Ich bin glücklich!
„Wir brauchen dringend noch einen Kinderwagen für eine Asylsuchende junge Mutter mit ihrem zweimonatigen Kind!“ war mir zu Ohren gekommen. Eine Familie, ebenfalls aus einem fernen Land kommend, hatte mir einen Kinderwagen zur Verfügung gestellt. Als ich ihn abholte, merkte ich, dass auf allen vier luftbereiften Rädern Luft fehlte. „Sie müssen das nur aufpumpen!“ hörte ich. Zuhause angekommen war ich glücklich, dass drei Reifen schnell aufgepumpt waren, der vierte aber war defekt und nicht mehr zu gebrauchen. Ich stellte den Kinderwagen mit einem kleinen Hinweis-Zettel an den Ort, wo er abgeholt werden sollte.
Das Motto kam mir: „Was in der Liebe zählt, ist zu lieben!“ So holte ich mir den defekten Reifen und zog den Mantel ab. Am nächsten Morgen fuhr ich in aller Frühe zu einem Fahrradladen und zu meiner Freude fand ich dort einen entsprechenden Schlauch, den ich sofort aufzog. Als ich nachmittags im Beratungsbüro für Flüchtlinge unserer Stadt nochmals vorbeischaute, sagte mir die Beraterin: „Die junge Frau war schon da! Ist ganz glücklich mit dem wunderschönen Kinderwagen von dannen gezogen!“
Nach der Messe kam mir heut die Idee, mich mit ein paar Leuten zu treffen, die mir ganz besonders wichtig sind und mich einfach zu freuen, dass es sie gibt! Als ich dann mit ihnen zusammen war, kehrte eine solche tiefe Freude in mich ein und ich spürte: Gott ist mit uns. Ich kann IHN überall und zu jeder Zeit finden – IHN unter uns!
Unser go4peace-Camp würde dieses Jahr nicht so groß sein können, wie in den vergangenen Jahren. Wir saßen am Feuer und dachten über ein neues Format nach. Eine neue Etappe schien uns anzubrechen. Fragen nach einem gelingenden Leben hatten uns viele junge Leute gestellt. Wir verstanden im Zusammenspiel: Es braucht Zeiträume der Vertiefung.
Die Idee wurde geboren, aus jedem der beteiligten europäischen Länder zwei Leute einzuladen, um mit ihnen in die Tiefe zu gehen. Diese Erfahrung würden die beiden Protagonisten dann in ihre Länder zurückbringen. Und in den Ländern – auch das wurde deutlich – sollte es parallele Sommer-Weekends geben, um Zeichen für den Frieden „à la go4peace“ in den verschiedenen Ländern zu setzen. Vernetzt sein würden wir über die Morgen-Impulse, über das mittägliche Time-out und den abendlichen Austausch, der via lifestream übertragen werden sollte.
Aber wie würde diese Idee bei den Jugendlichen ankommen, die sich schon auf ein großes neues Camp wie in den vergangenen Jahren gefreut hatten? – Mit dieser Frage im Herzen erreichte mich eine Mail aus Slowenien. Mihalea, jung verheiratet, schrieb mir: „In den vergangenen Tagen war auf einmal eine Idee in meinem Herzen, die mich nicht wieder losgelassen hat. Ich hatte den Impuls, ein kleines go4peace-Camp mit meinem Mann hier in Slowenien zu organisieren. Und dann kam Deine Mail. Sofort war mir klar: In all dem spricht Gott zu uns!“