war angesagt und dies den ganzen Morgen. Innerlich murrte ich und sagte zu mir: Wo ist ER denn jetzt? War ich doch schon vor Weihnachten mit einer Grippe im Bett. Das konnte ja unmöglich sein, dass es mich nun wieder erwischte! Ich spürte gerade gar nichts von dem “Ich bin da!”. Während der Sitzung erfuhr ich dann noch eine Nachricht, die mir zu schaffen machte und mir war klar, wenn die Situation so eintrifft, wie sie mir mitgeteilt wurde, dann könnte es schwierig werden. Und wieder fragte ich mich innerlich: Herr, wo warst du, als diese Entscheidung getroffen wurde? Mir schien, ER war nicht da! Die folgenden vier Tage verbrachte ich im Bett. Nichts konnte ich unternehmen. Wieder außer Gefecht gesetzt! Ich machte mir Sorgen darüber, wie sich diese Situation entwickeln würde. Eine Mailnachricht brachte dann urplötzlich ein kleines Licht und die Ahnung stieg in mir auf, dass Gott vielleicht doch da war... Ob er die Situation mehr in der Hand hatte, als ich das sehen konnte? Und tatsächlich: vor wenigen Tagen ergab sich in einem Gespräch eine überraschende Wendung. Ich war so glücklich und wusste, dass ER da ist, auch wenn ER für mich nicht spürbar und sichtbar ist. Das hat mir Mut gemacht, mehr zu vertrauen, auch wenn äußerlich manches schief zu laufen scheint.
In unserer Stadt arbeiten wir mit Menschen zusammen, die Wohnung und Arbeit verloren haben. Gestern machten wir eine starke Erfahrung mit diesen Randständigen. Wir mussten ihnen mitteilen, dass einer von ihnen im Alter von 38 Jahren gestorben war, vermutlich an einer Überdosis Drogen. Das bewegte uns sehr! Da die Beerdigung nur im Familienkreis stattfand,haben alle gemeinsam eine Karte für die Familie geschrieben. Dann haben wir die Leute in die Kirche eingeladen zu einer einfacher Gedenkfeier. Es war sehr bewegend, wie die Leute sangen und beteten, von ihrem Miteinander sprachen - wie von einer Familie. Gottes Gegenwart war ganz fest spürbar. Am Abend bin ich dann in die Stadt zu einer Versammlung gefahren. Ich war etwas zu spät und fand dann auch noch keinen Parkplatz. Als ich ohne Erfolg durch alle umliegenden Strassen gefahren war, wurde ich sehr nervös und genervt. Da kam mir das Wort vom Februar in den Sinn: Bei Dir Gott finde ich Ruhe. Und ich spürte, wie meine Unruhe sich legte und Frieden einkehrte. Ich bat Jesus, mich zu führen. Dann bog ich ab und siehe da: freie Parkplätze. Ich war froh und freute mich: Ja, er ist da! Wie sehr hängen doch die beiden Perlen (Gottesperle: "Ich bin da!" und Perle der Stille: "Verweile!" ) zusammen...
Ich war verabredet zum Abendessen mit dem Stiftungsrat. Kurz vor 19 Uhr war ich im Restaurant. Ich dachte ich sei der letzte. Aber ich war der erste. So sprach ich ein wenig mit dem Personal und setzte mich dann hin. Es verstrichen die Minuten und niemand kam. Langsam kam eine Ahnung in mir auf. Hatte ich mich um eine Stunde vertan? Jetzt sass ich hier – nichtsnutzig und nichtstuend und zu Hause liegt so viel Arbeit. Ich wurde nervös. Doch dann kam mir das Wort und die Perle der Stille in den Sinn: Bei Dir Gott kommt meine Seele zur Ruhe. Und ich wusste, es ist einfach gut, so wie es ist: Er ist da und wartet mit mir. Ich lese Zeitung, denke nach. Langsam finde ich Ruhe. aus der Schweiz
In der Uni beginnt schon wieder die Prüfungszeit. Ich musste eine mündliche Prüfung ablegen. Ich freute mich, dass ich es endlich hinter mir hatte und dass ich nun meine volle Konzentration auf die noch fehlenden Klausuren lenken kann. Nachmittags bekam ich eine SMS von einem Mitstudenten, der erst einige Tage später die mündliche Prüfung abzulegen hatte. Er fragte mich, ob ich ihm nicht noch für eine gute Stunde helfen könne, weil er noch Fragen zur Prüfung habe.
