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Gewonnene Zeit

Bei meiner Nachbarin ist im Moment ein Gastkind aus Woloshin  (in der Nähe von Tschernobyl) und sie hatte uns in den letzten Tagen einen Hilferuf wegen einer Bastelaktion, die sie für die Kinder unserer Gemeinden organisiert hatte, geschickt. Es waren noch zu wenig Leiter an Bord. Für mich kam ein Mit-Tun kaum in Frage, da ich zurzeit in Klausurvorbereitungen stehe. Aber dennoch hab ich mich gemeldet!Das Mädchen aus Woloshin (Veronika) war bei der Aktion mit dabei und stand etwas schüchtern in der Ecke, auch wenn sie sonst eigentlich sehr aufgeweckt ist. So viele fremde Kinder waren ihr dann doch zu viel und ihre Gastmutter musste sich ja dann auch um alle kümmern, sodass sie nicht viel verstand und ziemlich verunsichert und alleine war. Ich hatte letztes Jahr auch ein Gastkind und habe dann versucht, meine wenigen Brocken russisch nochmal hervorzuholen und irgendwie bekamen wir dann mit kitzeln und käbbeln auch für sie einen schönen Nachmittag hin. AmEnde nahm sie sich tatsächlich auch noch etwas Knete, fing auch an zu basteln und kam in Kontakt mit den anderen Kindern. Bevor ich wieder fuhr, sprachen meine Nachbarin und ich noch kurz darüber, dass sie morgen schwimmen gehen wollten und dass ich ja mitkommen könnte. Ich wandte mich an Veronika, das russische Mädchen, und sagte zu ihr mit meinen gebrochenen Russisch-Kenntnissen:: "Morgen - Schwimmbad - du, Yvonne und ich!"
Völlig unerwartet fiel sie mir fröhlich um den Hals. und fragte noch mehrmals nach, wann wir uns denn dann morgen sehen würden. ..
Die Lernpause hatte sich echt gelohnt!
KS