Ich bin glücklich!
“Tu sofort mit Entschiedenheit, was der Augenblick dir sagt!” mit diesem Motto waren wir in den Tag gestartet. Im Verlauf des Vormittags fand ich einen “entgangenen Anruf” und eine sms von der gleichen Telefonnummer: “Hast du 10 Minuten Zeit zum Reden?”
Mich an das Motto erinnernd, schob ich andere Aufgaben beiseite und rief SOFORT zurück. Die Frau am anderen Ende der Leitung schilderte mir eine leidvolle Situation aus der Familie einer Freundin und sagte: “Erst wollte ich den Anruf aufschieben, weil ich so viel anderes zu tun hatte. Aber dann hab ich mich an das Motto erinnert und mich SOFORT bei dir gemeldet. Und jetzt spüre, ich wie gut es tat, all die schweren Dinge zu besprechen und nach einem Weg zu suchen. Ich hatte den Eindruck, Er, Jesus, war dabei. Denn ich spüre in meiner Seele jetzt wieder eine große Freude und Leichtigkeit, die vorher nicht da war!” - Ja, ich bin da!
Ich hatte in der vergangenen Woche eine ziemlich wichtige berufliche Entscheidung zu fällen, und wusste nicht mehr vor und zurück. In dieser Situation kam mir dieses "Ich bin da!" in den Sinn. “Deine Entscheidung ist doch im Vergleich zu so vielen wirklich schwierigen Situationen eine Kleinigkeit!” versuchte ich mich zu beruhigen. Aber dennoch: Für mich blieb’s herausfordernd und schwer! Und interessanterweise blieb in allem auch: “Ich bin da!”
Als ich am nächsten Morgen wach wurde, hatte ich’s auf einmal glasklar: Ich wusste, was ich wollte und als ich aufstand, hatte ich ein viel besseres, mich bestärkendes Gefühl. Ich war da nicht allein, als ich die Entscheidung gefällt habe. Und das fühlt sich ziemlich gut an!
Eine Kollegin kam zu mir und fragte, ob ich auch die Anzeige in der Zeitung gelesen habe über "Bibellesungen" und ob die evtl. von der kath Kirche sei. Ich verneinte es. Gelesen hatte ich nichts und außerdem konnte ich es keiner Kirche zuordnen.... Aber mich interessierte, warum sie mich dazu befragte. Ihre Antwort:"Sie sagen doch ganz offen, dass Sie in die Kirche gehen und an Gott glauben!"- "Ja", war meine Antwort, "und ich fühle mich sehr wohl dabei, von Gott gewollt zu sein." Sie entgegnete, sie sei evangelisch und Mitglied in einer spirituellen Austauschrunde, sei aber eben sehr an der Bibel interessiert. Und dann fügte sie hinzu: “Aber ich kann mit fast niemandem darüber reden, deshalb hab ich mich an Sie gewandt!” Ich erwiderte ihr, dieses Problem sehr gut zu kennen. Ich sagte ihr: “Viele Leute halten mich dann für verrückt und altmodisch. Aber ich stehe gerne zu dieser Entdeckung, die ich gemacht habe, nämlich Gott lieben zu können, wie eine Person.” In diesem Augenblick kam eine Strahlen auf das Gesicht meiner Kollegin und sie sagte mir: “Ja, genau! Und das ist doch gerade das Geheimnis, Jesus in jedem Menschen sehen zu können!" Ich bekam eine Gänsehaut und wieder neu war mir klar: “Ich bin da!”
Heute war ein komischer Tag. Ich fühlte mich total schlapp, aber gleichzeitig "passierten" mir so viel gute Dinge, dass ich richtig froh bin.
Meine Mitbewohnerin litt letzte Woche stark unter Migräne. Ich fand es in den Augenblicken schwer, ihr nicht helfen zu können, sondern ihr nur meine Hilfe anbieten zu können, die sie oft nicht wollte. Ich hab mich gefragt, ob ich ihr Herz "erreiche" und was "ankommt". Es war schwer.
Heute nun lag ich im Bett. Es klopfte und die, um die ich mich letzte Woche gesorgt hatte, stand mit einem Glas frisch gepresstem Orangensaft da und fragte: "Kann ich was für dich tun? Wenn du was brauchst, ruf einfach, ich bin meinem Zimmer. Ich bin da, so wie du letzte Woche für mich." Das war ein total schöner Moment, zu spüren, die 'Liebe' wird gegenseitig.
Kurze Zeit danach schaute eine Freundin vorbei. Beim Gehen sagte sie mir: “Wenn du was brauchst, meld ich. Ich bin da!”
Zwei Mal: "Ich bin da" - ganz menschlich, ganz konkret und doch irgendwie göttlich. In diesen Zusagen konnte ich die Zusage Gottes spüren - ICH BIN DA- immer, wenn du mich brauchst. Greifbar geworden durch das Mit-Sein und Mit-Leben zweier Menschen