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Ich überwand meine Scheu!

In meiner Nachbarschaft wohnt eine Frau, die ursprünglich aus der Ukraine stammt und schon länger hier wohnt. Sie hat zwei erwachsene Söhne, die wegen des Krieges noch in der Ukraine leben und das Land nicht verlassen können. Seit einigen Tagen spürte ich den Impuls, zu ihr zu gehen und ihr ein Zeichen der Verbundenheit zu schenken. Aus verschiedenen Gründen war ich aber unsicher, da ich die Sorge hatte, dass ich ihr vielleicht damit zu nahe treten könnte. Bisher gab es auch keine Gelegenheit, ein paar Worte miteinander zu wechseln. Ich konnte die Situation schwer einschätzen.
Ein kurzes Gespräch mit einem anderen Bekannten machte mir Mut, diese Unsicherheit zu überwinden Ich nahm Blumen und eine kleine Osterkerze und schellte bei ihr. Als sie öffnete, sagte ich ihr, dass ich viel an sie und ihre Söhne denke. Sie freute sich sehr über dieses kleine Zeichen der Verbundenheit. Mit Tränen in den Augen bedankte sie sich und erzählte, dass einer ihrer Söhne in einer Stadt ist, die gestern angegriffen wurde. Als ich wieder Zuhause war, musste ich auch weinen. Soviel Leid überall. Ich bin dankbar , dass ich meine Unsicherheit überwinden konnte und dadurch ein klein wenig Freude schenken und mittragen durfte.