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Stellenantritt - ja oder nein?

Ich hatte ein Vorstellungsgespräch für eine Praktikantenstelle. Das Gespräch war sehr positiv verlaufen. Nun stand mir die Stelle offen. Ich zögerte, obwohl ich selber vor einiger Zeit die Bewerbung abgeschickt hatte. Fragen kamen in mir auf: Was will ich?  Soll ich die Stelle annehmen? Ist das Gottes Wille für mich? Ich selber fand einfach keine Antwort.

Im Bus - auf dem Weg nach Hause – kamen meine Gedanken einfach nicht zur Ruhe: Sollte ich zusagen oder nicht? Die Stelle abzusagen bedeutete: wieder neu nach offenen Stellen suchen, wieder Zeit investieren, wieder Bewerbungen schreiben, wieder Momente der Ungewissheit durchleben, ob ich überhaupt eine andere Stelle finden würde… Bei dem Gedanken abzusagen, ging’s mir gar nicht gut.

Zu Haus setzte ich mich an den Schreibtisch und surfte wild durchs Internet, in der Hoffnung, meine Gedanken sortieren und meine Entscheidung mit den jeweiligen Vor-und Nachteilen abwägen zu können.  Auf einer Internetseite, die ich öffnete, blieb mein Blick an einem Zitat von Madeleine Delbrêl hängen: „Strategie ist die eine Seite, die Wege Gottes die andere.“

Strategie – so schoss es mir durch den Kopf - wäre also, die Stelle anzunehmen, die Pflicht zu erfüllen… Bei diesem Gedanken spürte ich mein Herz sagen: „Das ist nicht das Wahre für dich. Das ist nicht der Weg, den du jetzt gehen sollst!“ Ich rief meine Eltern an und fragte um Rat. Dann loggte ich mich in mein Mail-Postfach ein und sagte die Stelle ab.

Schlechtes Gewissen? Nein, diesmal nicht. Im Gegenteil!

AvS