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Geteiltes Leben

Via WhatsApp erhalte ich das Foto einer jungen Frau, die als medizinische Helferin in der ukrainischen Stadt Charkiw ums Leben gekommen ist. Mitten in Kyiv wird ihrer auf einem großen Platz gedacht und an sie erinnert. Es sind emotionale Augenblicke, die ich später in einem kleinen Video miterlebe. Die ganze Grausamkeit des Kriegsgeschehens kommt mir – wie so oft – sehr nah. Mit hoffnungsvollen Worten antworte ich der Schreibenden. Ihre Antwort: „Danke für deine Gegenwart in meinem Leben, besonders in so schmerzvollen Augenblicken. Ich spüre sie. Das ist so wichtig für mich!“ – Am nächsten Tag schicke ich ihr das Foto einiger aufgeblühter Mohnblumen. Ihre Antwort: „Danke für die Blumen aus deines Mutters Garten. Endlich haben wir wieder Elektrizität und kehren zurück zu einem halbwegs normalen Leben. Aber irgendwie ist mein Herz zurzeit schwer und ich schlafe auch nicht gut. Wahrscheinlich wegen dieser vielen so emotionalen Augenblicke, aber ich muss arbeiten und ich will LEBEN. Ja ich bin richtig lebens-hungrig!“