Skip to main content

Von Gott geführt

Da wir in einem ärmeren ost-europäischen Land zu Hause sind, sind wir es gewohnt, mit unseren knappen Finanzen sorgsam umzugehen. So hatte ich mit meinem Mann frühzeitig einen preis-günstigen Flug nach Rom gebucht. Zugleich hatten wir entschieden, dass wir in den Tagen in Rom auch nach Assisi fahren. „Zufälliger-weise“ waren wir genau am Tag des Heiligen Franziskus – 04.10. – in Assisi. Vom Beginn der Reise an hatte ich den Eindruck, von Gott in diesen Tagen in besonderer Weise geleitet zu werden. So gelang es uns, am Festtag des Heiligen noch in eine völlig überfüllte Kirche zu gelangen und dort an einer ergreifenden Vesper teilzunehmen. Dann kam der Höhepunkt. Wir hatten geplant, nach Portiunkulla zu gehen, um dort die kleine Kirche, die Franziskus wieder aufgebaut hatte, zu besuchen. Als wir eintraten, spürte ich eine ganz große Nähe und Tiefe, die ich nicht erwartet hatte. Mir kamen Tränen. Ich merkte, wie sehr Gott mir nah war und mir seine Liebe zeigte. In diesem Augenblick kam mir meine Schwester in den Sinn, die seit vielen Jahren psychisch schwer erkrankt ist. Ich betete für sie und darum, dass ich die Geduld und Phantasie behielt, ihr weiter zu helfen auf ihrem Weg. Während ich betete, vibrierte mein Handi in der Tasche. Als ich später nachschaute, sah ich, dass eine „leere SMS“ von meiner Schwester gekommen war. Sie versteht es nicht, mit dem Handi eine SMS zu versenden, hatte folglich mit dem Handi gespielt und auf irgendeinen Knopf gedrückt, so dass mich eine „leere SMS“ von ihr erreichte. Ich war total gerührt und spürte, wie sehr Gott uns zusammen hielt. Er ließ mich verstehen, dass wir als Familie Kirche sind, die es immer wieder „aufzubauen“ gilt.