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Das Evangelium ist lebendig!

Nachdem ich angefangen habe zu studieren, wurde mein Leben anders. Ich hatte viel zu tun und damit  wenig Zeit, das Evangelium zu lesen und mein Leben danach auszurichten. Ich ging manchmal aus dem Zimmer, ohne die Bibel zu lesen -  „Zeitmangel“ sagte ich. Aber bald merkte ich,  dass meine Tage immer stressiger wurden und ich abends nur noch erschöpft ins Bett fiel.

Durch die Freunde des Wortes bekam ich das monatliche Evangelium per Post zugesandt (auch schon lange, als ich noch in meinem Heimatland Kamerun war) und das Tagesevangelium kam Morgen für Morgen per SMS auf mein Handy, so dass ich es jederzeit lesen konnte. Diese Tagesimpulse helfen mir sehr, aufmerksam durch den Tag zu gehen.

Während meines Praktikums kam eines Morgens als Tagesimpuls:  „Verpass Jesus nicht“. Ich war mit einigen Kommilitonen unterwegs, es war sehr stressig und wir hatten viel Arbeit. Ein Mann stand an der Stationstür des Krankenhauses und wollte ein Paket abliefern.  Er stand schon fast eine Stunde da und niemand des Personals kümmerte sich um ihn. Da er „nicht steril“ war, durfte er nicht eintreten. Ich kam in Dienstkleidung an ihm vorbei und wollte – wegen der vielen Arbeit – auch an ihm vorbei gehen. Da kam mir der Tagesimpuls in den Sinn.  Ich dachte: In diesem Mann will dir Jesus begegnen (das Evangelium sagt ja, dass alles, was wir für die Geringsten tun, Jesus als für sich getan ansieht).  So ging ich zu dem Mann und brachte für ihn das Paket auf die Station. Es war eine sehr kleine Geste, aber der Paketträger hat sich so gefreut, dass er sich mehrmals bedankte. Er sagte: „Hätte ich noch länger warten müssen, wäre ich zu meinem nächsten Kunden zu spät gekommen und das hätte wieder viel Stress mit meinem Chef gegeben!“ Ich war sehr froh, dass mir dieser Tagesimpuls geholfen hatte, diesen kleinen Schritt zu machen.  Mein Herz war auf einmal voller Freude und obwohl der Tag sehr stressig war, habe ich das nicht so bemerkt.

Das Evangelium ist für mich wie ein Navigator in der Tageslandschaft meines Lebens. Es hilft mir, auch die leisen Stimmen zu hören und ihnen zu folgen, um nicht vom Alltagsstress gesteuert zu werden.  Es hilft mir, eine Aufmerksamkeit für Kleinigkeiten zu entwickeln, die ich sonst schnell übersehe. Ich bin sehr froh, dass ich die monatlichen kleinen Karten und auch die sms bekomme. So ist das Licht der Worte Jesu immer bei mir und es hilft mir, richtige Entscheidungen zu treffen – orientiert an den Worten Jesu.  Beim Lesen des Evangeliums bekommt mein Leben eine andere Dimension:  Mein Tun und Lassen wird dann von Jesu Worten her motiviert  und ich erlebe eine Freude in meinem Herzen, die ich vorher so nicht kannte.

