und dann war auch noch die Tür blockiert
Letzthin sandte mit eine ältere Frau eine Summe Geld.- mit dem Vermerk: "Ich zahle 10 Perlen des Lebens, die kannst Du weiter verschenken." Das nahm ich als Wink Gottes, gleich aufzubrechen und einen kranken Menschen zu besuchen und ihm das Monatswort mit dem Perlenband zu bringen.
Mein unerwarteter Besuch löste große Freude aus - in uns beiden. Ich meinerseits freute mich, dass ich mit der ‘goldenen Perle’ etwas wie eine Ikone zurücklassen konnte mit dem Zuspruch Gottes: "Ich bin da".
Als ich am letzten Sonntag um Punkt 15 Uhr in die Kirche ging, weil es Zeit war, in den Beichtstuhl zu gehen, kamen verschiedene Personen mit einem Anliegen auf mich zu. Erst war ich war etwas unwillig, weil ich in den Beichtstuhl wollte. Doch mir war am Vortag aufgegangen, dass auch ich – wie Gott – sagen will: „Ich bin da“. So nahm ich mir für jedes Anliegen etwas Zeit. Die Türe zur Kapelle war durch ein Sicherheitssystem blockiert. Was tun? Eigentlich war mein Ort jetzt ja der Beichtstuhl. Doch zuinnerst wusste ich: jetzt ist was anderes dran. Ich versuchte telefonisch einen Handwerker zu erreichen. Keine Antwort. Da machte ich mich auf, um zu ihm in die Wohnung zu gehen. Unterwegs kam mir die Sakristanin entgegen. Als ich ihr erklärte, was los war, wusste sie sofort, wie man die Automatik der Türe wieder entblocken konnte. Ich freute mich, dass das Problem so leicht zu beheben war.
War das nicht seine Antwort? - "Ich bin da!" Froh ging ich dann in den Beichtstuhl, zwar eine Viertelstunde zu spät, doch froh. Die Begegnungen an diesem Nachmittag in den Beichtgesprächen hatten eine besondere Tiefe. Vielleicht deshalb, weil ich in der Liebe war.
aus der Schweiz