Ich hatte gerade das Frühstück für meine Mutter und mich zubereitet, als schon eine Pflegehilfe kam, die einmal wöchentlich vorbei schaut. Sofort stellten wir uns um auf sie. Sie wirkte ein wenig bedrückt und erzählte von ihrer Arbeit bei „der Tafel“, wo mehr und mehr Menschen kamen, um Nahrung zu erhalten. Ein kleiner Junge war gekommen und hatte nach einer Möhre gefragt. Gern hatte sie dem Jungen diese Möhre gegeben. „Du kannst dir auch zwei nehmen!“ hatte sie ihn ermutigt. Ganz schüchtern fragte der Kleine: „Kann ich mir auch 5 nehmen, dann habe ich für jeden Schultag etwas für die Pause!“ – Wie sehr bewegte uns alle diese Erfahrung. Als die junge Frau nach einer Viertelstunde wieder ging, gab ich ihr einen Beutel voller Mandarinen. „Was für ein Geschenk!“ rief sie. „Ich muss heute nach der Arbeit noch über eine Stunde mit dem Auto fahren, da ich mir eine Bandscheiben-Spritze abholen muss. So komme ich erst spät nach Hause und habe noch nichts gegessen. Jetzt habe ich Vitamine für den ganzen Tag!“ Mit einer Freude im Herzen verabschiedeten wir uns.