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wie alles begann?

Vier Jahre lang hatte von 1992 – 1995 auf dem Balkan ein schrecklicher Krieg gewütet. Am Weihnachtsfest 1995 fragte Kardinal Lehmann, ob nicht der Wiederaufbau in Bosnien und Herzegowina eine Aufgabe für deutsche Jugendliche sein könne? Diese Frage schien Antwort auf die seit langem gehegte Frage zu sein: Was können wir für den Frieden in Europa in dieser geschundenen Region tun?

Im Juli 1996 brachen 29 junge Leute - aus 5 verschiedenen Nationen kommend - zum ersten internationalen Aufbau- und Begegnungscamp unter dem Motto „Hände für den Frieden – dem Frieden Hände geben“ nach Vidovice in Nordbosnien auf. Bis zum Jahr 2000 fanden dort sieben solcher Camps statt. In vielen Workshops wurden Häuser renoviert und wieder aufgebaut, wurden Begegnungs-Angebote mit der heimischen Bevölkerung geschaffen und entstand jedes Jahr ein großes Friedenskonzert – anfangs mitten vor der Kulisse der zerstörten Kirche von Vidovice.

Im neuen Jahrtausend ging der Weg go4peace an verschiedenen Orten Bosnien-Herzegowinas weiter – meist im Großraum von Sarajevo. Bis zu 120 jungen Leuten nahmen jeweils teil. Aus diesem Engagement entstand das Jugendzentrum Johannes Paul II. in Sarajevo, das heute ein Ort des Lebens für junge Menschen des gesamten Balkans ist. Papst Franziskus hat es im Jahr 2015 auf seiner Reise nach Sarajevo besucht. Zum 100-jährigen Gedenken an den Ausbruch des ersten Weltkrieges in Sarajevo hat go4peace im Jahr 2014 in der noch nicht fertig gestellten Sporthalle des Jugendzentrums in Sarajevo mit der internationalen performance-group Gen Rosso mit über 120 jungen Leuten aus 16 verschiedenen Nationen das Musical Streetlight performt.

Im Jahr 2015 – dem Jahr der großen Flüchtlingswelle in Deutschland – fand das Camp in Kamen mit jungen Leuten aus 27 verschiedenen Nationen statt, darunter waren viele junge Flüchtlinge. Im Jahr 2017 war go4peace mit dem Camp in Shkodra / Nordalbanien zu Gast, 2018 in Koszalin / Polen und 2019 in Brno / Tschechien. Immer geht es darum, an „Wunden Europas“ sich in Workshops im gemeinsamen Tun über alle Grenzen der Nation, der Religion und der Generation hinweg zu begegnen und einander als Schwester und Bruder kennen zu lernen. Das ist für uns der „key4peace“, der Schlüssel zum Frieden geworden.

Im Jahr 2020 fand das go4peace-Camp digital statt. Eine Gruppe von 12 jungen Leuten in Kamen traf sich jeden Morgen mit bis zu 176 Teilnehmenden in 13 eruopäischen Ländern, um mit einem gemeinsamen Impuls zu starten. Dann ging's an die Arbeit in all den Workshops. Abends kamen alle wieder zusammen, um ihre Erfahrungen auszutauschen. Das gleiche Format haben Jugendliche aus Kamen und Dortmund am 12.12.2020 nochmals als ersten "social day" mit jungen Leuten aus ganz Eruopa "im Netz" miteinander vorbereitet und durchgeführt.