“Verweile!” So dachte ich darüber nach, wie ich seine Bitte in meinem Zeitplan einbauen konnte. Ich erinnerte mich an meinen ersten Tage an der Uni und an viele verzweifelte Momente, an denen ich mich gefreut hätte, wenn mir jemand geholfen hätte…
„Geht klar“, schrieb ich ihm und keine 2 Stunden später trafen wir uns in der Bibliothek und lernten gemeinsam für seine Prüfung. Ich gab mein Bestes und trotzdem kamen wir nur schleppend voran. Da ich abends noch weg musste, bot ich ihm an, am nächsten Tag von 8-10 Uhr morgens zusammenzukommen - die einzige Zeit vor seiner Prüfung, wo ich noch konnte. Am nächsten Tag in der Früh lernten wir erneut zusammen. Ich hab ihn seit dem nicht mehr gesehen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er die Prüfung bestanden hat.
Zwar bin ich mit meiner eigenen Prüfungsvorbereitung nicht gut vorangekommen, aber es war gut, meinen Mitstudenten zu einem guten Ergebnis verholfen zu haben.
Eine schwere Prüfung stand mir bevor. Es ging um alles oder nichts! Sollte ich nicht bestehen, könnte ich nicht weiter studieren und müsste etwas ganz anderes machen. Nochmal ganz von vorn anfangen, obwohl ich doch fast alles schon geschafft hab. Ein schrecklicher Gedanke.Was wenn ich nicht bestehen würde? Was wäre die Alternative? Ich hatte keine…
Also habe ich mir fest vorgenommen erst zur Prüfung anzutreten, wenn ich mir wirklich sicher bin zu bestehen. Immer wieder verschob ich den Termin. Die Monate vergingen und ich hatte schon so viel gelernt, aber ich fühlte mich nie sicher. Irgendwann stellte ich mir die Frage, warum es überhaupt so weit gekommen sei? Es ging dabei nicht nur um die Prüfung. Ich war einfach mit der Gesamtsituation unzufrieden. Obwohl ich früher so sehr mit Gott verbunden war, ist es dazu gekommen, dass ich nicht mal mehr mit ihm sprechen konnte. So viele Dinge waren wichtiger geworden. Ich wollte einfach nur glücklich sein!
Und dennoch, irgendwie schämte ich mich vor Gott. Das war auch der Grund warum ich nicht mehr mit ihm reden konnte. Also beschloss ich, mich mit ihm zu versöhnen und mein Leben zu ändern.
Leichter gesagt als getan. Irgendwann war ich bereit, zur Beichte zu gehen und diesmal bekam ich nicht einfach die Lossprechung. Vielmehr wurde mir gesagt, ich solle mir überlegen, wie es weiter gehen solle. „Was willst du in deinem Leben ändern?“ hörte ich als Frage an mich. Und ich spürte: Ich muss es tun! Ich fasste den festen Entschluss, bestimmte Sünden nicht mehr zu begehen. Durch diese Schritte wuchs in mir ein neues Vertrauen zu Gott. Ich sprach wieder mit ihm: „Gott, ich weiß, du liebst mich mit all meinen Fehlern und ich kann wirklich neu anfangen, weil alles was mich von dir trennt von mir genommen wurde, gib mir bitte Kraft den rechten Weg zu gehen und mich immer für dich zu entscheiden.“ Erst dann war ich bereit, mir einen Termin für die Prüfung zu holen und zu sagen: „Gott ich lege alles in deine Hände“.
Im Januar war es soweit und obwohl ich wirklich auf Gott vertraut habe, musste ich den Tag vor der Prüfung schrecklich weinen und war so aufgeregt, dass ich nichts essen konnte. Aber gegen Abend bin ich ruhiger geworden, ich habe mir immer wieder gesagt: „Gott ist bei mir!“ Mir kam ein Lied in den Sinn: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag“. Am nächsten Tag ging ich zur Prüfung und sagte mir immer neu: „Gott ist bei mir, er hält mich und wenn ich falle, dann fängt er mich auf, er ist bei mir.“
Die Prüfung ist nicht optimal verlaufen… ich wurde viele Dinge gefragt, auf die ich nicht antworten konnte. Schließlich lag es im Ermessen des Professors. Er war so verständnisvoll und geduldig. Ich hatte den Eindruck: Jesus begegnet mir in diesem Menschen. Und ich habe bestanden. ER, Gott, war eben da!
Erst nach der ganzen Sache habe ich von den Perlen des Glaubens erfahren und davon, dass diesen Monat die Gottesperle an der Reihe war, die uns daran erinnert, dass Gott der „ICH BIN DA“ ist. Das hat mich so berührt, weil ich genau diese Erfahrung gemacht habe.
