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Einer trage des anderen Last!

Über WhatsApp erreicht mich eine Sprachnachricht. Ich erfahre, dass ein betagter Mann seine letzte Lebensreise angetreten hat. Zugleich schwingt die Frage mit, ob ich noch einmal kommen könne. Ich baue meinen Tagesplan um und mache mich auf den Weg zu ihm. Eine Stunde Autofahrt. Als ich ankomme, ist die ganze Familie mit Kindern, Enkelkindern und Freund*innen versammelt. Als ich zu dem Mann in sein Zimmer gehe, schläft er. Wir beginnen mit der Familie einen Gottesdienst an seinem Bett zu feiern. Ich frage, ob ihm ein Bibelwort besonders wichtig gewesen sei?  „Einer trage des anderen Last!“ Ich hole meine Einkaufstasche, die ich mitgebracht habe. Auf ihr steht genau dieses Wort. Als ich frage, wie der Vater dieses Wort gelebt habe, erzählen viele ganz konkrete Erfahrungen. Uns ist, als würde sich der Himmel öffnen. Wir spüren, dass die Liebe, die er gelebt hat, lebendig unter uns erfahrbar ist. Er schläft, die Liebe bleibt. Ein Augenblick zwischen Himmel und Erde. In unseren Tränen leuchtet schon die Ewigkeit auf.