Ich bin glücklich!
Liebe Freunde von go4peace,
an Raum und Zeit war Jesus nach seinem Kreuzestod nicht mehr gebunden. Sein Körper lag im Grab. Aber Jesus blieb der, der er war – auch nach seinem Tod. Er blieb die Person, die er zu seinen Lebzeiten auf Erden war – für immer aufgeweckt von seinem himmlischen Vater. Das war für seine Freundinnen und Freunde zunächst schwer zu verstehen. Aber sie machten die Erfahrung, dass Jesus weiter bei ihnen war – nicht zu schauen mit den leiblichen Augen und nicht zu berühren mit den eigenen Händen. Aber die Auswirkungen seiner Gegenwart waren nicht zu leugnen. Wenn ER da war, dann spürten sie einen Frieden, den die Welt nicht geben konnte. Das weiterzugeben war alles andere als leicht. Doch brannte diese Erfahrung so sehr in ihnen, dass sie davon erzählen mussten. Das klang ungefähr so: „Als wir zusammen waren und unser Herz total füreinander öffneten, da spürten wir: Er ist nicht weg. Er ist da. Er schenkt uns einen Frieden, den wir eben noch nicht hatten. Uns war so, als hätte er selber zu uns gesagt: Friede sei mit euch!“
Die Gegenwart Jesu ist zu spüren an ihren Auswirkungen. Seine Gegenwart bewirkt Frieden, Freude, Licht, Feuer… Diese Auswirkungen der realen Gegenwart Jesu kannst Du erfahren. Er ruft Dich, sein Freund / seine Freundin zu sein, der / die ihn kennt und der / die seine Gegenwart spürt. Werde Expert*in der Gegenwart Jesu. Dann wirst Du sagen können: „Ich habe ihn mit den Sinnen meiner Seele ‚gesehen‘. Ich habe ihn in dem Frieden, den er geschenkt hat, ‚berührt‘! Ich habe im Innersten meines Herzens seine Stimme ‚gehört‘!“
Tomáš erzählt: „Ich war mit einigen Brüdern in den Ferien. Zu zweit hatten wir uns an einem sonnigen Tag auf den Weg in die Berge gemacht. Wir setzten uns vor eine Almhütte. Das ganze Bergpanorama umschloss uns. Wir begannen zu reden. Wir erzählten vom vergangenen Jahr, von unseren Fragen, Aufbrüchen und Versuchen. Ich brachte ganz viele innere Fragen ins Wort. Auf einmal füllte sich mein Herz mit einem tiefen Glück. Ich spürte: Wir sind nicht allein. Jesus ist da. Er schenkte uns eine Freude, die vorher nicht da war. Er schenkte uns ein Licht, in dem ich Antworten auf meine Fragen und neue Ideen für meinen Weg fand. Ich hatte den Eindruck: Du bist im Himmel. Jesus ist da. Denn wo Jesus ist, da ist der Himmel.“ – Mach Platz für Jesus! Give space to Jesus!
für das go4peaceTeam
Meinolf Wacker
Vor Jahren hatte sie an der Firmvorbereitung in unserer Pfarrei teilgenommen. Ganz lose hatte sich der Kontakt gehalten. Jeden Morgen bekam sie das Tagesmotto via SMS zugestellt. Mittlerweile hatte sie ihre Berufsausbildung erfolgreich beendet und arbeitet als Polizistin in einer Stadt fern ihrer Heimat. Unvermutet musste ich an sie denken. So schickte ich ihr eine herzlichen Gruß via WhatsApp. Wenige Augenblicke später kam eine Antwort. Sie ließ mich wissen, wie froh sie war, dass der Kontakt auch über die Firmung hinaus gehalten hatte. „Und das soll auch in Zukunft so bleiben! Ich verstehe mich total gut mit meinen Kolleg*innen. Ich bekomme ja jeden Tag die Kurzimpulse aus dem Evangelium. Ich teile sie mit all meinen Kolleg*innen an meiner Arbeitsstelle. Das hilft uns sehr!“
Die Tage waren voller Arbeit. Ein Treffen mit einer größeren Gruppe stand an. Ich war gebeten, dort etwas von den go4peace-Aktivitäten in der Ukraine zu erzählen. Gerade am Vortag hatten wir begonnen, das Projekt „Generatoren für die Ukraine“ zu lancieren. Wegen der vielen Arbeit bohrte die Frage in mir: Sollst Du fahren oder absagen? Ich entschied mich: „Ich fahre hin, um zu lieben!“ Es ergaben sich viele kleine Gespräche in großer Dichte und Ehrlichkeit. Dann erzählte ich von der Freundschaft zu einem ukrainischen Priester. Ich erzählte, wie aus notvollen und tränenreichen Augenblicken am Telefon jede Aktion geboren worden war: 6 Feldküchen für die Ukraine, ein Kinderdorf für die Ukraine, das Projekt „Miteinander“ und nun auch das Projekt „Generatoren für die Ukraine“. Immer neu hatte ich in den Augenblicken, als die Ideen aufkamen, den Eindruck, Jesus klopft in den Notleidenden an die Tür Deines Herzens. So war die Entscheidung jedes Mal gefallen, diese Wege zu gehen. Gebannt hörten die Teilnehmer des Treffens zu. Am nächsten Tag ein Anruf: „Wir waren so angerührt, dass wir uns als Familie entschieden haben, die Kosten für einen Generator zu übernehmen!“ Kurz danach eine erneute Mail: „Und meine Schwiegermutter hat sich entschieden, das auch zu tun!“ Direkt nach dem Start der Aktion hatte auch schon ein mir unbekannter Mann angerufen und mich wissen lassen: „Mit unserer Pfarrei übernehmen wir die Kosten für einen Generator!“
Seit Jahrzehnten hatten sie auf dem Marktplatz unserer Stadt ihre Produkte angeboten und waren dazu jedes Mal von weither angereist, einfache, dem Leben zugewandte ältere Leute. Jetzt hatten sie Eiserne Hochzeit gefeiert. Am Tag nach ihrem Fest kamen sie noch zur Messe in unsere Kirche, bevor sie sich mit dem Zug wieder auf den langen Heimweg machten. Es war Christkönigs-Sonntag. Ich hatte über das Königtum der Liebe Jesu gepredigt, der uns am Kreuz – dornengekrönt – zeigt, dass echte Liebe „bis ans Ende“ geht. „Diese Liebe haben Sie einander 65 Jahre zeigen dürfen!“ schlug ich am Ende der Predigt die Brücke zu den Jubilaren. Sie freuten sich sichtlich. Die alte Frau strahlte mich an und sagte zu mir: „Ich habe ja für meinen Mann noch ein Lied gedichtet und ich hab’s ihm gestern im Gottesdienst vorgesungen!“ Spontan fragte ich, ob sie es nochmals tun würde. Sie stand auf – mit ihren 91 Jahren, stellte sich vor ihren Mann und sang auswendig – ohne Mikrofon - ihr persönliches Danklied. Ihr 93-jähriger Gatte saß voller Freude in der Bank und bekam während des Liedes immer wieder einen Kuss von seiner Frau auf den Scheitel. Am Ende belohnte die Gemeinde dieses kostbare Zeichen einer spürbaren Liebe mit einem langen Applaus.