Wir sassen beim gemeinsamen Mittagessen. Eine junge Frau erzählte ihre Erfahrung, die aus großen Leiderfahrungen gespeist war. Aufmerksam hörten alle zu. Als sie endete kam mir das Motto: “Verweile!” Ich reagierte kurz auf ihre Geschichte und bat sie, an einer Stelle noch mehr zu erzählen. Es wurde immer intensiver. Die Serviererin im Restaurant ging auf Zehenspitzen an uns vorbei... Als wir uns am späteren Nachmittag voneinander verabschiedeten, kam die Rückmeldung von einem der Gesprächsteilnehmer: “So einen tiefen Augenblick habe ich lange nicht mehr erlebt. Ich bin noch ganz gerührt von dem, was Gott im Leben dieser jungen Frau schon getan und bewegt hat und vor allem, wie sie mit Gott lebt!”
“Tu sofort mit Entschiedenheit, was der Augenblick dir sagt!” mit diesem Motto waren wir in den Tag gestartet. Im Verlauf des Vormittags fand ich einen “entgangenen Anruf” und eine sms von der gleichen Telefonnummer: “Hast du 10 Minuten Zeit zum Reden?” Mich an das Motto erinnernd, schob ich andere Aufgaben beiseite und rief SOFORT zurück. Die Frau am anderen Ende der Leitung schilderte mir eine leidvolle Situation aus der Familie einer Freundin und sagte: “Erst wollte ich den Anruf aufschieben, weil ich so viel anderes zu tun hatte. Aber dann hab ich mich an das Motto erinnert und mich SOFORT bei dir gemeldet. Und jetzt spüre, ich wie gut es tat, all die schweren Dinge zu besprechen und nach einem Weg zu suchen. Ich hatte den Eindruck, Er, Jesus, war dabei. Denn ich spüre in meiner Seele jetzt wieder eine große Freude und Leichtigkeit, die vorher nicht da war!” - Ja, ich bin da!
Ich hatte in der vergangenen Woche eine ziemlich wichtige berufliche Entscheidung zu fällen, und wusste nicht mehr vor und zurück. In dieser Situation kam mir dieses "Ich bin da!" in den Sinn. “Deine Entscheidung ist doch im Vergleich zu so vielen wirklich schwierigen Situationen eine Kleinigkeit!” versuchte ich mich zu beruhigen. Aber dennoch: Für mich blieb’s herausfordernd und schwer! Und interessanterweise blieb in allem auch: “Ich bin da!” Als ich am nächsten Morgen wach wurde, hatte ich’s auf einmal glasklar: Ich wusste, was ich wollte und als ich aufstand, hatte ich ein viel besseres, mich bestärkendes Gefühl. Ich war da nicht allein, als ich die Entscheidung gefällt habe. Und das fühlt sich ziemlich gut an!
Eine Kollegin kam zu mir und fragte, ob ich auch die Anzeige in der Zeitung gelesen habe über "Bibellesungen" und ob die evtl. von der kath Kirche sei. Ich verneinte es. Gelesen hatte ich nichts und außerdem konnte ich es keiner Kirche zuordnen.... Aber mich interessierte, warum sie mich dazu befragte. Ihre Antwort:"Sie sagen doch ganz offen, dass Sie in die Kirche gehen und an Gott glauben!"- "Ja", war meine Antwort, "und ich fühle mich sehr wohl dabei, von Gott gewollt zu sein." Sie entgegnete, sie sei evangelisch und Mitglied in einer spirituellen Austauschrunde, sei aber eben sehr an der Bibel interessiert. Und dann fügte sie hinzu: “Aber ich kann mit fast niemandem darüber reden, deshalb hab ich mich an Sie gewandt!” Ich erwiderte ihr, dieses Problem sehr gut zu kennen. Ich sagte ihr: “Viele Leute halten mich dann für verrückt und altmodisch. Aber ich stehe gerne zu dieser Entdeckung, die ich gemacht habe, nämlich Gott lieben zu können, wie eine Person.” In diesem Augenblick kam eine Strahlen auf das Gesicht meiner Kollegin und sie sagte mir: “Ja, genau! Und das ist doch gerade das Geheimnis, Jesus in jedem Menschen sehen zu können!" Ich bekam eine Gänsehaut und wieder neu war mir klar: “Ich bin da!”
