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Göttliche Phanstasie und seine Einladungen

Ich freute mich auf ein Austausch-Treffen mit Freundinnen, das dieses mal in einer entfernter liegenden Stadt sein würde. Da ich diese Stadt noch nicht kannte, wollte ich früh losfahren und mir vorher noch ein wenig Zeit für meine innere Orientierung nehmen. Alles schien gut geplant!
Doch dann rief mich eine Kollegin an, es gab Schwierigkeiten mit einer Schlüsselanlage. Wir mußten unvorhergesehen noch eine Schlüsselübergabe planen. Für mich war klar: Diesen Termin schieb ich noch nach meine Arbeitszeit. Gesagt und getan! Alles andere würde noch gehen!
 Zu Hause dann kam ein Anruf meiner Tochter, mit der Bitte etwas für sie Dringendes mit ihr zu erledigen, nach der Schule. Mein erster Impuls war: “Oh, machen wir das einen Tag später!” Aber ich merkte, wie wichtig es ihr war und so verstand ich auch diesen Anruf als "Einladung". - Direkt nach der Schule erledigte ich mit ihr ihre Dinge. Ich konnte den Gedanken an mein Vorhaben ganz beiseite lassen und wir haben mit viel Freude diese Augenblicke geteilt.
Noch auf dem Weg kam der nächste Anruf. Eine Freundin rief an: “Ich erreiche schon seit zwei Tagen eine alte Dame nicht mehr, um die ich mich sonst immer kümmere. Ich bin noch auf der Arbeit, hab ein ganz komisches Gefühl kann jetzt nicht hinfahren. Kannst Du wohl mal nachschauen, ob da irgendetwas geschehen ist?” Ich sagte zu, von zu Hause bei der alten Dame anzurufen und wenn sie sich  nicht melde, bei der Nachbarin anzurufen.
Dann legten wir auf. Während ich darüber nachdachte, spürte ich, dass dieser “Einladung” nicht mit einem Anruf Genüge getan war. Ich mußte dort persönlich vorbeifahren - auch wenn das bedeuten könnte, zu spät zum Treffen zu kommen oder es vielleicht ganz sein lassen zu müssen.
So brachte ich meine Tochter zum Ort ihres nächsten Termins und fuhr dann zu dem Haus, indem die alte Dame wohnt. Mein Klingeln an der Wohnung blieb unbeantwortet. So schellte ich bei der Nachbarin, um mich zu erkundigen. Sie erzählte, dass die alte Dame ins Krankenhaus gebracht worden sei, es ihr aber gut ginge. Sie lud mich ein hineinzukommen.... JETZT und GANZ. Also ging ich hinein und nahm mir die Zeit. Die ebenfalls schon ältere Frau erzählte, was alles in letzter Zeit mit der Dame vor gefallen war. Sie konnte einiges loswerden und ich sie in Manchem beruhigen oder ihr mit einem Tip weiter helfen. Sie bedankte sich  dafür, dass ich mich in einer länger zurückliegenden Krisensituation  gekümmert hätte ... Es war eine gute Zeit miteinander.
Als ich wegfuhr, blieben mir nur noch wenige Minuten, um eben zu Hause vorbei zu schauen, bevor ich sofort zu dem Treffen weiter fuhr, auf das ich mich sehr gefreut hatte. Ich kam noch pünktlich an! Die Straßen waren frei und ich fand sofort, wohin ich wollte. Und  innerlich war ich so richtig froh! Es war die beste "Vorbereitung" auf unseren Austausch, all diesen "Einladungen" gefolgt zu sein.