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Ich bin glücklich!

Sie hatte mehrfach Pech bei der Führerscheinprüfung gehabt und war richtig enttäuscht und traurig. Als Flüchtling war es nicht leicht für sie gewesen und sie hatte sich sehr angestrengt. Ich konnte sie am Telefon kaum trösten. So fuhr ich am nächsten Tag zu ihr und ihrer Familie und brachte ihr einen kleinen Blumenstrauß. Beim Tee kam es zu einem lebendigen tiefen Gespräch. Beim Abschied, sagte mir ihr Mann: „Das hat sie wirklich gebraucht! Danke, dass Du immer so konkret bist!“ Zwei Tage später erhielt ich eine WhatsApp-Nachricht von ihr. Darin war sechs Mal ein kleines Herz zu finden. Die junge Frau schrieb: „Ich habe so viel von Euch lernen dürfen. Du hast ein Herz für jeden Menschen, egal aus welchem Land er kommt und welcher Religion er angehört. Das hat mich sehr berührt. Heute bat mich eine Frau aus dem Iran um 50 €. Ich habe sie ihr sofort geschickt. Danach war ich so froh, dass ich einem Menschen wirklich geholfen habe. Danke, dass Du da bist und uns dieses Leben gezeigt hast.“

Bericht

Briefe aus Syrien

07.04.2023

Lieber Meinolf, einen schönen Karfreitag. Wir sind vereint in der Treue zu Jesus in seiner Verlassenheit, dem wir in jedem leidenden Bruder begegnen.

Ich habe Ihre go4peace-Seite besucht und war sehr beeindruckt, wie viele Brüder und Schwestern ihr ganz konkret und mit so viel Liebe zu erreichen sucht. Ich danke Gott aufrichtig für all das Gute, das ihr im Stillen tut, und ich danke Euch für das große Geschenk, das Ihr für unsere Ältesten in Aleppo und Damaskus gemacht habt.

In großer Dankbarkeit gegenüber dem Team go4peace grüße ich euch mit einer großen Freude im Herzen.

Hanaa

30.03.2023

Guten Abend Meinolf,

entschuldige, dass die Fotos so spät kommen, aber ich hoffe, dass sie noch nützlich sind.

In dieser Zeit haben wir die Besuche und die verschiedenen Aktivitäten in kleinen Gruppen mit den älteren Menschen hier in Aleppo intensiviert, um auf ihre Bedürfnisse einzugehen und um zu versuchen, ihnen nahe zu sein und ihnen eine Chance zu geben, nach dem Trauma des Erdbebens, das alle betroffen hat, aufzuatmen. Vor zwei Tagen hatten wir eine Messe mit mehr als 70 älteren Menschen in Anwesenheit unseres Bischofs. Wir haben gemeinsam zu Mittag gegessen und ihre Geburtstage gefeiert, das war wirklich ein Grund zu großer Freude für alle.

Ich schicke hier Fotos von den verschiedenen Aktivitäten und auch von unserem Basar, den wir aus unserer Gütergemeinschaft heraus nach dem Erdbeben veranstaltet haben, so dass viele Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, gekommen sind, um sich mit der nötigen Kleidung einzudecken. Auch die Frauengruppe, die sich jeden Montag zum gemeinsamen Gebet trifft und nach der Arbeit Stoffbälle für die Kinder herstellt, die sie dann gemeinsam in eine Gärtnerei bringt, um sie den Kindern zu spenden, war anwesend. Es war ein bewegender Moment großer Liebe zwischen allen Generationen.

Ich danke euch allen aus tiefstem Herzen!

Hanaa

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go4peace unterstützt in enger Zusammenarbeit mit der katholischen Pfarrei Heilig Kreuz Kamen die Sozialarbeiterin Hanaa Kisar in Syrien und ihr Team, bestehend aus 45 Ehrenamtlichen, mit 19.565,- €. Die Helfer*innen kümmern sich um alte, hilfsbedürftige Menschen in den Ruinen Aleppos. Sie bringen ihnen Nahrung, Kleidung, medizinische Hilfe und menschliche Nähe. Wenn Sie uns helfen wollen, freuen wir uns über Ihre Spende auf das Konto:

Pfarrei Heilig Kreuz Kamen
Stichwort: „Erdbebenhilfe Aleppo“
IBAN: DE08 4416 0014 5021 3901 01
BIC:   GENODEM1DOR
Dortmunder Volksbank

Für eine Spendenbescheinigung geben Sie bitte
Ihre vollständige Adresse in der Überweisung an!

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„Dass Gebete erhört werden?!“So etwas passiert nicht in der realen Welt, nur weil ich gebetet und während des Gebetes geglaubt habe. Aber es passiert dann doch, und ist einfach nur unfassbar schön: Heute stand eine Gruppenarbeit in Kunst an. Plötzlich ging der Klassensprecher auf ein Mädchen zu, die es zu Hause sehr schwer hat. Der Junge bat sie, als einziges Mädchen, in seiner reinen Jungengruppe mitzuarbeiten. Das kam völlig überraschend. Die beiden haben sonst überhaupt nichts miteinander zu tun. Die 10jährige lädt selten jemand wegen ihrer Niedergeschlagenheit zu einer Gruppenarbeit ein. Die Kinder durften in einem anderen Raum arbeiten. Als ich nach einer Weile nach der Gruppe gesehen, habe ich meinen Augen zuerst nicht getraut: Das Mädchen hat seit Monaten das erste Mal wieder gelächelt!!! Sie hat sich total wohl gefühlt und Spaß mit den Jungs gehabt. Ihre Bilder waren faszinierend schön und voller Leben! Das war eine riesige Erleichterung und ein Wunder! Das pure Glück! 

Über WhatsApp erreicht mich eine Sprachnachricht. Ich erfahre, dass ein betagter Mann seine letzte Lebensreise angetreten hat. Zugleich schwingt die Frage mit, ob ich noch einmal kommen könne. Ich baue meinen Tagesplan um und mache mich auf den Weg zu ihm. Eine Stunde Autofahrt. Als ich ankomme, ist die ganze Familie mit Kindern, Enkelkindern und Freund*innen versammelt. Als ich zu dem Mann in sein Zimmer gehe, schläft er. Wir beginnen mit der Familie einen Gottesdienst an seinem Bett zu feiern. Ich frage, ob ihm ein Bibelwort besonders wichtig gewesen sei?  „Einer trage des anderen Last!“ Ich hole meine Einkaufstasche, die ich mitgebracht habe. Auf ihr steht genau dieses Wort. Als ich frage, wie der Vater dieses Wort gelebt habe, erzählen viele ganz konkrete Erfahrungen. Uns ist, als würde sich der Himmel öffnen. Wir spüren, dass die Liebe, die er gelebt hat, lebendig unter uns erfahrbar ist. Er schläft, die Liebe bleibt. Ein Augenblick zwischen Himmel und Erde. In unseren Tränen leuchtet schon die Ewigkeit auf.