Ohne das Evangelium im Herzen sind meine Entscheidungen sehr subjektiv -   was richtig oder falsch ist, ist dann allein von meiner persönlichen Sicht abhängig  und nicht davon, was Gott  von mir in solchen Situationen erhofft.  Manchmal bekomme ich den Tagesimpuls  und er bringt mir einen Bibelvers, den ich  schon oft gelesen habe.  Aber wenn ich das Motto dann lese und bedenke, spüre ich, wie Gott mich in diesem Augenblick direkt anspricht. Ein Beispiel dafür: Eine Freundin  hatte mich ganz schön verletzt und sie wusste darum.   Aus Angst vor einer Aussprache scheute sie den Kontakt zu mir. Ich dachte:  „Naja, ich habe dir ja nichts Böses getan, also solltest du dich bei mir entschuldigen!“  Und dann kam also Motto:  „Wenn jemand etwas gegen dich hat, geh und such Frieden! “  Obwohl ich sogar ein Lied über diesen Bibelvers kannte, verstand ich erst an diesem Tag, was es bedeutet, das zu tun!  So habe ich die Freundin angerufen. Sie hat sich so gefreut und mir gesagt, dass sie gedacht habe, ich würde ihr nie verzeihen.  Deswegen hätte ihr aller Mut gefehlt. mich zu kontaktieren.  In meinem Herzen dachte ich zunächst:  Aber sie hätte trotzdem sagen können: Es tut mir leid!  Aber ich habe diesen Gedanken fallen gelassen  und gesagt:  „Gott sei Dank dass Er mich heute durch diesen Vers angesprochen  hat!“  Dieser Tagesimpuls war so ein Art Motor, dieses Missverständnis aus dem Weg zu räumen. Ich war sehr froh, das gemacht zu haben und auch  der Glaube meiner Freundin ist durch diesen Schritt gestärkt worden. Sie sagte mir: „Ich hab gedacht, dass du mir so etwas nicht vergeben kannst und jetzt erfahre ich, dass Gott alles möglich macht auf Wegen, die wir manchmal  nicht verstehen!“

Und noch eine Erfahrung möchte ich Euch erzählen:  Vor zwei Wochen wurde ich wach, voller Sorge über eine Situation.  Ich war  innerlich so unruhig und es fiel mir schwer zu beten. Ich bin dann aufgestanden und um 7 Uhr bekam ich die Tages-SMS mit folgendem Wort: „Gott ist am Werk, sorge dich nicht!“ Das kam genau in dem Augenblick, in dem ich einen solchen Zuspruch brauchte! Ich habe dann meine Kräfte wieder gesammelt und habe gebetet. Am nächsten Tag bekam ich einen Anruf  mit einer befreienden Botschaft. Ich habe mich dann gefragt, warum ich so unruhig war und mir Sorgen gemacht habe? Ich verstand auf einmal, dass die Sorgen immer kommen, wenn ich mich von Gottes Wort entferne.  Dann vergesse ich,  dass Jesus die“ Kontrolle“ über alles hat und dass ich mich „nur“ betend an ihn wenden und Seinen Worten Vertrauen schenken muss.

Es ist schön zu erfahren, dass Er immer da ist - auch in Augenblicken, in denen wir uns von  Ihm entfernen.  Aus Liebe lenkt ER uns immer wieder zu sich. Gott hat schon so viel Wunder in meinem Leben getan! Nicht weil ich so gut bin, sondern ER tut das alles, weil ER mich liebt! Aber wenn ich mich  nicht an den Worten Jesu fest halte und die Versprechen in Seinen Worten vergesse und nur auf meine eigenen Kräfte schaue, dann ist mein Herz voller Sorge und Zweifel.  So kämpfe ich, immer an Jesu Worten dran zu bleiben, denn ich weiß, was ich persönlich durch die Kraft des Evangeliums erfahren durfte!  Ich kann Euch wirklich sagen: Gott ist wahr! Gott ist lebendig!  Gott ist echt, er ist real! Er spricht durch sein Evangelium. Und das Evangelium wird lebendig, wenn ich es lese und in mein alltägliches Leben intergiere. Ich spüre immer eine innere Freude und einen echten Frieden, wenn ich das Evangelium Lese.

Im Netzwerk der Freunde des Wortes bin ich mit vielen Menschen in der ganzen Welt verbunden. Das hilft mir, auf dem richtigen Weg zu bleiben. Denn ich weiß auch durch das Evangelium:  Am Ende unseres Lebens wird nur zählen, ob ich mein Leben für Gott gelebt und auf seine unendliche Liebe geantwortet habe. Ich bete immer darum, dass ER mir Kraft und Phantasie schenkt, mit Hilfe seiner Worte „lebendige Antwort“ zu bleiben.

Hostensia

 

Hostensia