Skip to main content

Gelungener Brückenschlag

Immer wieder hatte ich versucht, einen Jugendlichen zu kontaktieren, der sich auf die Firmung vorbereitete. Er war kaum zu Veranstaltungen erschienen, auf meine Kontaktversuche reagierte er nicht. Nach vielfältigsten Versuchen und Brückenschlägen spürte ich Ärger in meiner Seele. Ich schrieb ihm, ihm auf dem Weg zur Firmung keine Steine in den Weg legen zu wollen, aber sein Nicht-Reagieren sei nur schwer zu nehmen. Die Mutter meldete sich, ob wir ein Gespräch zu dritt haben könnten. Natürlich gern. Schon nach einer Stunde war ich bei den beiden. Schnell waren wir in einem ehrlichen Austausch. Ich erfuhr, dass der Vater des Jungen die Familie im Stich gelassen und jeglichen Kontakt zu seinem Sohn abgebrochen hatte. Nach und nach kam viel Schmerz und Enttäuschendes – auch im Hinblick auf die Kirche – ins Wort. Ich konnte alles gut nachvollziehen. Plötzlich war ein Klima unter uns, so dass auch die Mutter Schmerz aus ihrer Seele teilen konnte. Kostbare Augenblicke. Als ich den Jugendlichen am Ende fragte, ob er im Firmgottesdienst einen Text vorlesen könne, schaute er mich an wie einen Omnibus. „Ich?“ fragte er mehrmals. „Kommt gar nicht in Frage!“ Ich ermutigte ihn durch eigene Erfahrung und bat ihn, zumindest abends nochmals darüber nachzudenken. Gegen Mitternacht kam eine WhatsApp: „Ich mach’s!“