Ich bin glücklich!
„Anruf verpasst!“ sah ich auf meinem Handy. Eine unbekannte Nummer. Ich rief zurück. Eine mir unbekannte vorsichtige Stimme ließ mich wissen, dass sie sich sehr über die morgendlichen keinen YouTube-Impulse in Zeiten von Corona freue. Wir kamen ins Gespräch. Ich erfuhr, dass ich mit einer älteren Frau sprach, die in einer Gemeinde gelebt hatte, in der ein Priester, den ich kannte, vor über einem Jahrzehnt, tödlich verunglückt war. Sie ließ mich verstehen, wie schmerzhaft diese Zeit für sie gewesen war, zumal ihre eigene Mutter wenige Wochen zuvor auch verstorben war. Es entstand ein vertrauensvolles Klima unter uns – ein göttlicher Augenblick. Später schrieb sie mir eine SMS: „Danke für das gute Gespräch heute Morgen! Vergelt’s Gott!“ Und später dann hörte ich von Papst Franziskus auf dem menschenleeren Petersplatz: „Wir sitzen alle in einem Boot!“
"Missed the call!" I saw on my cell phone. An unknown number. I called back. A cautious voice, unknown to me, let me know that she was very happy about the morning impulses on YouTube in times of Corona. We began to talk. I learned that I was speaking to an elderly woman who had lived in a community where a priest I knew had had a fatal accident over a decade ago. She let me understand how painful this time had been for her, especially since her own mother had died a few weeks earlier. A climate of trust developed among us - a divine moment. Later she wrote me an SMS: “Thank you for the good conversation this morning! Thanks God! ”And later I heard from Pope Francis on the empty square of St. Peter: “We are all in the same boat! ”
Bereits seit zwei Wochen bin ich wegen des Corona-Virus zu meinen Eltern zurück in meine Heimatstadt. Und ich erinnere mich wirklich nicht an eine Zeit, in der ich so lange zu Hause war. Meistens, war ich nur für kurze Zeit bei meinen Eltern, und dann ging’s schnell wieder zurück, weil ich in Vilnius, wo ich jetzt lebe, in Gottesdiensten Musik mache und vieles mehr. Aber jetzt, wo alle Messen abgesagt sind, verbringe ich viel Zeit in meiner Heimatstadt bei meinen Eltern und arbeite von zu Hause aus. Es ist wirklich erstaunlich, aber es hat auch viele Herausforderungen, denn ich bin es bereits gewohnt, alleine zu leben und alles zu tun, was ich will, und jetzt muss ich auch anderen mehr zuhören und die meiste Zeit zusammen verbringen. Ich liebe das, aber manchmal ist es schwer. Als heute das Gebet mit dem Papst aus dem Vatikan war, brachte es mich zu Tränen, als er sprach, wie wir die ganze Zeit eilig, mächtig und allmächtig lebten, über Dinge nachdachten und ohne Angst lebten. Und jetzt ist es an der Zeit, anzuhalten und die Menschen um uns herum zu bemerken. Deine Familie zu bemerken und sie zu lieben. Und es hat mir klar gemacht, dass Liebe möglich ist, auch wenn es schwer ist, aber es ist möglich. Weil Gott uns liebt und zu uns sagt - hab keine Angst, weil ich bei dir bin.
Already two weeks I am back to my hometown to my parents, because of covid. And I really don’t remember time when I was at home so long, because mostly when I come home to my parents quite fast I have to go back to Vilnius, to place where I live now, because I have to play in Mass and etc. Now all Masses are canceled and I am spending a lot of time in my hometown at my parents, working from home. It is really amazing, but it also has a lot of challenges, because I am already used to live alone and do everything how I want and now I have to listen more to others as well and spend a most of the time all together. I love that, but sometimes it’s hard. Today when it was the prayer with pope from Vatican it brought me to tears when he spoke how we lived rushing all the time, powerful and almighty, thinking about things and living with no fear. And that now is the time to stop and notice people around us. To notice your family and love them. Moreover, it made me understand that love is possible even when it’s hard but it’s possible. Because God loves us and He says to us - do not be afraid, because I am with you.
Sei Bruder! Sei Schwester! - Be brother! Be sister!
Früh morgens rief ich eine Lehrerin an, die sich zu möglicher Kinder Betreuung in ihrer Grundschule bereithalten musste. Ich wusste, wieviel Arbeit und wieviel innere Last jetzt auf den Schultern so mancher Lehrerin lag. So plauderten und lachten wir ein wenig und brachen dadurch dem Corona-Virus so manchen Zacken aus der Krone. Am Ende fragte ich: „Und wie machst Du es mit dem täglichen Evangelium?“ Sie erzählte, dass es ihr im Augenblick oft zu viel sei, das morgens zu lesen und noch Zeit zur Betrachtung zu finden. „Aber weiß Du, was ich entdeckt habe?“ begann sie feurig zu erzählen? „Ich hab mir alle Mottos aus den vergangenen Wochen und Monaten aufgeschrieben. Sie sind ja immer kurz und einprägsam. Und oft nehme ich mir einen Zettel mit 10 Mottos in den Tag, steck ihn in die Tasche und in ruhigen Augenblicken lese ich mir die Mottos durch. Und dann spüre ich, wie sehr sie die Botschaft Jesu verdichten und auf den Punkt bringen. Und oft hilft mir dann ein Motto im Augenblick und hält mich in der Spur Jesu!“