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Ich bin glücklich!

Am frühen Morgen nahm ich mir Zeit zur Betrachtung des Tages - Evangelium und für das Motto aus der App go4peace. Es lautete: „Hör auf deine innere Stimme!“ Dann begann mein Tag. Ich arbeite in einem kleinen Jugendzentrum. Wir stehen seit einigen Tagen als Team unter Quarantäne. Uns bewegte die Frage, was wir für die jungen Leute in dieser Zeit digital anbieten könnten. Wir wollten aber den vielen Angeboten nicht noch etwas hinzufügen. So kamen wir in einen tiefen Austausch unter uns und ich spürte, wie der Friede in meinem Herzen und unter uns wuchs.

Später gab’s draußen etwas zu tun. Ich zog Wurzeln aus der Erde, eine harte Arbeit! Ich sprach mit einigen Kindern, die auf dem Trampolin spielten und mit Fahrrädern herum fuhren. Dann ergab sich ein ehrliches Gespräch mit einem unserer Nachbarn, der sich als Nicht-Glaubender bezeichnet. Schließlich kam ein altes Ehepaar des Weges. Ich kannte sie nicht. Als sie sahen, wie hart ich arbeitete, kam der ältere Mann auf die Idee, mit seinem Traktor zu kommen. ER kam, half und ohne viele Worte ging er wieder.

Ein Lächeln in unseren Augen, das Gespräch mit einem Nachbarn, die Einheit in unserem Team, das Spielen der Kinder - all dies ließ ein tiefes Gefühl von Frieden, Freude und Hoffnung in mir zurück. Alles geboren aus dem Hören auf meine innere Stimme.

Liebe geht nur ganz oder gar nicht! - Love acts properly or not at all!

Wir saßen am Computer, um einen ersten Live-Stream technisch zu ermöglichen. Leider traten technische Schwierigkeiten auf. Mikro und Kamera waren einfach nicht zu öffnen. Ich folgte in allem den Anweisungen meines Kollegen, aber leider gelang das Öffnen der beiden Instrumente nicht. „Ich bin mit meinem Latein am Ende!“ hörte ich meinen Kollegen immer wieder sagen. Sollte ich aufgeben? fragte ich mich. Das Motto des Tages fiel mir ein: Füll jeden Augenblick mit Liebe. Ich holte einmal tief Luft und versuchte noch zwei andere technische Anwege – mehr spielerisch charismatisch. Auf einmal tat sich ein Weg auf und unser Experiment gelang!

Die Schulen in unserem Bundesland sind geschlossen, ebenso ab heute viele Geschäfte, Restaurants und Freizeiteinrichtungen. Mir tut es sehr weh, dass die Gottesdienste nicht mehr stattfinden und dass den Kindern in der Schule gesagt wurde, sie sollen auf keinen Fall die Großeltern besuchen, weil sie sie sonst in tödliche Gefahr bringen. Das wollen sie natürlich nicht.
Ich gehöre zur Risikogruppe, aber es fällt mir schwer, nicht mehr „unter Leute“ gehen zu können. Nun habe ich eine Menge Bücher, habe Internet, Telefon und WhatsApp und kann auch kleine Spaziergänge machen…
Aber irgendwie war und ist mir das nicht genug. Ich dachte an eine Reihe von älteren Frauen, die das alles nicht haben, auch keine Kinder und Enkelkinder. Ich habe jetzt damit begonnen, einige ältere Leute aus unserem Seniorenkreis anzurufen. Sie sind immer sehr froh, eine Stimme zu hören. Außerdem habe ich in meiner Kirchen-Gemeinde meine Telefonnummer angegeben, um eine Telefonkette zu bilden für Menschen, die einfach mal sprechen wollen.