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Niemand fühlte sich zuständig!

Ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung hatte mich wegen einer nigerianischen Flüchtlingsfrau angerufen hatte, die schon kurz vor ihrem Entbindungstermin stand. Mittlerweile ist er geboren - 4 Kilo - ein prächtiger Junge! Alles war gut. Mit vielen Telefonaten hatte ich es geschafft, den älteren Sohn der Afrikanerin rechtzeitig in die Betreuung des Jugendamtes zu bringen. Nach der Geburt und einem Tag Erholung war es aber umso schwieriger, die junge Mutter mit ihrem Neugeborenen nach „Hause“ - ins Flüchtlingsheim - zu bekommen. Taxischeine gibt es nicht, Bus mit Säugling und Tasche aber ohne Kinderwagen oä geht nicht. Niemand fühlte sich zuständig! So habe ich in einem weitern Telefonat mit dem Jugendamt gesagt, dass ich die Frau mit dem Kind nach Hause bringen würde, wenn Mitarbeiter der Behörde wirklich den „großen“ 6 jährigen Sohn ins Wohnheim nach Kamen bringen. Schweigen war die Antwort. „Wie ? Sie holen die Frau ab?“ - „Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie gerade in einem fremden Land ein Kind geboren hätten und zum wiederholten Male die Unterkunft wechseln mussten und ihr anderes Kind in unbekannte Obhut geben müssten?“ war meine Gegenfrage. „Dass mir jemand hilft!“ war die Antwort. „Sehen Sie, und das tue ich.  Und das wollen Sie doch auch, oder?“  Die Angerufene von der Stadtverwaltung hat es organisiert, dass am gleichen Nachmittag der ältere Sohn wieder in die Flüchtlingsunterkunft gebracht wurde!!! - An diesem Tag hätte ich vor Glück platzen können!”