Folg deinem Herzen!
"Sei dich-schenkende Liebe" - dieses Motto ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Und so gingen heute morgen, als ich aufstand, meine ersten Gedanken zu einer Flüchtlingsfamilie in unserer Stadt. Also hab ich gedacht, dass ich, wenn Gott sie als erste morgens in mein Herz legt, sie heute kurz besuchen muss. Auf dem Rückweg von einem Arbeitstreffen hab ich in einem Supermarkt Granatäpfel und Feigen gekauft, weil mir die Mutter der kurdischen Familie erzählt hatte, dass sie diese Früchte sehr gerne essen, aber dass sie in den Supermärkten, in denen sie als “Geduldete” mit ihren Gutscheinen einkaufen dürfen, nur selten finden.
Als ich dann an der Wohnungstür stand, brach eine solche Freude aus der Frau hervor, dass sie mich umarmte und küsste. "Dass du kommst, wo alles so schwierig ist, das ist sooo schön." Sie hat dann von den letzten Tagen und der ganzen Angst und Not erzählt, wie die ständige Angst, plötzlich aus unserem Land abgeschoben zu werden, ihr Leben und auch ihre Ehe bestimmen. Gleichzeitig habe ich mit zwei der Kinder der Familie Hausaufgaben gemacht, das Leben geht eben auch in dieser Angst weiter. Wir haben Zeit geteilt und als der Kleinste Theater machte, sagte sie nur: "Du brauchst das nicht machen, nur weil Besuch da ist, D. ist kein Besuch, sie gehört zu uns" und lachte.
Und dann haben wir noch lange über den Koran, das Evangelium, Gott und Jesus gesprochen. Ganz offen, mit allen Unterschieden... Als ich ging, bedankte sie sich, dass ich da war und ihr die Sachen mitgebracht hatte und meinte, ich hätte ihr damit ein "Stück Zuhause" geschenkt.
Ich habe einfach versucht, dem Impuls zu folgen, den Jesus mir ins Herz gelegt hat und der Liebe treu zu sein und spüre, dass ich am Ende oft mehr beschenkt werde als ich geben kann. DS