go4peace-net
Heute hier - morgen dort. Jungsein am Beginn des 3. Jahrtausends bedeutet mobil und flexibel zu sein. Das Zelt des eigenen Lebens wird - oft nur für kurze Zeit - an immer neuen Orten aufgeschlagen. Schon bald ist wieder Aufbruch angesagt. Diese reizvolle Mobilität ist für viele mit tiefen Einsamkeits-Erfahrungen verbunden. Tragende und haltgebende Beziehungen zerbrechen in der Schnelllebigkeit dieser Zeit. Feste Lebensmuster verschwinden. Alles scheint im Fluss. Jeder muss sein eigenes Leben designen. Christlicher Glaube kommt in den meisten Lebens-Entwürfen nicht mehr vor. Er erscheint unzeitgemäß. Wer echte Glaubenserfahrungen gemacht hat und sich für seinen Glauben entscheidet, wird nicht verstanden, oft sogar ausgelacht und ist erneut allein.
Wie kann ich als einzelner in dieser Zeit mobil und stabil zugleich sein?
Unsere Zeit antwortet mit (sozialen) Netzwerken - rund um den Globus. Stabilität findet, wer vernetzt ist - mit vielen Gleichgesinnten. Für den Glaubenden ist diese horizontale Vernetzung immer auch vertikal verankert. Im lebendigen Miteinander ereignet sich die Vernetzung mit dem Einen, Jesus unter den Seinen (vgl. Mt 18,20). Das (europäische) Netzwerk “go4peace-net” will ein solches Beziehungs-Netzwerk Gleichgesinnter sein, die sich in Jesus fest machen. In ihm schließen sich junge Christen unterschiedlichster Berufungen und unterschiedlichster Herkunft zu einer Weg-Gemeinschaft zusammen, in der jeder betet, die Worte Jesu lebt und so Zeugnis gibt.
Grundlage für das Leben dieser Weg-Gemeinschaft ist die Entdeckung, dass die Worte des Evangeliums zu jeder Zeit, mit jedem Menschen, an jedem Ort lebbar sind. Die Mitglieder dieser Weg-Gemeinschaft binden sich jeweils für ein Jahr durch ein Versprechen, das sie Jesus freiwillig und persönlich geben. Solche Bindung befreit von menschlicher Unentschiedenheit und ent-bindet in die Freiheit, jeden Augenblick den Worten Jesu zu folgen. So nimmt Jesus mehr und mehr Gestalt in jedem einzelnen an.
Patrone
Heiliger Apostel Jakobus (25. Juli)
Papst Johannes Paul II. (22. Oktober)
Der heilige Jakobus ist Patron der Pilger. Die Mitglieder des Netzwerkes sind eingeladen täglich beim Binden der Schuhe kurz aneinander zu denken. Binden verbindet!
Inhalt des persönlichen Versprechens
Ich bete das Wort.
1. Ich lese täglich das Tages-Evangelium (der katholischen Kirche) und halte einige Minuten Stille. ‘Face to face’ mit Jesus wird meine Freundschaft mit ihm wachsen.
2. Ich bete täglich das go4peace-Gebet. So lege ich mit meinen Weg-Gefährten ein “Netz betender Verbundenheit” täglich neu um unseren Globus. Ich lebe das Wort.
3. Ein einprägsames Motto hilft mir, mich im Lauf des Tages an Jesu Wort zu erinnern und es zu tun. Die Worte Jesu sind wie Tabletten. Reagieren sie mit meinem Leben, entfalten sie ihre göttliche Kraft. Jesus wächst in mir.
4. Ich übernehme aus dem Geist des Evangeliums heraus in (mindestens) einem kirchlichen / sozialen / familiären / politischen / sportlichen Feld Verantwortung und bevorzuge dabei die “Armen und Kleinen des Evangeliums”. Damit stelle ich mich Gott, dort wo ich lebe, als “Werkzeug” zur Verwandlung der Welt konkret zur Verfügung. Ich bezeuge das Wort.
5. Im Licht von Jesus unter uns tausche ich mich mit anderen mindestens einmal im Monat über meine Erfahrungen mit dem Evangelium aus - am Telefon, bei einer Begegnung, in einer kleinen Gruppe vor Ort. So beginnt das Leben, das Gott uns schenkt, wie in einem Blutkreislauf zu kreisen und gibt vielen Kraft zum Leben.
6. Ich gebe immer wieder etwas von dem, was ich habe, für andere. So folge ich dem Leitwort: “Don’t stop giving!” und lebe für die universelle Geschwisterlichkeit.
Ort und Form des Versprechens
Zum ersten Mal geben Jugendliche beim Weltjugendtag 2016 in Krakau Jesus dieses Versprechen, nachdem sie durch die Pforte der Barmherzigkeit gegangen sind. Die Teilnehmer, die nicht beim WJT sein können, sind eingeladen, diesen Schritt in ihren Heimat-Diözesen zu tun.
In den Folgejahren sind die Mitglieder des go4peace-net rund um den Festtag des heiligen Apostels Jakobus (Schutzpatron der Mobilität / der Pilger: 25. Juli) eingeladen, ihr Versprechen, in einem Gottesdienst nach der Kommunion für EIN JAHR Jesus zu geben. Dafür steht ihnen ein kurzes Gebet zur Verfügung. Via Skype findet am Vorabend ein Vorbereitungstreffen statt, wo sich alle “treffen” und “vereinen”. So gehen alle einzeln und doch in Gemeinschaft weiter.
MW 16.02.2016