Heute war ein komischer Tag. Ich fühlte mich total schlapp, aber gleichzeitig "passierten" mir so viel gute Dinge, dass ich richtig froh bin.
Meine Mitbewohnerin litt letzte Woche stark unter Migräne. Ich fand es in den Augenblicken schwer, ihr nicht helfen zu können, sondern ihr nur meine Hilfe anbieten zu können, die sie oft nicht wollte. Ich hab mich gefragt, ob ich ihr Herz "erreiche" und was "ankommt". Es war schwer.
Heute nun lag ich im Bett. Es klopfte und die, um die ich mich letzte Woche gesorgt hatte, stand mit einem Glas frisch gepresstem Orangensaft da und fragte: "Kann ich was für dich tun? Wenn du was brauchst, ruf einfach, ich bin meinem Zimmer. Ich bin da, so wie du letzte Woche für mich." Das war ein total schöner Moment, zu spüren, die 'Liebe' wird gegenseitig. Kurze Zeit danach schaute eine Freundin vorbei. Beim Gehen sagte sie mir: “Wenn du was brauchst, meld ich. Ich bin da!”
Zwei Mal: "Ich bin da" - ganz menschlich, ganz konkret und doch irgendwie göttlich. In diesen Zusagen konnte ich die Zusage Gottes spüren - ICH BIN DA- immer, wenn du mich brauchst. Greifbar geworden durch das Mit-Sein und Mit-Leben zweier Menschen
Letzthin sandte mit eine ältere Frau eine Summe Geld.- mit dem Vermerk: "Ich zahle 10 Perlen des Lebens, die kannst Du weiter verschenken." Das nahm ich als Wink Gottes, gleich aufzubrechen und einen kranken Menschen zu besuchen und ihm das Monatswort mit dem Perlenband zu bringen. Mein unerwarteter Besuch löste große Freude aus - in uns beiden. Ich meinerseits freute mich, dass ich mit der ‘goldenen Perle’ etwas wie eine Ikone zurücklassen konnte mit dem Zuspruch Gottes: "Ich bin da". Als ich am letzten Sonntag um Punkt 15 Uhr in die Kirche ging, weil es Zeit war, in den Beichtstuhl zu gehen, kamen verschiedene Personen mit einem Anliegen auf mich zu. Erst war ich war etwas unwillig, weil ich in den Beichtstuhl wollte. Doch mir war am Vortag aufgegangen, dass auch ich – wie Gott – sagen will: „Ich bin da“. So nahm ich mir für jedes Anliegen etwas Zeit. Die Türe zur Kapelle war durch ein Sicherheitssystem blockiert. Was tun? Eigentlich war mein Ort jetzt ja der Beichtstuhl. Doch zuinnerst wusste ich: jetzt ist was anderes dran. Ich versuchte telefonisch einen Handwerker zu erreichen. Keine Antwort. Da machte ich mich auf, um zu ihm in die Wohnung zu gehen. Unterwegs kam mir die Sakristanin entgegen. Als ich ihr erklärte, was los war, wusste sie sofort, wie man die Automatik der Türe wieder entblocken konnte. Ich freute mich, dass das Problem so leicht zu beheben war. War das nicht seine Antwort? - "Ich bin da!" Froh ging ich dann in den Beichtstuhl, zwar eine Viertelstunde zu spät, doch froh. Die Begegnungen an diesem Nachmittag in den Beichtgesprächen hatten eine besondere Tiefe. Vielleicht deshalb, weil ich in der Liebe war. aus der Schweiz
Ich hatte alles gegeben. Ich hatte mit Mutter für meinen Vater in seiner Krankheit alles vorbereitet und organisiert. Alle, die mir sonst helfen, waren in dieser Situation verhindert, z.T. unterwegs. Unmöglich konnte ich in einer plötzlich auftretenden schwierigen Situation meine Klasse verlassen. In der nächsten Stunde stand “Messe” auf dem Stundenplan. Ich bete zu Gott: “Jesus, ich habe alles gegeben, was ich konnte, jetzt bist du dran! Weder mein Brüder, noch meine Tante können helfen. Bitte kümmere du dich jetzt, denn ich weiß, dass du mich und uns unendlich liebst!” Als ich aus der Messe fragte mich eine Kollegin. “Wie geht es denn zu Hause?” Ich erzählte kurz von plötzlich aufgetretenen Schwierigkeiten. Spontan bot sie mir an: “Wenn es Dir hilft, kann ich Dir die vierte Stunde abnehmen! Und die fünfte - eine Förderstunde - können wir unter solchen Umständen doch ausfallen lassen!”