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Zwiebel-Sorge

Es war Feiertag. Eine innere Stimme ließ mich verstehen: „Bring die Kartoffeln und Zwiebeln, die Du am Erntedankfest geschenkt bekommen hast, noch zu einer ukrainischen Familie mit drei Kindern!“ So erntete ich noch schnell ein paar Äpfel und machte mich mit einem großen Karton Früchte auf meinem Fahrrad auf den Weg. Da ich den Nachnamen der Familie noch nicht kannte, musste ich mich im Haus durchfragen. Endlich fand ich sie. Als sie die Tür öffneten, war die Freude unbeschreiblich groß. Schnell baten sie mich herein, boten mir Pilze an, die sie eben noch gesucht hatten und verschiedenste Früchte, die sie eingemacht hatten. Und dann gab’s noch selbstgebackenes Brot und selbstgemachten Käse. Ich war ganz gerührt. Beim Blick in meine Früchtekiste füllten sich die Augen der jungen Mutter mit Tränen. Sie ließ mich verstehen: „Unsere Freunde waren heute Morgen bei uns. Sie hatten nicht mitbekommen, dass der dritte Oktober in Deutschland Feiertag ist und die Geschäfte geschlossen sind. Nun brauchten sie dringend Zwiebeln. Wir haben ihnen dann all unsere Zwiebeln gegeben, die wir noch hatten. Und jetzt bringst Du uns neue Zwiebeln. Gott sorgt sich immer um uns!“