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Alles war zerstört! - Everything was destroyed!

Eine Woche lang hatten sich Jugendliche eingesetzt, Geld für eine Familie zu sammeln, die beim Hochwasser viel verloren hatte und nun vor großen Herausforderungen stand. Fünf Tage lang hatten die jungen Leute von morgens bis abends Waffeln gebacken und verkauft. Nun war entschieden: Wir fahren die Familie besuchen! Ein Sohn der Familie, der in einer Einrichtung für Menschen mit besonderem Bedarf lebte, hatte durch das Hochwasser viele seiner Freunde verloren. Sie waren ertrunken. Wir machten uns auf den Weg. Alles, was es für ein gemeinsames Kaffee-Trinken braucht, nahmen wir mit. Als wir ankamen, wurde das ganze Ausmaß der Zerstörung deutlich. Der Keller und das gesamte Erdgeschoß des Hauses waren völlig zerstört. Die Familie hatte Todesängste durchgestanden. Das Leben war ihnen ein zweites Mal geschenkt worden, ließen sie uns wissen. Draußen in allen Straßen lagen bis zu 9 Meter hohe Schuttberge. Über zwei Stunden hörten wir zu, nahmen das ganze Erleben der einzelnen tief ins Herz. Dann gingen wir durch ihre Stadt, einst ein Kleinod im Ahrtal, jetzt eine Geisterstadt. Als wir uns verabschiedeten, hatten wir den Eindruck, einander schon lange zu kennen. Der Sohn der Familie nahm mich fest in den Arm, drückte mich und sagte mit Tränen in den Augen: „Heute war ein guter Tag!“

For one week, young people had worked to raise money for a family that had lost a lot in the floods and now faced great challenges. For five days, the young people had baked and sold waffles from morning to night. Now it was clear: We are going to visit the family! A son of the family, who lived in a home for people with special needs, had lost many of his friends in the flood. They had drowned. We set out on our way. We took everything we needed to drink coffee together. When we arrived, the full extent of the destruction became clear. The basement and the entire ground floor of the house were completely destroyed. The family had endured mortal fears. Life had been given to them a second time, they told us. Outside, in all the streets, there were mountains of rubble up to 9 metres high. We listened for more than two hours, taking the whole experience of each of them deep into our hearts. Then we walked through their town, once a jewel in the Ahr valley, now a ghost town. When we said goodbye, we had the impression that we had known each other for a long time. The son of the family took me tightly in his arms, hugged me and said with tears in his eyes: "Today was a good day!"