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Schenk ihr das Lächeln der Liebe!

Es schellt. Ein Mann bittet um die Krankensalbung einer Frau im Krankenhaus unserer Stadt. Ich ändere meine Pläne und fahre sofort mit dem Fahrrad zum Krankenhaus. Station 5. Eine Praktikantin führt mich zum Zimmer der Frau. Sie ist ansprechbar, spricht aber nur wenige Worte Deutsch. Das Atmen fällt ihr schwer. Ich setze mich an ihr Bett und schaue sie schweigend mit einem Blick voller Liebe an. Ihre Augen ruhen in den Meinen. Ich habe ihr Jesus in der Eucharistie und das Kranken -Öl mitgebracht. Als ich ihr beides zeige, strahlt sie und beginnt sofort das „Vater unser“ und das „Gegrüßt seist Du Maria“ auf Polnisch zu beten. Ich spende ihr mit wenigen Worten die Krankensalbung und gebe ihr das Heilige Brot zu essen. Sofort betet sie laut in ihrer Muttersprache weiter. Es klopft. Das Mittagessen wird gebracht. „Sie wird sowieso wieder nichts essen!“ sagt mir die Frau des Essensdienstes. Ich zeige der Kranken, was es zu essen gibt. Beim Joghurt geht ein Lächeln über ihr Gesicht. Da sie eine Schulter gebrochen hat, kann sie sich nur mühsam helfen. So füttere ich sie mit dem Joghurt. Löffel für Löffel. Jedes Mal ein Strahlen in ihren Augen. Als ich mich nach über einer Stunde verabschiede und unsere Augen einander lange begegnet sind, sagt sie: „Ich liebe Jesus!“ Ich erwidere: „Ich auch!“ In einem tiefen Frieden gehen wir auseinander.