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Herzliche Gastfreundschaft

Unerwartet standen wir vor der Tür eines albanischen Ehepaares mit ihren zwei Kindern. Untergebracht waren sie in einer städtischen Flüchtlingsunterkunft. Wir kamen zu dritt. Ein wenig scherzhaft stellte ich uns als die „heiligen drei Könige aus dem Morgenland“ vor. Ohne zu zögern baten sie uns in ihre ärmlichen Räumlichkeiten. Vom ersten Augenblick an fanden wir eine herzliche Beziehung zueinander. Wir lachten und scherzten. Schnell öffnete diese Familie ihr Herz und erzählte sehr persönliche Dinge. Sie waren mit ihrem älteren Kind in unser Land gekommen, da eine dringend benötigte Operation in ihrem Heimatland nicht möglich war. Nun hofften sie bleiben zu dürfen. Der Vater hatte bereits eine Wohnung gefunden, in die er mit seiner Familie bald würde umziehen können. Es war Heilig Abend. Aus diesem Anlass hatte die Familie einen italienischen „panetone“ (Kuchen für festliche Angelegenheiten) gekauft. Sie stellten ihn auf den Tisch. Tee, Kaffee, Coca-Cola, Plätzchen und Kuchen. Sie teilten alles. Himmlische Gastfreundschaft. Der Himmel öffnete sich. Es war Weihnachten. Wir, die mit kleinen Geschenken gekommen waren, waren nun die reich Beschenkten.