Ich bin glücklich!
Mein Telefon schellt. “Meine Frau hat sich umgebracht!” Nach über 10 Jahren höre ich die Stimme eine Mannes, den ich lange nicht mehr gesehen und gehört habe. Fassungslosigkeit. Ich erfahre, dass die junge Frau an Depression litt, die ihr alles Licht genommen hatten. Sie konnte nicht mehr leben... Was für ein Schmerz, für ihren Mann und die beiden Jungs. Wenige Stunden später bin ich bei der Familie. Wir treffen uns beim Beerdigungsunternehmer. Auch er ringt um Fassung. Wir alle stehen unter Schock, Tränen in den Augen - einander Nähe schenkend in dieser Situation der Sprachlosigkeit. Wir überlegen die Gestaltung der Todesanzeige, wir suchen einen Sarg aus... Das Leben muss weiter gehen - auch in diesem Dunkel. Drei Tage später die Beerdigung - noch gerade in der Osteroktav. Ich erinnere an die Texte des Ostermorgens. Die Engel im Grab sagen den ratlosen Frauen: “Erinnert euch an das, was ER gesagt hat!” - An welche Worte Jesu sollen wir uns wohl in diesem Dunkel erinnern? “Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt wird leben, auch wenn er stirbt!” kommt mir in den Sinn. Und: “Wir sind vom Tod hinübergegangen zum Leben, weil wir einander lieben!” Nach dieser spürbaren Liebe, die allein die Dunkelheit ihrer Seele aufbrechen konnte, hat die Verstorbene sich gesehnt. Ihr verzweifelter Sprung war in aller Dunkelheit ein Suchen nach dieser Liebe. Eine Freundin der Verstorbenen singt: “Da wohnt ein Sehnen tief in uns.” Ja, das trifft es! Es ist allein die Sehnsucht nach dieser Liebe, aus der wir hervorgegangen sind, nach der wir uns immer sehnen und in der wir auch über den Tod hinaus verbunden sind. Diese Liebe - die in den Tagen des Todes oft im Miteinanderaushalten des Unfassbaren bestand - haben wir uns neu versprochen.
MW
In den vergangenen Tagen hatte ich einen Arzttermin bei einer Homöopathin, die gleichzeitig auch eine Ordensschwester ist und mit der ich einen Termin zur geistlichen Begleitung hatte. In unserem Gespräch hat sie mich gefragt, wie ich mir Gott vorstelle und vor allem, wo Gott für mich in meinem Alltag auftritt. Sie fragte mich das, weil ich echt an Gottes Gegenwart zweifelte. In diesem Gespräch ist mir aufgefallen, dass ER für mich schon in einem unerwarteten Lächeln oder einer lieben Umarmung, im Sonnenschein oder einem Regenbogen oder in geschenkten Aufmerksamkeiten meiner Mitmenschen "zum Vorschein" kommt.
Nach diesem Gespräch schaute ich auf mein Handi und las das Tagesmotto: ,,Lass dir die Augen öffnen für Jesu verborgene Gegenwart!" Das war für mich ein echter Wink Gottes. Da zweifele ich an Gott, führe ein Gespräch über die verborgene Gegenwart Gottes für mich im Alltag und dann kommt da das für mich zu 100% passende Tagesmotto!
Seitdem nehme ich mir abends immer 10 Minuten Zeit und überlege, wo mir am Tag Gott/Jesus begegnet ist. Passend dazu lese ich das Tagesmotto und bin immer wieder erfüllt.
LH
Grad hab ich wieder eine schöne Begegnung gehabt. In einem Fotoshop wollt ich an einem Automaten ein Foto ausdrucken, doch ich hatte die richtige Größe nicht eingestellt und deshalb kam nicht mein Wunsch-Foto raus. An einem anderen Automaten stand eine Frau. Sie sprach mich an, ob ich ihr helfen könnte, weil es bei ihr auch nicht richtig klappte.
Leider konnten wir das Problem an ihrem Apparat nicht lösen. Da hab ich ihr angeboten an meinem Automaten ihre 50 Fotos auszudrucken. Sie hat das erfreut angenommen und ich bin dann an ihren Automaten gegangen und hab versucht, mein Foto noch mal auszudrucken, was aber wieder nicht ging, weil dieser Automat immer noch irgendein Problem hatte.
Die Frau hat das mitbekommen und gesagt, dass ich wegen ihr jetzt meine Zeit vergeude, weil sie ja an "meinem" Automaten stand und ihre 50 Fotos ausdrucken konnte... Aber es war einfach so schön, ihr meine Zeit zu schenken. Ich hab ihr gesagt, dass ich ja auch Ferien und damit unendlich viel Zeit habe und wir hatten noch ein kurzes Gespräch. (Es kam dann noch ein älterer Mann, wir haben den Automaten dann reparieren lassen) ....also ziemlich kompliziert, aber es war sehr schön. Einfach die Freude und das Gesicht der Frau, dass ihr jemand den Automaten angeboten hat.
lk
In den letzten Tagen war ich oft ziemlich deprimiert, weil fast nichts so klappte, wie ich es wollte. Vor allem, wenn ich etwas gut gemeint hatte, haben es die Anderen falsch aufgefasst und so habe ich mehr kaputt gemacht, als etwas Gutes zu tun. Und das ganz unbewusst. Dann habe ich mich immer wieder gefragt, warum ich überhaupt probiere, Anderen zu helfen.
Als ich heute morgen das Tagesevangelium und das Motto dazu ("Bleib auch in Anfechtungen der Liebe treu!") gelesen habe, wurde mir erstmal bewusst, dass selbst bei Jesus auch nicht immer alles so geklappt hat, wie es sein sollte. Er wurde verraten und verleugnet, obwohl Er alles nur gut gemeint hat. Und trotzdem hat Er nicht aufgegeben und ist aus Liebe zu uns am Kreuz gestorben!
Auch, wenn wir nicht gerade dafür sterben müssen, ermutigt es doch ungemein, auch bei Problemen unseren Weg weiterzugehen! Danke für das tolle Motto!
SK