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Stille Verbundenheit

 

Der zweite Jahrestags des Kriegsbeginns in der Ukraine war gekommen. Ich hatte viele Menschen aus der Ukraine und in der Ukraine im Herzen. Ich schickte ihnen allen eine Nachricht, und ließ sie spüren, dass ich mit ihnen leide und für sie bete. Daraufhin erreichte mich die Voicemail einer Mutter von zwei Kindern. Ihr Stimme war sehr verweint. Sie erzählte mir von ihrer Mutter und ihrem Bruder, die zwischen den Fronten der ukrainischen und russischen Soldaten in der Nähe von Cherson lebten und täglich in Todesgefahr waren. Ich spürte die ganze Not und Ohnmacht dieser Frau. Nachmittags besuchte ich sie. Wir redeten lange. Sie vertraute mir all das Leid an. Ich konnte ihr nichts abnehmen, aber ich konnte es an mein Herz lassen und mittragen. Als ich wieder ging, sagte sie: „Danke, dass du einfach immer wieder da bist!“ mit Tränen in den Augen verabschiedeten wir uns. – Vielen ukrainischen Freunden hatte ich morgens geschrieben, mir die Namen ihrer Lieben zu schicken, für die ich an diesem schmerzvollen Tag besonders beten solle. Als ich abends schaute, waren mir 72 Menschen anvertraut worden, einige waren schon an der Front gefallen. In der Stille des Abends legte ich sie alle betend Gott ans Herz.