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Auf IHN sollt ihr hören!

Wir sind in einem Kloster angekommen, um über moderne Wege der Berufungspastoral nachzudenken. Begeistert erzählt eine Ordensschwester von eigenen Erfahrungen aus einem Kurs mit jungen Leuten. Mehr und mehr entsteht in meinem Kopf ein Bild, wie ein Weg mit jungen Leuten gehen könnte. Nachmittags sind wir in eine größere Runde eingeladen. All die am Morgen aufgeleuchteten Ideen verblassen. Am Ende des Tage halte ich nichts mehr in den Händen. In meiner Seele bleibt ein Gefühlswirrwarr von Enttäuschung und Missmutigkeit zurück. Am nächsten Morgen lese ich im Tagesevangelium: “Jesus nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich auf einen hohen Berg und wird dort vor ihren Augen verwandelt.” Der Anstieg auf den Berg wird viel Mühe bereitet haben, denke ich. Am Ende dieses langen, gemeinsamen Anstiegs erlebt Petrus eine innere Stimmigkeit: “Es ist gut, dass wir hier sind!” In diesem lebendigen Miteinander erkennen sie auf einmal Jesus tiefer als vorher - strahlend weiß. Und sie hören eine Stimme: “Dies ist mein geliebter Sohn. Auf ihn sollt ihr hören!”
Als wir uns an diesem Morgen noch einmal treffen - nach der Mühe des vergangenen Tages, gelingt ein Gespräch in großer, untendenziöser Einfachheit. Wir legen Erfahrungen und Aufbrüche nebeneinander. Am Ende sagt jemand aus der Gruppe: “Eine Tür ist aufgestoßen, aber was dahinter kommen wird, wissen wir noch nicht. Es gilt nun, dass wir in lebendigem Austausch bleiben und auf die Stimme Gottes in uns und unter uns hören!” Ein vertiefter Dialog hat begonnen, untereinander und mit IHM. “Auf IHN sollt ihr hören!”
MW